Ein großes Jubiläum feierte die Feuerwehr Abteilung Hoppetenzell am vergangenen Wochenende mit einem großen und vielseitigen Programm an insgesamt drei Tagen. „Wir haben über ein Jahr im Voraus mit unserem Festausschuss auf dieses Wochenende hingearbeitet. Ich bin dankbar über die vielen positiven Rückmeldungen für diese Arbeit, die wir an diesem Festwochenende erhalten haben“ so das Resümee von Abteilungskommandant Daniel Traber im Gespräch mit dem SÜDKURIER.

Mit Leidenschaft, Einsatz und Ehrenamt hatten bereits die Ahnen vieler heutiger Wehrmitglieder sich im Jahr 1875 bei der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Hoppetenzell in deren Dienst gestellt. Auch damals schon, so verrät jedenfalls die Festschrift zum 150-jährigen Bestehen, wiesen die noch vorhandenen Protokolle und Kassenbücher auf eine „schon recht rege Vereinsarbeit der Wehr hin“.
Wehr musste für ihre erste Motorspritze kämpfen
Ein kurzer bebilderter Streifzug durch Unwetter, Unfälle, Haus- und Fahrzeugbrände der Vergangenheit und Neuzeit zeigte hierbei nicht nur die Herausforderungen, wie bei Bränden im Außenbereich des Dorfes, sondern auch die Standhaftigkeit und Beharrlichkeit der Verantwortlichen an der Spitze der Wehr.
So findet sich auch die Protokollpassage: „Nach diesem Brand verlangte das Kommando eine Motorspritze und lehnte bis zur Genehmigung durch die Gemeindeverwaltung jede Verantwortung ab“. Vorangegangen war der Brand auf dem Schachenhof am 15. Juni 1954, bei welchem es heißt, dass „es an jeglichem Löschwasser fehlte“ und das Gebäude bis auf die Grundmauern niederbrannte.
Die Zeitreise der Feuerwehrabteilung wurde auch anhand der Vielfalt der ausgestellten Gerätschaften greifbar. Der Haupttag des Festes begann mit einem feierlichen Gottesdienst in der St. Georgskirche in der Dorfmitte. Bei diesem wurde für vieles gedankt, aber auch manchem verstorbenen Kameraden gedacht. Nicht immer konnten die neusten technischen Errungenschaften bei Bränden alles retten.
Ein Beispiel hierfür war die ausgestellte Drehleiter der FFW Stockach, welche im Jahr 1959 in Dienst gestellt wurde und im Jahr 2012 außer Dienst gestellt wurde. Die Drehleiter war eine riesige Weiterentwicklung, wenn man bedenkt, wie einst noch mit Leitern, die an Gebäuden angestellt und Eimern die mit Menschenketten an diese angereicht wurden, gelöscht werden musste.
Historische Technik neben neuester Ausstattung
Aus heutiger Sicht ist die Drehleiter DL 18 Opel Blitz ein historisches Schmuckstück an welchem ebenfalls viele Einsatzerinnerungen hängen. Sie wurde ganz bewusst neben der Drohneneinheit des Landkreises Konstanz platziert. Anhand zahlreicher Videosequenzen aus vergangenen Einsätzen zeigte die Einheit ihre wertvolle Unterstützungsarbeit für den laufenden Einsatz. So wurde deutlich, wie wichtig eine Weiterentwicklung aber auch Modernisierung in Ausstattung und Ausbildung bei den Wehren ist.
Zudem wurde neben diversen Fahrzeugen unterschiedlicher Feuerwehren, die über spezielle Ausrüstung verfügten auch ein kreisweit einzigartiges Gerät präsentiert. Das Highlight nicht nur für die Erwachsenen Besucher, sondern auch für viele Kinder war das LUF Lösch-Unterstützungs-Fahrzeug 60, welches für die Besucher am frühen Nachmittag dann auch in Aktion präsentiert wurde.

Gerade bei Großbränden kann dieses unbemannt und ferngesteuert, mit bis zu 2400 Litern Wasser pro Minute, gezielt wertvolle Löscharbeit verrichten. Das Fahrzeug, welches mit seinen Raupenketten seine Vorführposition oberhalb der wartenden Menge auf einer Wiese eingenommen hatte, zeigte die Stärke seines Lüfters und wehte so manche Kindermütze durch die Luft.
Feuerwehr glänzt mit vielfältigem Programm
Auch im feinen Sprühnebel aus Millionen Wassertröpfchen hatten die Kinder ihren Spaß und rannten munter hin und her. Die Abteilung Hoppetenzell wurde mit ihrem Fest allen Personengruppen gerecht. Aktive Feuerwehrkameraden konnten sich ebenso wie Freunde und Gönner der Feuerwehr zur Blaulichtnacht, oder der vielfältigen musikalischen Unterhaltung im Zelt einfinden, und auch für den Nachwuchs gab es die Möglichkeit, die diversen Fahrzeuge einmal aus nächster Nähe zu begutachten oder selbst einmal ans Steuer oder in die Kabine der Fahrzeuge zu sitzen.
Kommandant Daniel Traber freute sich sehr über jegliche Unterstützung für das Jubiläum. „Das beginnt mit den vielen Sponsoren ganz gleich, ob in unserer Festschrift oder auch für die T-Shirts für die Teilnehmer des fit for fire fighting, bei jedem Helfer allen gespendeten Kuchen und vielem mehr, was oft unbemerkt und im Verborgenen an Hilfe, Unterstützung und Verständnis im Dorf bei solch einem Ereignis gelebt wird“.