Zur Zeit klappert die obere Mühle am rauschenden Bach noch. Doch im Winter wird die Wasserzufuhr abgestellt, denn dann geht das Mühlrad in den Winterschlaf. So gibt es keine Schäden durch eingefrorenes Wasser. Die Tengener Mühlbachschlucht ist eine gute Wandermöglichkeit zu jeder Jahreszeit. Im Spätsommer und im Herbst ist sie besonders reizvoll, da sich die Blätter in der von Bäumen bewachsenen Schlucht bald bunt verfärben.
Auf dem steilen Weg von der Tengener Altstadt bis zum Mühlrad überquert der Wanderer verschiedene Brücken und kann direkt von einer der Brücken aus auf den 13 Meter hohen Wasserfall sehen. Unten befindet sich das Mühlrad, das zu dieser Jahreszeit eben noch durch Wasser angetrieben wird. Am Standort dieser sogenannten oberen Mühle befindet sich auch eine Grillstelle.

Insgesamt befinden sich inzwischen fünf Brücken im Bereich der Mühlbachschlucht, wie Adelbert Zeller berichtet, der als Wegewart für den Schwarzwaldverein aktiv ist und für die Freien Wähler im Gemeinderat sitzt. „Im Zuge des Biberrundweges wurde eine neue Brücke aus Holz gebaut“, erläutert er. Unten in der Mühlbachschlucht befindet sich ein Übergang zum zukünftigen Bibererlebnispfad.
Zwischen Tengen und dem Teilort Uttenhofen entsteht derzeit ein Pfad, auf dem man in Uttenhofen auf Baumstammbrücken die dortigen Bäche überqueren kann, bestätigt Martina Baldus von der Stadtverwaltung. „Die alten Betonrohre unten in der Mühlbachschlucht wurden im letzten Winter ersetzt“, so Adelbert Zeller. Sichtbar seien auch noch im Bereich der Schranke Wasserzuführungen, die das Wasser zu der mittleren Mühle geleitet haben, um auch dort Energie zu erzeugen.
So kommt der Eselsweg zu seinen Namen
Von der Mühlbachschlucht kann man wieder hinauf in die Altstadt wandern. Der Weg wird als Eselsweg bezeichnet. Den Hintergrund dazu kann Adelbert Zeller erzählen: „Esel haben das gemahlene Mehl von der oberen Mühle hoch in die Stadt getragen.“
Nach der Wanderung kann man sich in der Tengener Altstadt in der Bäckerei und Konditorei „Zum tiefen Keller“ stärken oder im Restaurant Sternen speisen. In der Altstadt selbst finden sich ebenfalls verschiedene Sehenswürdigkeiten. So lohnt sich ein Besuch der St. Georgskapelle, des Hinterburgturms, des Stadttors und der Altstadt mit Brunnen. Auch das ehemalige Obervogtamt unterhalb des Stadttors ist sehenswert.
Die Stadt Tengen bietet auch immer wieder Stadtführungen in der Altstadt an. Die nächste findet am Sonntag, 14. September, um 14 Uhr statt und dauert etwa zwei Stunden. Treffpunkt ist am Rathaus. Erwachsene zahlen 10 Euro, Kinder 5 Euro. Anmeldung erforderlich unter www.tengen.de/stadtfuehrungen
Welche Schicksale ereilten Stadtbürger auf dem (Grenz-) Land? Wieso besaß der stolze Uradel nur eine halbe Burg und warum blieb von dieser nur noch der Turm stehen? Was passiert, wenn Kleinstaaterei zu winzigen, getrennten Kleinst-Städtchen führt? Und wieso wurde Tengen dennoch mit Grafen- und Fürstentitel versehen? Diese Fragen sollen bei der Stadtführung beantwortet werden.