Nur wenige Tagesordnungspunkte umfasste die jüngste öffentliche Sitzung des Gemeinderates m Rathaus Herdwangen, und dennoch vertagte das Gremium zwei wichtige Beschlüsse auf die Sitzung am 16. Januar 2024. Zunächst ging es um die Vergabe von Planungsleistungen für die Digitalisierung der Grundschulen in Herdwangen und Großschönach und hier war das Entsetzen bei den Räten sichtlich groß, als sie die Honorarkosten in Augenschein nahmen. Einig war sich das Gremium, dass man den Schulen eine verlässliche IT-Infrastruktur zur Verfügung stellen muss, aber auf einhellige Ablehnung stießen die „horrenden Honorarkosten“, des Planungsbüros. Das habe er in seiner jahrzehntelangen Gemeinderatsarbeit noch nie erlebt, entfuhr es einem Gemeinderat.

Kein vollständiges Netzwerk in den Klassenräumen der Grundschulen

Im Rahmen der Digitalisierung sind nach Angaben der Verwaltung in den beiden Grundschulen verschiedene Verkabelungsmaßnahmen erforderlich. So gebe es kein vollständiges Netzwerk innerhalb der Klassenzimmer und den übrigen Räumen der Schule. Nach einer Begehung Ende 2022 taxierte ein Elektronikexperte die Kosten für eine Erstverkabelung auf rund 93.000 Euro. Aufträge in dieser Größenordnung müssen ausgeschrieben werden und so beauftragte der Gemeinderat am 20. Dezember 2022 ein Planungsbüro, das krankheitsbedingt den Auftrag später wieder zurückzog. Auf dessen Empfehlung wurde ein anderes Büro beauftrag und nach einer Begehung Ende November 2023 präsentierte das Ingenieurbüro nun seine Kalkulation.

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Die Arbeiten werden dabei auf etwa 90.000 Euro geschätzt, an Honorarkosten würden für die Grundschule Herdwangen 33.000 Euro fällig und für Großschönach 23.000 Euro. „Wir müssen etwas Sinnvolles machen, brauchen aber mehr Büros“, gab Manfred Demmer die Diskussionsrichtung vor und so folgte der Gemeinderat einstimmig dem Vertagungsantrag von Melanie Boos, verbunden mit dem Auftrag an die Verwaltung, weitere Angebote für die Planung einzuholen.

Weitere Informationen zum Solarpark in Schwende nötig

Dann sollte der Gemeinderat über eine Bauvoranfrage für einen Solarpark in Schwende beraten. Hier gab Bürgermeisterin Kipp die kurze Auskunft, dass man dieses Thema auf die Januarsitzung vertagt habe. Über diese Voranfrage hatte zuvor der Bauausschuss nicht öffentlich beraten und nachdem Frieder Kammerer bei dieser Sitzung nicht anwesend sein konnte, fragte er nach den Gründen für die Vertagung. „Wir sammeln noch Informationen“, antwortet die Rathauschefin und ergänzte, dass Kommunen bekanntlich 0,2 Prozent der Gemeindeflächen für Photovoltaikanlagen ausweisen müssten.

Zusätzliche Angebote für Unimog-Kauf gefordert

Einen weiteren Arbeitsauftrag erhielt die Rathauschefin bezüglich des Kaufs eines neuen Unimogs für den Bauhof. Kipp hatte unter dem Tagesordnungspunkt „Bekanntgaben“ informiert, dass der Gemeinde ein Angebot für einen Vorführfahrzeug vorliege, das bis 17. Januar gelte. Als sie ergänzte, dass der Unimog rund 240.000 Euro kosten würde, schluckten einige Gemeinderäte und diskutierten alternative Lösungen für das Fahrzeugproblem des Bauhofs, die letztlich aber alle verworfen wurden. Bis zur Ratssitzung am 16. Januar muss die Verwaltung nun weitere Angebote einholen.