Die Polizei hat Täter einer Gruppierung verhaftet, die in den vergangenen Monaten mit einer Betrugsmasche im Bodenseeraum Bargeld, Goldbarren und Goldmünzen im Wert von rund 57 000 Euro erbeutet haben sollen. Außerdem gelang die Aufklärung weiterer Straftaten, erklärten das Polizeipräsidium Ravensburg und die Staatsanwaltschaft Konstanz in einer gemeinsamen Pressemitteilung.
39-Jähriger steuerte die Abholungen
In den vergangenen zwei Monaten haben sich Unbekannte immer wieder am Telefon als Polizeibeamte ausgegeben. Die Ermittlungen in einem Fall in Fronreute im Kreis Ravensburg, bei dem es um 17 000 Euro ging, führten die Beamten der Kriminalpolizeidirektion Friedrichshafen auf die Spur eines 39-Jährigen aus dem westlichen Bodenseeraum, der als Logistiker agiert haben soll.
„Er steuerte die Geldabholungen bei den Geschädigten und trat zudem selbst als Abholer in Aktion“, beschreibt die Pressemitteilung diese Funktion. Der Mann sei von einem 38-Jährigen aus dem östlichen Bodenseekreis unterstützt worden.
Beute in Stockach waren Goldbarren und Geld
Zudem observierte die Polizei Mitte April mit Unterstützung von Spezialeinheiten einen 30-Jährigen, der bei einem 86-Jährigen in Stockach Goldmünzen, Goldbarren und Bargeld im Wert von rund 40 000 Euro abgeholt haben soll. Der Täter habe das Diebesgut dann an den 39-Jährigen übergeben. Beide konnten festgenommen und die Beute sichergestellt werden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.
Im Rahmen der weiteren Ermittlungen sei es zudem gelungen, einen 35-jährigen Logistiker im Bodenseekreis festzunehmen. Dieser hätte das Diebesgut zu den Drahtziehern in der Türkei weiterleiten sollen.
Haftbefehle und Festnahmen
Die mutmaßlichen Betrüger wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft bei dem zuständigen Amtsgericht vorgeführt und nach Erlass der Haftbefehle in verschiedene Justizvollzugsanstalten eingeliefert.
Die Ermittler klärten außerdem zwei weitere Straftaten in Konstanz auf. Laut der Pressemitteilung konnten die Beamten der Gruppierung somit vier Betrugsdelikte mit einer Schadenssumme von rund 200 000 Euro nachweisen.
Zudem sei es anhand von verdeckten Ermittlungen gelungen, eine weitere Tat in Kassel zu verhindern und eine Abholerin festzunehmen. Die dortige Polizei habe die Ermittlungen aufgenommen.