Dieses Jahr werde die 100-Kilometer-Tour des Tengener Schwarzwaldvereins noch etwas härter als die drei Jahre zuvor. „Die meisten der etwa 2300 Höhenmeter stehen ab Kilometer 65 auf dem Programm“, verrät Oliver Bock. Der Vorsitzende des Tengener Schwarzwaldvereins ist einer der Initiatoren des besonderen Wandererlebnisses. Er weiß: Auch für die 50-Kilometer-Variante werde es mit etwa 1400 Höhenmetern sehr fordernd werden.
Das soll aber keinen von dem Erlebnis am Wochenende des 13. und 14. September abhalten: Wer sich noch nicht getraut hat, hat jetzt wieder eine Chance. Denn dieses Jahr plant der Tengener Schwarzwald-Verein die vierte sportliche Extrem-Wanderung. „Die 100-Kilometer-Wanderung ist ein Erlebnis, was verbindet, da niemand die Tour ohne körperliche beziehungsweise geistige Schmerzen hinter sich lässt“, so Bock. Bei den zahlreichen Gesprächen unterwegs vergehe die Zeit jedoch meistens wie im Flug, man werde durch die Gruppe abgelenkt und erreiche motiviert das Ziel.

Nur wenige brechen Monstertour ab
Als Vorbereitung für die Tour versuche zuvor jeder Teilnehmer, in Eigenregie eine Woche lang möglichst viele Schritte zurückzulegen. Immer wieder würden Interessenten befürchten, dass sie das nicht schaffen. Schließlich würde aber kaum jemand die Tour abbrechen. „Letztes Jahr haben bei den 100-Kilometer-Wanderern zwei abgebrochen, weil sie einen schlechten Tag hatten. Bei den 50-Kilometer-Wanderern gab es keine Ausfälle“, so Oliver Bock.
Doch Ängste vor einer derartigen Monstertour seien normal. „Aber gerade dann ist das Glücksgefühl und der Stolz über die vollbrachte Leistung im Ziel umso größer. Und mittlerweile können wir auch sagen, dass wir und der Teamgeist, der sich auf der Strecke ausbildet, schon viele Zweifler ins Ziel gebracht haben“, so Bock.
Am Schluss jeder Tour richte er ein paar Wort an die Teilnehmer: „Wenn ihr morgen und übermorgen an uns denkt, weil euch alles schmerzt und ihr euch nicht mehr bewegen könnt, ihr aber dennoch voller Euphorie über das Geleistete seid, dann haben wir alles richtig gemacht.“

Viele Fäden für die Wanderung würden im Hintergrund gezogen. Als Beispiel nennt Bock die Helfer Philipp Schöner und Timo Junker. Diese seien mit ihren Anhängern ständig unterwegs und abrufbereit. „So können sie einerseits Verpflegung und Gepäck transportieren und die Gruppe mit einem warmen Mittagessen versorgen. Andererseits auch auf unerwartete Ereignisse schnell reagieren – und notfalls sogar Wanderabbrecher mitnehmen“, erläutert der stellvertretende Schwarzwaldvereins-Vorsitzende Matthias Back.
Stationen mit Trinken, Essen, Helfern
Verpflegung sollte für die ersten 20 Kilometer ebenso mitgebracht werden wie Trinkgefäße als Flaschen oder Trinkblasen. Danach organisiert der Schwarzwaldverein alle 20 bis 25 Kilometer einen Verpflegungspunkt. Dort kann auch der Getränkevorrat aufgefüllt werden. Eine warme Mahlzeit gehört ebenfalls dazu, Teller und Besteck sollten aber eingepackt werden. Angeboten werde auch ein Gepäcktransport von Station zu Station.
Als kleine Vorfreude auf die Strapazen am Ende sei jeweils 14 Kilometer vor dem Ziel der Hohenhewen noch in der Route mit drin. Das Schöne auf der Hegaubergestrecke sei, dass man oft am fernen Horizont den Bodensee und somit den Start der Tour sehen kann, was einen doch recht stolz mache und neue Kraft für den weiteren Weg gebe.
Mehr Wanderführer für bessere Gruppenaufteilung
In diesem Jahr seien einige neue Wanderführer dabei. Neuer Wanderführer bei der 100-Kilometer-Wanderung sei Rainer Haungs. Die beliebte 50-Kilometer-Wanderungen werden neben Martina Back in diesem Jahr noch geführt von Kerstin Bock, Alexander Mangold, sowie Ilona und Manuel Fischer.
Die zusätzlichen Wanderführer würden die Gruppenaufteilung flexibler machen. „Wenn wir nach fünf bis zehn Kilometern warm gelaufen sind, werden wir definitiv entscheiden, wie viele Gruppen wir bilden, damit jeder in genau der Gruppe ist, die seinem Leistungsniveau entspricht“, so Bock.