Es riecht nach Sauerkraut und Schlachtplatten mit deftigen Blut- und Leberwürsten. In der großen Küche herrscht Hochbetrieb. Das mehr als zwanzigköpfige, überwiegend junge Helferteam wirbelt an den Kesseln, Dampfgarern und der Essensausgabe. Mit viel Fleiß, aber bestens gelaunt. Nebenan schmettert eine Musikkapelle flotte Klänge.

Endlich darf der Musikverein Wiechs am Randen im idyllischen Tengener Stadtteil wieder das weithin geschätzte Oktoberfest veranstalten. Sogar das 50. als verschobene Jubiläum. Nach zweijähriger verordneter Corona-Pause. Die Menschen kommen in Scharen.

In der Küche herrscht während des gesamten Oktoberfestes Hochbetrieb.
In der Küche herrscht während des gesamten Oktoberfestes Hochbetrieb. | Bild: Albert Bittlingmaier

„An zwei Abenden und über den gesamten Sonntag verzeichneten wir mehr als 5000 Gäste. Das ist überwältigend“, resümiert Andreas Müller. Er fungiert als Küchenchef und teilt sich mit Timo Schilling die Aufgaben des ersten Vorsitzenden des Musikvereins Wiechs am Randen. „Wir standen vor einer großen Herausforderung. Bis zuletzt hätte gedroht, dass bei einer negativen Corona-Entwicklung mit neuen Auflagen das Oktoberfest nur erschwert ausführbar gewesen wäre“, erklärt Timo Schilling.

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Kommen überhaupt wie bisher so viele Menschen ins Festzelt? Und bestellen sie auch wie vor Corona reichhaltig die frischen Schlachtplatten? Gibt es genügend Helfer nach der langen Pause und in Zeiten, in denen das Risiko von Krankheiten, deutlich gestiegen ist? Diese und andere Fragen stellten sich die Verantwortlichen des Musikvereins.

Nun ist klar: „Das beheizte Festzelt war fast zu jeder Zeit bestens gefüllt. Die Leute hatten ihren Spaß“, sagt Schilling. Die deutsch-schweizerischen gesellschaftlichen Beziehungen konnten wieder aufleben. „Am ersten Abend kamen von 1000 Besuchern gut die Hälfte aus der benachbarten Schweiz“, erklärt er. Das Unterhaltungsprogramm sei gut angekommen. „Der Party-Abend mit der Band Papi‘s Pumpels war einer der Höhepunkte“, verrät Schilling.

Andreas Müller (links) und Timo Schilling freuen sich über den großen Erfolg des 50. Wiechser Oktoberfestes.
Andreas Müller (links) und Timo Schilling freuen sich über den großen Erfolg des 50. Wiechser Oktoberfestes. | Bild: Albert Bittlingmaier
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„Viele ehemalige Bewohner haben das Oktoberfest wie früher genutzt, um sich mit Verwandten und Bekannten in geselliger Runde zu treffen. Das verbindet“, zeigt Andreas Müller auf. Und es sei auch gelungen, wieder gut 200 Helfer zu motivieren, Hand anzulegen.

„Aktive des Musikvereines, ehemalige Mitglieder, Verwandte und Freunde aus Wiechs und Uttenhofen waren im Einsatz. Darauf sind wir besonders stolz“, sagt Andreas Müller. „Es gab sehr viele positive Rückmeldungen von Gästen. Sie haben es einfach auch genossen, wieder eine derartige dörfliche Klassiker-Veranstaltung besuchen zu dürfen“, betont Müller.

Der Bieranstich zum großen Jubiläumsfest in Wiechs am Randen: (von links) Ansager Manfred Müller, Bürgermeister Marian Schreier, ...
Der Bieranstich zum großen Jubiläumsfest in Wiechs am Randen: (von links) Ansager Manfred Müller, Bürgermeister Marian Schreier, Ortsvorsteherin Gaby Leichenauer, Andreas Müller, Timo Schilling (beide Vorsitzende Musikverein Wiechs), Karl Biedermann, Arthur Welte (beide Brauerei Fürstenberg). | Bild: Erhard Frank

Für Unterhaltung sorgten beim 50. Wiechser Oktoberfest die Musikvereine Leipferdingen, Gutmadingen, die Trachtenkapelle Stetten, das Mühlbach-Quintett, die Party-Band Papis Pumpels, der Musikverein Fützen, die Stadtkapelle Tengen und die Randenmusikanten. Erstmals gab es einen ökumenischen Festgottesdienst, den Pfarrer Michael Weber und Gemeindereferent Ralf Ruder gestalteten.