Etwa 500.000 Zuschauer schalteten in diesem Jahr bundesweit ein, um sich die Verhandlung des Narrengerichts gegen die Beklagte Julia Klöckner am Schmotzigen Dunschtig anzusehen. Das sind deutlich weniger Zuschauer als noch im Rekordjahr 2020 und ähnlich viele wie im vergangenen Jahr. Der relative Marktanteil fällt jedoch deutlich geringer aus als 2024 – obwohl das Narrengericht diesmal wieder auf dem besseren Sendeplatz um 20.15 Uhr kam.
Besserer Sendeplatz, aber schlechtere Zahlen als 2024
Wie Nancy Elmazoska vom Kulturmarketing Dr. Gerhard, das sich um die Öffentlichkeitsarbeit rund um Fasnachtsveranstaltungen des SWR kümmert, auf SÜDKURIER-Nachfrage mitteilt, erzielte das Narrengericht mit Julia Klöckner, die sich schlagfertig zeigte, „südwestweit einen Marktanteil von 7,1 Prozent“. In Baden-Württemberg lag die Quote bei 7,4 Prozent, in Rheinland-Pfalz bei 6,8 Prozent. Insgesamt hätten rund 500.000 Zuschauerinnen und Zuschauer eingeschaltet.
Im vergangenen Jahr erreichte die Sendung auf dem schlechteren Sendeplatz um 21.45 Uhr im gesamten Gebiet noch 547.000 Zuschauer – und einen deutlich höheren Marktanteil von 8,4 Prozent. In Baden-Württemberg lag die Quote 2024 bei 9,4 Prozent, so Elmazoska. Allerdings war damals mit Karl Lauterbach (SPD) auch ein amtierender und teils umstrittener Bundesminister beklagt. Zu Beginn seiner Rede lag die Quote damals zeitweise sogar bei über 11 Prozent.
Direkte Konkurrenz durch das ZDF
In direkter Konkurrenz zur Narrengerichtsverhandlung sendete das ZDF in diesem Jahr die Fasnachtssendung „Kölle Alaaf – Die Mädchensitzung“, liefert Elmazoska eine mögliche Erklärung mit. Die „im SWR immer gut eingeschaltete“ Tagesschau direkt vor dem Narrengericht erreichte noch einen Marktanteil von 14 Prozent südwestweit. „SWR Aktuell in Baden-Württemberg“ lief nach dem Narrengericht etwas schlechter als das Narrengericht mit 6,7 Prozent Marktanteil, berichtet sie weiter.
Die bislang erfolgreichste Sendung sei im Jahr 2020 die Gerichtsverhandlung gegen Cem Özdemir (Grüne), aktuell noch Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, gewesen. Die Sendung habe einen Marktanteil von 13,5 Prozent im Kerngebiet des SWR erreicht. Im Jahr davor mit der damaligen CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer hatte der Marktanteil im Südwesten bei 10,7 Prozent gelegen. Damit belegte sie Platz zwei der meistgesehenen Narrengerichtssendungen.
Auf dem dritten Platz landet die Sendung aus dem Jahr 2013 mit Heiner Geißler (CDU) als Beklagtem. Sie erreichte einen Marktanteil von 10,2 Prozent im Südwesten.