Schon über ein Jahr ist es mittlerweile her, dass im Landkreis Konstanz das Altkennzeichen STO wieder eingeführt wurde. Schon in den ersten Monaten nach der Wiedereinführung war die Nachfrage groß, schnell hatten sich mehr als 1200 Stockacher Lokalpatrioten ein neues Kennzeichen zuteilen oder reservieren lassen.

Doch es herrschte auch Unzufriedenheit, weil nicht jeder die Buchstabenkombinationen nutzen konnte, die er eigentlich wollte. Nur bestimmte Kombinationen sind für den Landkreis Konstanz möglich.

Weitere Möglichkeiten wurden auf die Landkreise Sigmaringen, Tuttlingen und Zollernalbkreis aufgeteilt – in denen Teile des früheren Landkreises Stockach aufgegangen waren. Geändert hat sich daran noch nichts, obwohl es theoretisch möglich wäre.

Weniger Nachfrage bei Nachbarn

Der Blick auf die Abnahmezahlen zeigt, dass im Nachbarlandkreis Sigmaringen weniger Interesse an den STO-Kennzeichen besteht als im Landkreis Konstanz. Laut Julian Ziegler, Leiter des Fachbereichs Bürgerservice im Landratsamt Sigmaringen, wurden dort seit der Wiedereinführung 319 STO-Kombinationen zugeteilt.

„Hinzu kommen 22 Kombinationen aus dem Altbestand, also solche, die vor der Kreisgebietsreform im Jahr 1973 zugelassen und bis heute nicht umgemeldet wurden.“

Im Landkreis Konstanz wurden laut Jens Bittermann, der das Büro des Landrats im Konstanzer Landratsamt leitet, dagegen bis Anfang Juni schon 1519 STO-Kennzeichen neu vergeben.

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Laut Ziegler werden recht oft Kombinationen mit einem Buchstaben gewünscht. Besonders beliebt seien dabei B, R und S. Bittermann hingegen gibt an, die Hauptkriterien für die Wahl der STO-Kennzeichen seien wie beim KN-Kennzeichen Geburtsdaten, Anfangsbuchstaben des Namens, kurze Kennzeichen, Schnapszahlen und Hunderter.

Schon früher gab es das Kennzeichen STO für Autos und Traktoren. Gerhard Joos aus Orsingen hat seinen Traktor Baujahr 1966 für manche ...
Schon früher gab es das Kennzeichen STO für Autos und Traktoren. Gerhard Joos aus Orsingen hat seinen Traktor Baujahr 1966 für manche Arbeiten noch in Betrieb. | Bild: Claudia Ladwig

Kann also nicht der Landkreis Sigmaringen einen Teil der dort möglichen Kennzeichen-Kombinationen an den Landkreis Konstanz abgeben? Dann könnten die Fahrzeuge der Stockacher Feuerwehr beispielsweise STO-FW tragen.

Keine einfache Angelegenheit

Doch das ist offenbar nicht so einfach. Jens Bittermann, der Vertreter des Landkreises Konstanz, erklärt: „Die Aufteilung der Kennzeichenkombinationen hat sich in Absprache mit den anderen betroffenen Landkreisen nicht an den vermeintlichen Wünschen oder Vorhaben einzelner Städte orientiert, sondern an der anteiligen Fläche am Altlandkreis Stockach.“

Hierzu habe man ein Bewirtschaftungskonzept aufgestellt, welches vom Bundesverkehrsministerium in dieser Form auch genehmigt wurde. Technisch sei dafür im Vorfeld die Infrastruktur geschaffen worden, damit Kennzeichen nicht doppelt zur Verfügung stehen.

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„Dieses Bewirtschaftungskonzept sieht keine einfachen Tauschmöglichkeiten vor“, sagt der Sigmaringer Vertreter Julian Ziegler. Und Bittermann ergänzt: „Dem Landkreis Konstanz stehen knapp 400.000 Kombinationen zur Verfügung. Es ist klar, dass wir nicht alle Kundenwünsche erfüllen können, aber bei dieser Zahl kann man durchaus fündig werden.“

Bundesministerium entscheidet

Eine konkrete Anfrage aus der Stadt Stockach liege dem Landratsamt nicht vor, so Bittermann weiter. Grundsätzlich sei ein Zugewinn weiterer Kennzeichenkombinationen allerdings denkbar.

„Hierzu müsste man allerdings die Entscheidung des Bundesverkehrsministeriums abwarten, nachdem dort die betroffenen Landkreise einen gemeinsamen Änderungsantrag gestellt haben“, sagt Bittermann. Darüber hinaus wäre durch die neuen technischen Änderungen mit zusätzlichen Kosten für die Landkreise zu rechnen.