Die Kinderkrippe Storchennest in Tengen schließt. Zwar wird es noch ein bisschen dauern, bis die Kinderbetreuungseinrichtung die Türen dort für immer zu gehen werden, aber Betreiberin Caroline Mick bestätigt ihren Entschluss auf Nachfrage des SÜDKURIER. Zuletzt hatten Gerüchte über das Ende des Storchennestes in der Randen-Stadt bereits die Runde gemacht. Nun steht fest: „Wir schließen am 31. Mai 2024“, sagt Mick.
Am 31. Mai 2024 ist Schluss
Seit 18 Jahren gibt es die Kinderkrippe in Tengen. Laut Mick, zu Beginn als Tagesmutter gearbeitet hat, werden dort zehn Ganztagesplätze angeboten. „Das ist mein Lebenswerk“, sagt sie. Zu den Gründen für die Schließung wolle sie aktuell keine Angaben machen.
Auch im Tengener Rathaus weiß man über die Schließung bereits Bescheid. Laut Bürgermeister Selcuk Gök sei das Storchennest ein wichtiges, privates Betreuungsangebot für die Stadt. „Das Storchennest ist ein privates Angebot, das aber bei der Stadt Tengen komplett in allen Bereichen aufgeführt wird“, schildert er. Zuletzt sei das Storchennest auch von der Stadt Tengen finanziell durch Sonderförderungen unterstützt worden.
„Diese Unterstützung wurde aber nie in Anspruch genommen, trotzdem wurde jedes Jahr Geld überwiesen und wieder zurück gezahlt“, so Gök weiter. Deshalb habe die Stadt die Möglichkeit genutzt, diesen Sonderförderungs-Vertrag zum 31. Mai 2024 zu kündigen. Auch Caroline Mick bestätigt, dass der Vier-Jahres-Vertrag nun ende und die Stadt Tengen die erstmalige Kündigungsfrist genutzt habe. Bürgermeister Selcuk Gök betont hierbei aber, dass es sich um eine Kündigung der Sonderförderung handele und nicht um die gesetzliche Förderung.
„Die Schließung hat nichts damit zu tun, dass diese Förderung nun eingestellt wird“, betont Gök aber. Die Förderung sei schließlich ohnehin nie in Anspruch genommen worden. „Wenn wir diese Ping-Pong-Spiel weiter betreiben würden, sind diese Gelder für andere Projekte gesperrt.“ Denn wenn Summen im Haushalt für das Storchennest blockiert sind, seien sie an anderer Stelle nicht nutzbar.
Stadt will Einrichtungen erweitern
Obwohl das Storchennest im kommenden Jahr geschlossen wird, stehe die Stadt Tengen mit Blick auf die Kinderbetreuung gut da. Laut Gök gebe es noch Tagesmütter mit freien Plätzen, zudem gebe es bereits Pläne zu Erweiterungen vorhandener Einrichtungen oder gar Neubauten. „Als vorbeugende Überlegungen“, so Gök. Er betonte, dass die Einrichtung unabhängig von der nun gekündigten Förderungszusage eventuell geschlossen hätte. Aber eines stehe für ihn fest: „Mit der Arbeit von Frau Mick waren wir super zufrieden. Wir bedauern ihren Entschluss.“
Immerhin: Eine Schließung von heute auf morgen gibt es nicht. Ohnehin sei dies laut Gök vor dem 31. Mai 2024 überhaupt nicht möglich. „Wir haben jetzt ein Jahr Zeit, um eine gute Lösung zu erarbeiten.“
Bürgermeister Gök räumt mit Gerüchten auf
Seit Tagen kursieren in Tengen Gerüchte, dass das Storchennest erweitern wollte, aber die Stadt Tengen dies untersagt habe. Doch an diesen Gerüchten seien laut Selcuk Gök nichts dran: „Wenn Frau Mick hätte erweitern wollen, hätten wir dies natürlich unterstützt.“ Damit spielt Gök auch auf den Druck, der auf vielen Kommunen angesichts des Rechtsanspruches von Eltern auf einen Kita-Platz lastet, an.