Jetzt hat sie ihn endgültig erobert, den Bürgermeisterstuhl im Herdwanger Rathaus. Am Dienstag ist die frisch gewählte Bürgermeisterin Alexandra Kipp in ihr Büro eingezogen. „Ich freue mich auf meine neuen Aufgaben“, sagt sie strahlend im Gespräch mit dem SÜDKURIER.

Herzlicher Abschied in Hahnennest

Alexandra Kipp ist studierte Agraringenieurin. Die 39-Jährige war bislang für das Marketing, den Vertrieb und das Projektmanagement bei der Energiepark Hahnennest GmbH & Co. KG und der Agrarinnovationen Hahnennest GmbH in Ostrach verantwortlich. Über sechs Jahre lang hat sie dort gearbeitet. Schon bei der Bürgermeisterwahl hätten ihr die Kollegen die Daumen gedrückt, berichtet Kipp. Und so habe man ihr auch einen herzlichen Ausstand bereitet.

Nette Unterstützung der bisherigen Kollegen

„Schöner hätte ich mir den Abschied nicht vorstellen können“, sagt sie. „Alle haben sich für mich gefreut.“ Für sie sei es toll, dass sie eine so nette Unterstützung von den Kollegen erfahren durfte – und dass ihr vermittelt worden sei, dass sie in Hahnennest jederzeit wieder willkommen sei.

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Auf die Frage, ob sie sich vor Antritt der neuen Stelle einen kleinen Erholungsurlaub gönnen konnte, berichtet Kipp, dass sie zwar einige freie Tage gehabt habe, diese aber nur teilweise zur Entspannung nutzen konnte. „Es gab natürlich noch sehr viel zu organisieren“, sagt sie. Hinzu kam Verletzungspech: Die Bürgermeisterin hatte sich den Arm gebrochen. „Das ist alles am Abheilen, es geht mir gut“, schildert sie.

Mehrtägiges Seminar gleich zu Beginn

Und mit der ihr eigenen Energie, mit der sie im Wahlkampf so viele Bürger für sich begeistert hatte, ist sie am ersten Arbeitstag – am Dienstag – gleich in ein mehrtägiges Online-Seminar gestartet. Es wird von der Kommunalakademie Deutschland veranstaltet. Vermittelt werden laut Alexandra Kipp rechtliche Grundlagen, die für ihre Arbeit in der Verwaltung notwendig sind. „Mir ist es wichtig, diese Dinge zu lernen“, erläutert die 39-Jährige.

Die strahlende Siegerin Alexandra Kipp am Wahlabend zwischen Bürgermeisterstellvertreter Sebastian Blender und Gemeinderätin Sandra ...
Die strahlende Siegerin Alexandra Kipp am Wahlabend zwischen Bürgermeisterstellvertreter Sebastian Blender und Gemeinderätin Sandra Reddemann. Am Montag findet die feierliche Amtseinsetzung statt. | Bild: Stefanie Lorenz

Der Empfang im Herdwanger Rathaus sei herzlich gewesen gewesen, schildert Kipp. Direkt unterstützt wird sie von ihrer Assistentin Kathleen Siegemund, aber auch weitere Mitarbeiter, wie zum Beispiel Kämmerin Andrea Rothmund, stehen ihr mit Rat und Tat zur Seite. Letztere kümmert sich um den Haushaltsplanentwurf für die Gemeinde, der vom Gemeinderat noch beraten und abgesegnet werden muss. Die erste Sitzung, der Alexandra Kipp als Bürgermeisterin vorsteht, ist für Dienstag, 23. Mai, geplant.

Offizielle Übergabe folgt noch

Seit ihr Amtsvorgänger Ralph Gerster Mitte Januar ins Pfullendorfer Rathaus gewechselt ist, haben seine Stellvertreter Peter Atzenhofer und Sebastian Blender die Geschicke der Gemeinde geleitet. „Mit Peter Atzenhofer habe ich mich bereits im April getroffen und mir einige Dinge erklären lassen“, schildert Kipp. Eine offizielle Übergabe mit Atzenhofer und Sebastian Blender werde bald stattfinden. „Richtig viel Arbeit“ warte auf Alexandra Kipp, auch Bürger seien mit Themen an die Verwaltung herangetreten. Sie habe gemerkt, dass es wichtig sei, alles am besten gleich abzuarbeiten, soweit das möglich ist.

Positive Einstellung gegenüber der neuen Aufgabe

Etliche E-Mails gelte es zu lesen und Termine stehen auch schon an. So wird sie etwa am 12. Mai bei der Hauptversammlung des Sportvereins dabei sein und die Wahlen leiten. Alexandra Kipp geht mit einer positiven Einstellung an ihre Aufgaben heran. Sie habe Respekt vor dem Amt, sei aber zuversichtlich, dass sie alles schaffen werde. „Ich werde mit meiner Leichtigkeit, die ich schon immer hatte, versuchen, alles gut zu meistern“, sagt sie.

Noch keine eigene Dekoration im neuen Büro

Jetzt gehe es darum, anzukommen und sich einen Überblick zu schaffen. Im Bürgermeisterbüro hat Kipp noch nichts verändert, unter anderem, weil sie noch in einen anderen Raum umziehen wird. „Dann werde ich dort sicher eine persönliche Note einbringen“, meint sie. Vorerst habe sie Wichtigeres zu tun, als Dekoration auszusuchen: „Für so etwas habe ich derzeit keine Muse.“

Mit 52,2 Prozent der Stimmen ins Amt gewählt

Kipp hatte im ersten Wahlgang 27,7 Prozent der Stimmen auf sich vereinigt. Bei der Stichwahl am 26. März war sie mit 52,2 Prozent der Stimmen zur Bürgermeisterin gewählt worden.