Es ist die Horrorvorstellung für jeden Hausbesitzer: Am Sonntagabend, 1. Juni, hat ein Blitz in den Dachstuhl eines Einfamilienhauses in der Straße Hausäcker in Mahlspüren im Tal eingeschlagen und diesen in Brand gesetzt.

Wie Julian Schmitt, Pressesprecher der Stockacher Feuerwehr, im Gespräch mit dem SÜDKURIER berichtet, wurden die Einsatzkräfte um 20.28 Uhr mit dem Einsatzstichwort B4 alarmiert. „Das deutet immer schon auf ein sehr großes Schadensereignis hin“, sagt Schmitt. Neben der Abteilung Mahlspühren im Tal seien deshalb auch Kräfte aus der Kernstadt mit der Drehleiter ausgerückt. Daneben war die Führungsgruppe im Einsatz, die Drohneneinheit des Landkreises, der Abrollcontainer Atemschutz aus Radolfzell und die Abteilungen Zizenhausen und Hoppetenzell mit ihrem Wasserförderungszug.

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Aus dem Dach schlugen Flammen

„Als die ersten Einsatzkräfte der Abteilung Mahlspühren an der Einsatzstelle ankamen, konnten sie bereits Flammen aus dem Dachstuhl schlagen sehen“, berichtet Schmitt. Dank des schnellen Eingreifens der Feuerwehrleute habe man das Feuer schnell unter Kontrolle bringen können. „Das große Schadensereignis, das beim genannten Einsatzstichwort zu vermuten war, ist dadurch ausgeblieben. Man kann durchaus von Glück im Unglück sprechen“, sagt Schmitt.

Die Feuerwehr ist am Sonntagabend, 1. Juni, mit starken Kräften unterwegs, um einen Brand an einem Wohnhaus im Stockacher Ortsteil ...
Die Feuerwehr ist am Sonntagabend, 1. Juni, mit starken Kräften unterwegs, um einen Brand an einem Wohnhaus im Stockacher Ortsteil Mahlspüren im Tal zu löschen. | Bild: Doris Eichkorn

Nach etwa zweieinhalb Stunden habe der Einsatz gegen 23 Uhr beendet werden können. „Das ist relativ wenig für ein solches Szenario“, erklärt Schmitt. Wie das Polizeipräsidium Konstanz mitteilt, leben in dem Haus zwei Personen. Beide seien beim Eintreffen der Beamten bereits vor dem Haus auf der Straße gestanden. Der entstandene Schaden an dem Haus belaufe sich nach Angaben der Polizei auf rund 200.000 Euro.

Noch in der Nacht war ein Zimmereibetrieb vor Ort, um das Dach des Hauses mithilfe von Planen abzudichten, nachdem die Feuerwehr sichergestellt hatte, dass sich keine Glutnester mehr im Dachstuhl befinden. Ob das Haus derzeit noch bewohnbar ist, dazu lagen der Pressestelle des Polizeipräsidiums am Montagnachmittag keine aktuellen Informationen vor.

Nachdem die Feuerwehr sicher war, dass nun im Dach keine Glutnester mehr zu finden sind, reparierte noch am selben Abend direkt ein ...
Nachdem die Feuerwehr sicher war, dass nun im Dach keine Glutnester mehr zu finden sind, reparierte noch am selben Abend direkt ein örtlicher Handwerker die durch Blitzschlag und die während der Löscharbeiten entstandenen Öffnungen am Dach mit einer Plane. | Bild: Doris Eichkorn

Aktuell keine Angaben zu Verletzten

Neben der Polizei sei auch der Rettungsdienst mit zwei Rettungswagen vor Ort gewesen, wenngleich es laut Auskunft der Polizei keine Verletzten gegeben habe. Zur Brandursache dauern die Ermittlungen derzeit noch an, ist es aus dem Polizeipräsidium zu erfahren.

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Schon im ersten Einsatzbericht der Beamten heißt es jedoch, dass die Anwohner einen lauten Knall und einen Lichtbogen wahrgenommen hätten. Das deute darauf hin, dass es sich bei der Ursache für den Brand tatsächlich um einen Blitzeinschlag gehandelt habe.

Die Feuerwehr ist am Sonntagabend, 1. Juni, mit starken Kräften unterwegs, um einen Brand an einem Wohnhaus im Stockacher Ortsteil ...
Die Feuerwehr ist am Sonntagabend, 1. Juni, mit starken Kräften unterwegs, um einen Brand an einem Wohnhaus im Stockacher Ortsteil Mahlspüren im Tal zu löschen. | Bild: Doris Eichkorn

Auch wenn das Feuer schnell unter Kontrolle gebracht werden konnte, ist ein Einsatz in Unwettersituationen für die beteiligten Kräfte immer eine besondere Herausforderung. „Eigenschutz geht vor und wir entscheiden natürlich immer je nach Lage. Dafür ist die Feuerwehr ja auch speziell ausgebildet“, erklärt Julian Schmitt. Glücklicherweise sei es gerade bei Gewittern oft so, dass diese schon wieder weitergezogen sind, bis die Löscharbeiten beginnen und somit auch die Drehleiter gefahrlos zum Einsatz kommen könne.