Wenn drei zusammen anpacken, sind sie stärker, als wenn ein Einzelner die Last stemmen muss. Aus diesem Grund bieten die Stadt Tengen sowie die katholische und die evangelische Kirchengemeinde nun gemeinsam Hilfe an.
Die Aktion nennt sich „Nachbarschaftshilfe Tengen„ und richtet sich an Menschen in der Stadt, die von Corona betroffen sind.
Seit Anfang April sind erste Fälle der Krankheit Covid19 in Tengen bekannt, wie Bürgermeister Marian Schreier im Tengener Amtsblatt erläutert. „Beeindruckend ist, wie viele Personen von sich aus auf uns zukamen und Hilfe angeboten haben. Das hat sich jetzt nach der Veröffentlichung des Aufrufs fortgesetzt“, erklärt der Bürgermeister, erfreut über die Hilfsbereitschaft der Tengener.
Viele können oder sollen nicht einkaufen gehen
Und weiter: „Die Eindämmung der Corona-Pandemie ist eine große gesellschaftliche Herausforderung und kann nur gelingen, wenn jeder seinen Beitrag leistet.“ Dies bedeute für jeden von uns, Sozialkontakte auf ein absolutes Minimum zu reduzieren und das Haus nur für zwingend notwendige Dinge wie Einkaufen zu verlassen.
„Es gibt aber Menschen, die nicht einmal zum Einkaufen das Haus verlassen können, weil sie krank sind. Andere sollten das Haus nicht verlassen, weil sie zu einer Risikogruppe gehören. Durch die Nachbarschaftshilfe wird diesen jetzt ganz konkret geholfen.“
Diesen Gruppen soll geholfen werden
Das Angebot richtet sich an drei Personengruppen, erläutert Pfarrer Michael Weber von der evangelischen Friederike-Fliedner-Gemeinde Tengen.
„Zunächst an diejenigen, die ihre Wohnung wegen Quarantäne oder häuslicher Isolation nicht verlassen dürfen.“ Weiter gehe es um Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen ihre Wohnung nicht verlassen können. „Eine dritte Gruppe seien die Menschen, die zu einer Risikogruppe für das neue Coronavirus gehören.“
Hilfe holen per Mail oder telefonisch
Das Angebot könne ganz einfach genutzt werden, erklärt Pfarrer Harald Dörflinger von der katholischen Seelsorgeeinheit Bernhard von Baden am Randen-Tengen. „Menschen, die Hilfe beim Einkauf benötigen oder jemanden brauchen, der mit ihrem Hund Gassi geht, können einfach anrufen oder eine Mail schreiben.“ Auf dem gleichen Weg können sich Helfer melden. Die Hilfe werde dann zeitnah koordiniert.
Verschiedene Geschäfte wie Metzgereien, Bäcker, Lebensmittelgeschäfte und Apotheken unterstützen die Aktion. Die betroffenen Bürger können die Waren von zuhause aus bezahlen – oder beim nächsten Einkauf einen Überweisungsträger oder eine Einzugsermächtigung beilegen.
So geht‘s: Menschen, die Hilfe brauchen, melden sich unter Telefon 0 77 36/92 33 33 (Montag bis Donnerstag, 9-16 Uhr, Freitag, 9-12 Uhr) oder per Mail an: stadt@tengen.de