Das Geschäftsjahr 2022 ist für Energieversorger vor allem mit vielen Fragezeichen behaftet. Explodierende Gaspreise, Unsicherheit im Hinblick auf die Gasversorgung im Winter und neue Umlagen für die Endverbraucher sind nur einige der Punkte, mit denen sie sich in diesem Jahr auseinandersetzen müssen. Wie sich das alles am Ende des Jahres in der Bilanz eines Unternehmens wie der Stadtwerke Stockach niederschlagen wird, ist noch ungewiss.
Was inzwischen jedoch feststeht ist, wie das Unternehmen mit seinen 52 Mitarbeitern im vergangenen Jahr gewirtschaftet hat. Stadtwerke-Geschäftsführer Jürgen Fürst präsentierte die Zahlen in der letzten Gemeinderatssitzung vor der Sommerpause und zeigte sich dabei durchaus zufrieden.
Von Maßnahmen gegen Wasserverlust bis Heizzentrale
Einiges habe man im vergangenen Jahr leisten können. So habe man eine Vielzahl von Leitungserneuerungen im Bereich Strom, Gas und Wasser vorgenommen. In der Zone Osterholz seien Geräuschdatenlogger eingebaut worden, die dabei helfen, Wasserrohrbrüche aufzuspüren und zu lokalisieren. So sollen Wasserverluste im Netz der Stadtwerke in Zukunft minimiert werden. Auch der Bau der neuen Heizzentrale im Krankenhaus zählt zu den größeren Investitionen des Unternehmens im vergangenen Jahr. Insgesamt rund 3,9 Millionen Euro wurden 2021 in diese und weitere Bauprojekte der Stadtwerke investiert.
Die Situation war noch beherrschbar
Auch wenn Corona den Stadtwerken, wie vielen anderen Unternehmen, in den unterschiedlichsten Punkten zu schaffen gemacht hat, sei die Situation verglichen mit der aktuellen Lage doch sehr gut beherrschbar gewesen, fasste Fürst zusammen.
„Wir haben es geschafft, das sehr gute Ergebnis von 2020 nochmals um über 10.000 Euro zu übertreffen“, so Fürst. So stieg der Jahresüberschuss von rund 1,187 Millionen Euro im Jahr 2020 auf 1,197 Millionen Euro zum 31. Dezember 2021. Davon sollen 400.000 Euro in die Gewinnrücklagen eingestellt werden, die restlichen 797.278 Euro werden an die Gesellschafter ausgeschüttet.
Stadt profitiert vom guten Ergebnis
Gesellschafter der Stadtwerke sind die Stadt Stockach sowie die EnBW Baden-Württemberg AG. Entsprechend ihren Beteiligungen an den Stadtwerken fließen rund 503.000 Euro aus dem Jahresüberschuss an die Stadt Stockach, rund 294.000 Euro gehen an die EnBW. Bürgermeister Rainer Stolz, der zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke ist, zeigte sich mit diesem Ergebnis sehr zufrieden. „Die Entwicklung der Stadtwerke verläuft in den letzten Jahren sehr positiv“, betonte er.
Auch Stadtrat Werner Gaiser (CDU) lobte das Ergebnis: „Angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen ist dieses Ergebnis beachtenswert.“ Wie die Jahresabschlüsse für 2022 und 2023 aussehen werden, steht insbesondere angesichts der aktuellen Lage noch in den Sternen.