Die Gerüchteküche brodelte ja schon länger, jetzt ist es Gewissheit: Ralph Gerster, Bürgermeister von Herdwangen-Schönach, wird bei der Bürgermeisterwahl in Pfullendorf am 23. Oktober als Kandidat antreten. Dies verkündete der 51-Jährige den Gemeinderäten am Dienstagabend. „Nach zwölfeinhalb Jahren als Gemeindeoberhaupt von Herdwangen-Schönach fühle ich mich für einen Wechsel in die – gemessen an der Einwohnerzahl – dreimal größere Kommune gewappnet“, sagte Gerster.
Ausschreibung erfolgt am 5. August
Die offizielle Stellenausschreibung wird am 5. August erfolgen, Ralph Gerster kann also ab 6. August seine Bewerbung abgeben und damit den Hut in den Ring werfen, wenn der bisherige Rathauschef Thomas Kugler nach 16 Jahren sein Amt abgibt. „Thomas Kugler wird im Januar eine überdurchschnittlich vitale und vielfältige Stadt mit spannenden Entwicklungspotenzialen übergeben“, betonte Gerster in seiner hoch emotionalen Rede. Dementsprechend rechne man mit mehreren hochkarätigen Bewerbern. „Auch ich möchte versuchen, die Pfullendorfer Bürgerschaft von meinen Qualitäten als Bürgermeister zu gewinnen“, sagte Gerster. Die Entscheidung habe er gemeinsam mit seiner Ehefrau Diana und den beiden Kindern getroffen.
Gerster wirbt um Verständnis
Mehrfach warb der Rathauschef in seinem Vortrag um Verständnis für seinen Schritt. „In der Bevölkerung von Herdwangen-Schönach und am hiesigen Ratstisch hoffe ich auf ein gewisses Verständnis für meine Bewerbung in Pfullendorf“, sagte er. Das Pfullendorfer Bürgermeisteramt bezeichnete Ralph Gerster als „faszinierende berufliche Option, die sich einem nicht alle Tage eröffnet“.
Auf seine bislang zwölfeinhalb Jahre andauernde Amtszeit als Bürgermeister von Herdwangen-Schönach blickte er mit Freude zurück: „Seit meinem Amtsantritt in Herdwangen-Schönach bin ich bemüht, die Gemeinde Schritt um Schritt voranzubringen. Mit vereinten Kräften – Gemeinderat, Bevölkerung, Gemeindeverwaltung – haben wir seitdem einiges geschafft und geschaffen – in allen Ortsteilen.“
Keine Entscheidung gegen Herdwangen-Schönach
Seine Bewerbung sei keine Entscheidung gegen Herdwangen-Schönach, wo er sich nach wie vor zusammen mit seiner Familie rundum wohl fühle. „Ich bin nicht auf dem Sprung“, stellt er klar. Seine Kandidatur in Pfullendorf sei einfach eine gute berufliche Option und schöne Herausforderung.
Bewerbungsfrist endet am 26. September
„Ich weiß, was ich an Ihnen als Gemeinderat und an Herdwangen-Schönach als Gemeinde habe“, schloss Ralph Gerster sichtlich bewegt seine Rede. Und zeigte sich erleichtert, dass „dieser Klops jetzt von meiner Seele ist“. Gerster ist der Erste, der seine Kandidatur in Pfullendorf öffentlich macht. Weitere Bewerber sind noch nicht bekannt. Nach der Ausschreibung endet die Bewerbungsfrist am 26. September, um 18 Uhr.