Die Vereine im Tengener Teilort Beuren am Ried haben viele Ideen, was sie rund um die alte Schule auf die Beine stellen könnten: Seniorennachmittage, Familienaktionen oder Sportveranstaltungen. Doch diese scheitern. Nicht am fehlenden Einsatz der Menschen, sondern an den Räumen. Davon gibt es in der alten Schule nämlich zu wenig. Dafür zu viele Treppen. Hinzu kommen zu kleine Toiletten – und Internet gibt es auch nicht im ganzen Gebäude. Soweit einige Mängel, welche die Bürger aus Beuren jüngst benannt haben.
Der Tengener Gemeinderat hat nun reagiert und – trotz prekärer Finanzsituation – eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, wohin sich die Dorfmitte von Beuren entwickeln kann. Ortsvorsteherin Véronique Maus betont im Gemeinderat: „Es geht darum, wie sich Beuren weiter entwickeln soll.“ Ihr sei klar, dass nicht im nächsten Jahr ein neues Bürgerhaus gebaut werden könne. Jedoch gehe es um die Gestaltung des gesamten Areals um das Bürgerhaus, beispielsweise mit einem Spielplatz.

Joachim Binder vom gleichnamigen Architekturbüro aus Volkertshausen hat sich das Objekt unverbindlich angesehen und im Anschluss der Stadt Tengen ein entsprechendes Honorarangebot mit Kostenschätzung unterbreitet. Die Stadt Tengen hat 10.000 Euro für Planungskosten im Haushalt 2023 eingestellt. Der Ortsteil Beuren hat nun die notwendigen Mittel in Höhe von 10.720,81 Euro Brutto für die Umsetzbarkeitsstudie mit einstimmigem Votum des Gemeinderats zugeteilt bekommen.
Standort wäre für die Bürger ideal
Im Gespräch mit der Bürgerschaft wurden von Seiten der Stadt für die Grünfläche direkt hinter der Schule folgende Wünsche festgehalten: Für die knapp 70 Kinder im Dorf würde sich dort ein Spielplatz anbieten. Ideal sei auch, dass die Fläche mitten im Dorf ist und die vielbefahrene Durchgangsstraße weit entfernt. Eine Interessengemeinschaft würde einen Bouleplatz bauen. Und dann wäre immer noch so viel Fläche übrig, dass ein Bolzplatz und vielleicht auch noch ein Basketballkorb Platz fänden.

Thomas Wezstein (Freie Wähler) betonte, wie wichtig das Anliegen eines Treffpunkts im Dorf für die Bürger von Beuren sei. Vergangenes Jahr habe die Ortsvorsteherin für diese Mittel gekämpft. Seine Fraktion spreche sich dafür aus, dieses Geld nun auch zur Verfügung zu stellen. Ähnlich sahen es auch die beiden anderen Fraktionen. Michael Grambau (SPD) sagte: „Die Haushaltslage ist schwierig. Es ist unrealistisch, ein neues Bürgerhaus im nächsten Jahr in den Haushalt einplanen zu können.“ Aber wenn es nicht um einen Neubau gehe, sondern um die grundlegenden Entscheidungen, sei dies zu befürworten.
Auch Albrecht Finsler (Sprecher der CDU) sagte, es sei sinnvoll, das Geld einzusetzen, um zu sehen, wo die Reise hin gehe. Jeder Tengener Teilort habe einen Raum, wo sich die Bürger treffen könnten. In Beuren sei dies nicht der Fall.
Sogar neue Bauplätze wären möglich
Ein neues Bürgerhaus am Standort alte Schule würde alle Vorteile verbinden, wie die Bürger von Beuren zusammengetragen haben. Dort befinde sich der Dorfmittelpunkt und es sei ein Treffpunkt der Generationen, der im Sommer wie im Winter genutzt werden könne. Ein energetisch sinnvoller Neubau statt eines teuren Altbaus wäre möglich. Parkplätze seien vorhanden und es entstünden keine Kosten für den Bauplatzerwerb und es würden keine neuen Flächen versiegelt. Es gibt ein bis zwei neue Bauplätze, wenn der Farrenstall abgebrochen wird. Und das alte Rathaus könne weiter zur Asylunterbringung der Stadt zu Verfügung stehen. Außerdem können verschiedene Förderungen beantragt werden.