Den Betrieb der ambulanten Hausgemeinschaft, die mit zwölf Plätzen als ein Baustein der zukünftigen Seniorenwohnanlage am Voglerhof in Herdwangen geplant ist, wird der Nachbarschaftshilfeverein Miteinander-Füreinander übernehmen. Dem hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung zugestimmt. Der Verein erklärt sich bereit, die Generalvermietung und Alltagsbegleitung zu übernehmen.

Zinsloses Darlehen der Gemeinde

Um auch langfristig in der Lage zu sein, den Betrieb wirtschaftlich zu gewährleisten, hatte der Verein sieben Punkte formuliert, über die das Ratsgremium abstimmte. Dabei ging es um Grundlagen wie eine Belegungsvereinbarung und Belegungsstrategie sowie ein zinsloses Darlehen der Gemeinde bis zu 100 000 Euro für Betriebs-, Personal und Sachkosten.

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Verein tritt als Arbeitgeber auf

Maria Kiamilidis aus dem Vorstandsteam erklärte, der Verein werde den Betrieb und vor allem die Alltagsbegleitung der Senioren nicht allein aus den eigenen Reihen heraus stemmen, sondern als Arbeitgeber auftreten. Der Verein werde Alltagsbegleiter einstellen und diese im Umgang mit Senioren schulen. Sie betonte, dass Miteinander-Füreinander zwar professionelle Betreuung, aber keine Pflegeleistungen anbieten werde. Dies sei Aufgabe eines Pflegedienstes.

Anregung: Gemeinde soll Gemeinwesenmitarbeiter einstellen

Eine weitere Rahmenbedingung war, dass die Gemeinde rund 80 000 Euro für die Erstanschaffung von Allgemeinmobiliar für die Wohngemeinschaft und Ausstattung wie Besteck und Töpfe übernimmt. Über den als Anregung formulierten Vorschlag des Vereins, die Gemeinde solle eine 50-Prozent-Stelle für einen Gemeinwesenmitarbeiter schaffen, wurde länger diskutiert.

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Fachkraft soll auch Anlaufstelle für andere Vereine sein

Peter Atzenhofer befürwortete eine solche Stelle: "Ich bin absolut dafür. Die Stelle soll ja nicht nur für die ambulante Hausgemeinschaft geschaffen werden." Es sei daran gedacht, dass die Fachkraft auch Anlaufstelle für andere Vereine sei und sich nicht allein um Senioren, sondern auch um die Jugendarbeit und sonstige soziale Angelegenheiten kümmern würde. Gislar Klaiber und Berthold Baumann stellten den Antrag, diesen Punkt aus der Abstimmung herauszunehmen, was jedoch abgelehnt wurde.

Viel Zustimmung aus dem Gemeinderat

Konrad Jäger erklärte, er sei zwar beeindruckt, äußerte aber Bedenken, dass sich der Verein mit dem Betrieb der Hausgemeinschaft zu viel aufbürde. "Eine super Sache, ich würde mich das als Verein aber nicht trauen." Peter Atzenhofer sagte, dass es für ihn keine Alternative gebe: "Einen Anbieter, der alles macht, wollten wir nie haben." Auch Berthold Baumann begrüßte es, dass der Betrieb der ambulanten Wohngemeinschaft nicht in fremde Hände abgegeben wird, und Michael Rothweiler meinte: "Ich ziehe den Hut vor euch." Manfred Demmer sprach dem Verein seine Anerkennung für den Mut aus, sich einer solchen "Mammutaufgabe" zu stellen, und Simon Stadler stellte fest: "Ihr habt meine volle Unterstützung, wir können stolz auf den Verein sein." Das Schlusswort hatte Maria Kiamilidis: "Das war für uns der Startschuss, jetzt werden wir die Ärmel hochkrempeln und loslegen."