Die kleinen Ideen sind es, die einen weiter bringen. Diese Erfahrung hat Dorothea von Choltitz wieder einmal bei der Dorfputzte in Tengen-Uttenhofen gemacht. Eine Frau hat ihr dort erzählt, wie sie es seit 20 Jahren schaffe, ihre Wäsche ohne Trockner trocken zu bekommen. Und genau solche kleinen Erfahrungen können zusammengenommen etwas Großes bewirken.

Am Dienstag, 18. April, um 19 Uhr lädt von Choltitz ein. „Wir beginnen ein gemeinsames Veränderungsexperiment für Klimaschutz im Alltag“, erläutert sie. „Viele möchten etwas für Klimaschutz tun und machen dann doch weniger, als sie eigentlich möchten.“ Dies könne man beim Experiment ändern. Die Kirchengemeinde stellt das evangelische Gemeindehaus in Tengen an der Marktstraße dafür zur Verfügung. „Beim ersten Treffen berechnen wir den eigenen CO2-Fußabdruck“, erläutert Dorothea von Choltitz. Die Teilnehmer sollen dazu – wenn möglich – ihre mobilen Endgeräte mitbringen.

Fußabdruck soll zeigen, wo man sparen kann

Um gemeinsam auf dem Rechner des Umweltbundesamtes den Kohlenstoffdioxid-Fußabdruck bestimmen zu können, wäre es auch sinnvoll, nähere Informationen über die Heizung zuhause und den Energieverbrauch der verschiedenen Geräte zuhause dabei zu haben. CO2 sparen könne man zum Beispiel in den Bereichen Heizung, Strom, Mobilität, Ernährung oder sonstiger Konsum.

Ein Bus fährt nach Tengen-Talheim. Hin und wieder öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen, kann ein Schritt sein, um den eigenen ...
Ein Bus fährt nach Tengen-Talheim. Hin und wieder öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen, kann ein Schritt sein, um den eigenen CO2-Verbrauch zu senken. | Bild: Uli Zeller

Nach 30 Tagen treffen sich die Teilnehmer am Dienstag, 16. Mai, wieder. Dann könne man darüber sprechen, was gut geklappt hat und was nicht so gut geklappt hat. Die Ergebnisse würden in die wissenschaftliche Arbeit des Projektes Climate-Challenge einfließen. Die Organisation erforsche, was auf dem Weg zum CO2-Sparen ermutigt und entmutigt. „Es geht darum, ein oder zwei Dinge herauszugreifen und in diesen Wochen anzugehen“, stellt Dorothea von Choltitz klar. Denn bereits kleine Veränderungen würden eine Verbesserung bewirken.

Man muss nicht alles umkrempeln

Man brauche also keine Angst zu haben, dass man in dem Kurs überfordert werde oder alles in seinem Leben auf einmal umkrempeln soll. Während der 30 Kurstage schließen sich jeweils zwei Teilnehmende zusammen, telefonieren einmal pro Woche miteinander und sprechen über ihre Erfahrungen.

Dorothea von Choltitz plant das Projekt mit der Kirchengemeinderatsvorsitzenden Elke von Luckner (von links).
Dorothea von Choltitz plant das Projekt mit der Kirchengemeinderatsvorsitzenden Elke von Luckner (von links). | Bild: Uli Zeller

Das gemeinsame Veränderungsexperiment wurde im Rahmen des Lehrstuhls für nachhaltige Ökonomie von Professorin Maike Sippel an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung (HTWG) in Konstanz entwickelt.

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„Das Thema passt super in das Umweltprogramm der evangelischen Gemeinde in Tengen“, betont die Kirchengemeinderats-Vorsitzende Elke von Luckner. Im April soll die Evangelische Kirchengemeinde vom Büro für Umwelt und Energie mit dem ‚grünen Gockel‘ für umweltgerechtes Handeln zertifiziert werden. Als Beispiel für umweltgerechtes Handeln nennt sie, dass das Augele-Haus als Treffpunkt der evangelischen Kirchengemeinde Tengen sich an das Fernwärmenetz anschließt und damit aus dem Verbrauch fossiler Energien aussteigt.