Eine Premiere steht bevor: Die Wirtschaftsförderung Stockach lädt zur großen Gewerbeschau in den Gewerbegebieten Himmelreich und Höllstraße. Da lag der Name „Himmel und Hölle“ auf der Hand. Beide sind jedoch in diesem Fall keine Gegenpole, sondern beherbergen gleichermaßen Unternehmen aus Handel, Handwerk und Industrie sowie Dienstleister und soziale Einrichtungen.
Während der Gewerbeschau am Sonntag, 25. Mai, von 10 bis 17 Uhr werden sie durch ein Gewerbe-Bähnle verbunden. Auch ein Shuttlebus fährt Gäste vom Bahnhof in die Gewerbegebiete, sodass sie bequem mit dem ÖPNV nach Stockach kommen können. Es gibt auch mehrere ausgewiesene Parkplätze. Die Eröffnung der Gewerbeschau mit Bürgermeisterin Susen Katter und weiteren Gästen findet um 10 Uhr auf dem Gelände der Fecht Bus GmbH im Himmelreich statt.
Tischmesse reicht vielen Unternehmen nicht aus
Die Idee zur Gewerbeschau entstand nach Rückmeldungen zur Tischmesse, die alle zwei Jahre in und um die Jahnhalle Stockach umgesetzt wird. Einige Unternehmen und Einrichtungen hatten geschildert, dass es für sie schwierig sei, sich an einem einzigen Tisch zu präsentieren. „Ihr Wunsch war, Leute in ihren Betrieb zu holen, um vor Ort zu zeigen, was sie wie machen“, so Wirtschaftsförderin Regina Schlecker bei einem Pressegespräch zur Vorstellung des geplanten Programms.

Sie betont, dass nicht die Stadt allein daraufhin die Gewerbeschau vorbereitet hat: „Wir haben mit mehreren Ausstellern einen Ausschuss gebildet und uns alle paar Wochen getroffen, um gemeinsam Ideen zu entwickeln, was wichtig ist und wie es umgesetzt werden kann.“ Einige der Aussteller gehörten zusätzlich dem Werbeausschuss an.
Auch Unternehmen außerhalb von Stockach sind dabei
Dank neuer Unternehmen, einiger Umzüge und der Erweiterung Himmelreich IV tue sich im Aktionsgebiet eine Menge, so Schlecker. Das sei ein guter Anlass, hier die erste große Gewerbeschau zu veranstalten. Besonders wichtig sei ihr, die Vielfalt und das Zusammenspiel aller Akteure in der Stadt und der Verwaltungsgemeinschaft zu zeigen. Auch einige Unternehmen, die nicht direkt hier ansässig sind, nähmen teil. Sie präsentierten sich ähnlich wie bei der Tischmesse mit einem kleinen Stand auf der Freifläche vor dem ehemaligen Zorn-Gebäude oder als Gastaussteller bei ansässigen Betrieben.
Jessica Puga-Reichle, Ortsjugendbeauftragte beim THW-Ortsverband Stockach und zuständig für Öffentlichkeitsarbeit, freut sich auf den Tag. Die größte Schwierigkeit sehe sie darin, nicht zu wissen, wie viele Leute kommen. Der Einkauf der Speisen sei ein Problem. Andreas Meier vom gleichnamigen Straßen- und Tiefbauunternehmen gibt sich entspannt: „Wenn was übrigbleibt, veranstalten wir ein Helferfest.“
Die Hoffnung auf Fachkräfte
Er werde an diesem Tag auf seinem Gelände diverse Maschinen ausstellen. „Es ist wichtig, präsent zu sein. Alle im Handwerk suchen dringend Fachkräfte, vielleicht lockt man so jemanden hervor.“ Meier sagte, vor Jahren habe es bereits drei Gewerbeschauen im Himmelreich gegeben. Auch damals sei die Intention gewesen, Menschen in die Betriebe zu holen und die Abläufe zu zeigen.
Win-Win Situation für Betriebe und Besucher
Der Hindelwanger Ortsvorsteher Wolf-Dieter Karle bestätigt, dass man oft nur die fertigen Produkte kenne. „Die Betriebsabläufe, das Material, die Maschinen und den Aufwand sieht man nur in der Firma. Das ist sehr informativ und eine ‚Win-Win-Situation‘ für Betriebe und Besucher.“ Zur bislang letzten Himmelreich-Gewerbeschau im Jahr 2015 seien zwischen 2500 und 3000 Gäste gekommen, erinnert er sich.
Es sei gut, dass die Stadt jetzt mitmache und man eine Einheit aller Mitwirkenden erkenne, so Karle. Sein Dank gilt Regina Schlecker und Kämmerer Sebastian Scholze, die gleich klarstellten, dass viele Abteilungen der Stadt involviert seien, beispielsweise auch das Kulturamt und die Technischen Dienste. Regina Schlecker erzählt lachend: „Wir beschäftigen aktuell so ziemlich das ganze Haus.“
Die Stadt trägt auch einen Großteil der Kosten, etwa für Werbemaßnahmen, das Gewerbe-Bähnle, Ausschankgenehmigungen und Absperrungen. Laut Andreas Meier zahle jeder Aussteller lediglich 250 Euro, den Rest übernehme die Stadt. Das sei ein faires Angebot. Wolf-Dieter Karle ergänzt: „Billiger kommt eine Firma nicht zu Eigenwerbung.“