St. Georgen Die Firma Aquavilla stellte in der jüngsten Gemeinderatssitzung ihren Jahresbericht vor. Angesichts des heißen Sommers kam da auch schnell die Frage auf, wie es eigentlich mit der Trinkwasserversorgung in St. Georgen aussieht. Hier hatten die Wasserexperten eine beruhigende Antwort, sahen aber in einem anderen Bereich dringenden Handlungsbedarf.
„Wir haben ausreichende Reserven, der Wasserbedarf ist zu jeder Zeit gedeckt“, konnte Patrick Gaus, Technischer Leiter der Aquavilla, dahingehend beruhigen, dass in St. Georgen das Trinkwasser noch ausreichend sprudelt. Dafür sorgen sieben ortseigene Quellen, die zwei Drittel des Bedarfs liefern. Der Rest wird über die Bodenseewasserversorgung (BWV) abgedeckt. Aquavilla-Geschäftsführer Michael Dold bestätigte, dass „sowohl die Quellen als auch der Bezug der BWV jeweils alleine sogar ausreichen würden, um den Bedarf abzudecken“.
Auf die Frage von Oliver Freischlader (SPD), ob es Sinn machen würde, aufgrund der ausreichenden eigenen Wasserversorgung die Bezugsquote von der BWV zu reduzieren, sagte Dold, dass dies aufgrund der Mindestabnahmemengen keinen Sinn machen würde. Zudem würde man ein abgegebenes Kontingent nicht zurückerhalten.
Im vergangenen Jahr wurden 523.000 Kubikmeter Trinkwasser verbraucht. Das entspricht einem Verbrauch von 1627 Kubikmeter pro Tag oder 110 Litern pro Einwohner und Tag. Damit, so Gaus, liege man leicht unter dem Bundesdurchschnitt von 125 Litern.
Den technischen Leiter freute, dass die Wasserverluste auf knapp unter zehn Prozent gehalten werden konnten. Im vergangenen Jahr wurden 630 Meter Rohrnetz erneuert. Angesichts der Gesamtlänge von 115 Kilometern Rohrnetz entspricht dies einer Quote von gerade mal einem halben Prozent. Gaus appellierte an die Verwaltung, die Quote von einem Prozent zu erreichen. „Bei einem Prozent jährlicher Rohrleitungserneuerung braucht man 100 Jahre, bis alle Rohre einmal erneuert sind. Das entspricht auch der Haltbarkeit der Rohrleitungen.“
Bernd Karsten Rieger (CDU) empfindet Wasserverluste von knapp zehn Prozent als hoch: „Das sind ja in Summe 50.000 Kubikmeter. Das hört sich verschwenderisch an.“ Gaus erläuterte, dass mittels intelligenter Messtechnik versucht werde, schnellstmöglich festzustellen, wo Verluste entstehen und entsprechend zu reagieren. Auch deswegen sei die Erhöhung der Rohrsanierungsquote notwendig.