Die Gemeinde Herdwangen-Schönach braucht einen neuen Bürgermeister, nachdem der jetzige Amtsinhaber Ralph Gerster im Oktober zum neuen Bürgermeister von Pfullendorf gewählt wurde und dieses Amt Mitte Januar 2023 antreten wird. Der Gemeinderat setzte deshalb in jüngster Sitzung am Dienstagabend den Termin für die Bürgermeisterwahl auf Sonntag, 5. März 2023, fest. Sollte eine Neuwahl erforderlich werden, findet diese am Sonntag, 26. März 2023, statt. Die Bürger können ihre Stimmen jeweils in der Zeit von 8 bis 18 Uhr abgeben.
Verwaltung hatte 5. Februar vorgeschlagen
Cornelia Fischer, die seitens der Verwaltung für Wahlen in der Gemeinde zuständig ist, hatte eingangs den Sonntag, 5. Februar, als Termin vorgeschlagen. „Ich möchte aber gleich Entspanntheit signalisieren, es sind auch andere Termine möglich“, sagte Fischer. Gesetzlich vorgeschrieben sei, dass die Wahl des Bürgermeisters spätestens drei Monate nach Freiwerden der Stelle durchgeführt werden müsse, so Fischer. Deshalb sei die späteste Möglichkeit für den Urnengang Mitte April 2023.
Gemeinderäte fordern mehr Zeit für Bewerbersuche
Tatsächlich war den Gemeinderäten eine Bürgermeisterwahl gleich Anfang Februar zu früh. Peter Atzenhofer, erster Bürgermeisterstellvertreter, ergriff im Namen des gesamten Gemeinderats das Wort und schilderte, dass er sich zunächst mit Sebastian Blender, dem zweiten Bürgermeisterstellvertreter, abgesprochen und dann mit allen Gemeinderäten den Termin abgestimmt habe.
„Uns ist es es wichtig, gute Kandidaten zu finden. Dafür möchten wir uns gerne vier Wochen mehr Zeit nehmen“, sagte Atzenhofer. Das Gremium habe deshalb beschlossen, erst am Sonntag, 5. März 2023, die Bürgermeisterwahl in Herdwangen-Schönach anzusetzen.
Gemeinderat will gute und professionelle Kandidaten
Im Gespräch mit dem SÜDKURIER führten Atzenhofer und Sebastian Blender aus, dass bei einer Bürgermeisterwahl Anfang Februar die Bewerbungsfrist für die Kandidaten bereits am 9. Januar 2023 geendet hätte. Diese Frist direkt nach den Weihnachtsferien sei dem Gremium als ungünstiger und kurzfristiger Termin erschienen. Beim neuen Termin am 5. März 2023 haben die Bewerber nun bis 6. Februar 2023, 18 Uhr, Zeit, ihre Bewerbung abzugeben.
„Wir wollen gute und professionelle Kandidaten für die Gemeinde. Jetzt haben wir eine längere Bewerbungsfrist“, meinte Sebastian Blender. Bereits am morgigen Freitag, 11. November, wird die Stelle im Staatsanzeiger ausgeschrieben. Des Weiteren soll die Anzeige auch am 17. November im Amtsblatt und auf der Homepage der Gemeinde erscheinen. Im SÜDKURIER soll sie am Samstag, 19. November, zu lesen sein.
Zweiter Wahlgang wäre am 26. März
Sollten bei der Bürgermeisterwahl Neuwahlen erforderlich sein, müssen diese laut Cornelia Fischer frühestens am zweiten, spätestens am vierten Sonntag nach der ursprünglichen Wahl stattfinden. „Zwischen Erstwahl und Neuwahl muss ein komplettes Verfahren durchgezogen werden mit der Möglichkeit neuer Bewerbungen, öffentlichen Bekanntmachungen, dem Versenden von Briefwahlunterlagen, dem Stimmzetteldruck und einigem mehr“, schilderte sie. Deshalb wurde der Tag der Neuwahl auf Sonntag, 26. März 2023, festgelegt. Bewerbungen von Kandidaten für eine Neuwahl können dann bis Mittwoch, 8. März 2023, 18 Uhr, eingereicht werden.
Gemeinderat bestimmt Wahlausschuss
Einstimmig votierten die Räte für den neuen Zeitplan und wählten auch die Beisitzer des Gemeindewahlausschusses. Peter Atzenhofer überbrachte die Glückwünsche des Gemeinderats an Bürgermeister Ralph Gerster.
„Im Namen des gesamten Gremiums gratuliere ich zur Wahl zum künftigen Bürgermeister von Pfullendorf“, sagte er. Es sei das berühmte lachende und weinende Auge dabei. „Das lachende Auge wünscht Ihnen als Privatperson alles Gute und viel Erfolg in Pfullendorf. Das weinende Auge bedauert den Verlust für Gemeinde und Verwaltung und für den Gemeinderat. Wir alle hoffen, dass diese Lücke adäquat gefüllt werden kann“, betonte Atzenhofer.
CDU-Ortsverband will sich auf die Suche nach einem Kandidaten machen
Der SÜDKURIER hat am Dienstag auch beim CDU-Ortsverband Herdwangen-Schönach bezüglich der Bürgermeisterwahl nachgefragt. „Der Ortsverband wird sich in angemessener Weise auf die Suche nach einem Kandidaten machen und seine ‚Fühler‘ in verschiedene Richtungen ausstrecken“, sagte Vorsitzender Simon Klaiber. Aus Sicht des Ortsverbandes sollte ein potenzieller Kandidat ausreichend Erfahrung aus einer Kommunalverwaltung oder -politik mitbringen, führte Klaiber aus. „Sehr schön wäre es, wenn der Kandidat oder die Kandidatin aus der Region kommt“, meinte Klaiber.