Herdwangen-Schönach – Ida Keller feierte ihren 80. Geburtstag im kleinen Kreise mit der Familie und einigen Freunden und Bekannten in ihrer Gaststätte „Reiterstüble“. Ortsvorsteher Erwin Knoll (links) und Bürgermeister Ralph Gerster (Mitte) gratulierten am Mittwoch auf dem Spießhof.
Kochschule in Liggersdorf besucht
Geboren wurde die Jubilarin im nahen Oberndorf und wuchs mit ihren beiden Geschwistern im elterlichen Landwirtschaftsbetrieb auf. Nach der Grundschule in Herdwangen und der Kochschule in Liggersdorf besuchte sie noch die Landwirtschaftsschule in Sigmaringen. Schon während ihrer Ausbildung in Sigmaringen begann sie aufgrund ihrer guten Kenntnisse und Fähigkeiten mit der Ausbildung von Lehrlingen. Bis heute hat sie stolze 35 Auszubildende ausgebildet. „Und meine letzte Auszubildende ist bis heute noch in unserem Betrieb“, erklärte sie stolz. Ihren Mann Karl hat sie bereits früh in der Landjugend und auch beim Tanzen kennengelernt. 1968 gaben sich die beiden des „Ja“-Wort und begannen bereits im Folgejahr mit dem Aufbau ihres eigenen Betriebes. Das Familienglück bescherte ihnen drei Kinder und zwischenzeitlich auch vier Enkelkindern.
Erster Erfolg „Ferien auf dem Bauernhof“
Das erste Erfolgsmodell des Paareswaren „Ferien auf dem Bauernhof“. Später haben die beiden die Viehhaltung ganz aufgegeben und konnten sich somit auf die zunehmenden Gästezahlen einrichten. Eine Reitschule und Pension rundeten das Angebot ab. Anfänglich wurden Fuchsjagden veranstaltet und gingen anschließend immer mehr zu Vielseitigkeits-Turnieren über. Zusätzlich haben sie 1972 eine Reithalle erstellt. Ein wichtiges Puzzlestück war dann der Bau der Gaststätte „Reiterstüble“. Die Bewirtung der Gaststätte übernahm Ida Keller, schon alleine auf Grund ihrer erlernten Kochkenntnisse. Einen kleinen Dämpfer ereilte ihr „Reiterstüble“ im Jahre 1984 durch einen Blitzschlag. Aber davon ließ sie sich nur kurz beeindrucken und verköstigte die Gäste kurzerhand in ihrem eigenen Wohnhaus gleich in der Nachbarschaft. So meinte sie auch dazu: „Es musste immer wieder weitergehen und wir haben nicht aufgegeben.“
Zupacken konnte sie schon immer
Denn zupacken konnte sie. Das bewies sie auch beim Bau ihres Wohnhauses. Das bestätigte auch ihr Mann Karl. „Sie hat den Mörtel angemacht und genauso die Steine geschleppt.“ Der Reitbetrieb und die Gaststätte nimmt die beiden völlig in Anspruch. Aber trotzdem bleibt immer etwas Zeit im Winter zum Langlaufen und im Sommer zu kleineren Radtouren.