Was der Blocksberg für Hexen, war (der) Aftholderberg am Donnerstag für Powerfrauen jeglicher Couleur – hier kamen sie alle zusammen. Supergirl, Catwoman, Batgirl, Ninja Turtles und Marvel-Heldinnen ließen beim Weiberball die Muskeln und das Mundwerk spielen. Das Gasthaus Frieden, eigentlich nicht mehr in Betrieb, öffnete speziell für die närrischen Weiber, die aus der ganzen Umgebung zum Feiern gekommen waren. Der Gastraum war sehr gut gefüllt, fast 200 Besucherinnen aller Altersklassen amüsierten sich über die Beiträge, tanzten und schunkelten bis in die Nacht. Das Fazit nach über zwei Stunden buntem Programm lautete folgerichtig: „Alle Mütter, Schwestern, Töchter und Ehefrauen, ihr seid die wahren Superheldinnen!“
Gardemädchen als Barbiegirls

Männer waren bei der Sause natürlich außen vor, zumindest fast. Der seit vielen Jahren geduldete Rainer Hospach sorgte auf der Bühne für Musik bei den Schunkel- und Tanzrunden. In der Küche hinter den Kulissen halfen Patrick Blender und Thomas König. Der vierte Kerl war ein echter Pappkamerad, ein lebensgroßer Ken auf Rollen – den hatten die Gardemädchen aus Kreenheinstetten im Schlepptau. Als Barbiegirls in pinken Jogginghosen zeigten die jungen Frauen ultraschnellen Shuffle Dance, was ihnen tosenden Applaus einbrachte. „Ihr dürfte gerne wiederkommen“, strahlte Moderatorin Annette Schatz, denn die Gruppe aus der Gemeinde Leibertingen war zum ersten Mal beim Weiberball dabei.
Zum ersten Mal mussten auch Service und Küche von den Berggeistern alleine gestemmt werden, was aber prima geklappt hat. Zwischendurch gab es die Möglichkeit, sich aus den Bauchläden der Bedienungen mit Chips und Süßigkeiten zu versorgen.
Mann aus Stahl mit Holz im Kopf

„Heute spielen wir Frauen die Hauptrolle“, verkündete das Moderatoren-Duo Annette Schatz und Michelle Widmann. Fragwürdig sei jedoch, warum Batgirl und Co. in den Hollywood-Filmen immer in Stöckelschuhen die Welt retten müssen. In Aftholderberg stand zum Glück ein Fußmassageroller parat. Über die männlichen Superhelden wurde ausgiebig gelästert. Schon Herkules, so die ernüchternde Erkenntnis, sei im Olymp vielleicht der Stärkste gewesen, daheim habe er aber faul auf dem Sofa herumgelegen. Unselbständig seien sie, die Herren der Schöpfung und so mancher Held eine Lachnummer. „Die Klamotten muss man ihnen rauslegen, und wenn man nicht aufpasst, tragen sie die Unterhose über dem Heldenanzug“, hielt Annette Schatz ein Bild von Superman in die Höhe und Michelle Widmann kommentierte: „Der Mann aus Stahl hat Holz im Kopf.“
Singende Elektriker

Heidi Drummer und Veronika Treubel, besser bekannt als die Zwei vom Aachtobel, wurden als „wahre Weiberballlegenden“ angekündigt. Dieses Mal brachten sie das Publikum als singende Elektriker zum Lachen. Karin Keller begleitete die beiden an der Gitarre. Nicht so prickelnd ist es übrigens, als Handwerker den Beinamen 007 zu bekommen, denn mit dem Charmebolzen James Bond hat das nichts zu tun. „Das heißt null Ahnung, null Bock, sieben Pausen“, klärte Veronika Treubel das Publikum auf.

Nicht weniger Kultstatus haben die „Stars von den Philippinen“. „Ihr seid eine coole Truppe und von Anfang an dabei, ohne euch können wir uns den Weiberball nicht vorstellen“, bedankte sich Schatz nach den Tanzdarbietungen zu Popmusik von Ed Sheeran, Taylor Swift und Whitney Houston.
Spacegirls aus dem Nachbarort

Zur Freude der Zuschauerinnen waren noch weitere altbekannte Gesichter aus der Umgebung dabei, um etwas zum Programm beizutragen. Die Spacegirls waren aus Aach-Linz mitsamt Rakete nach Aftholderberg gedüst und machten sich so ihre Gedanken über Wasserstoff-Kugler, den Bias‘schen-Dachgarten auf dem Stadtwerke-Neubau und wen sie gerne auf den Mond schießen würden.
Ganz sportlich in neongelben Outfits und mit Step Aerobic-Brettern stürmten Zoe Böttinger und ihre Fitnessmädels aus Großschönach auf die Bühne.