Mit dem Seniorenbeauftragten solle ein Ansprechpartner installiert werden, der auf die vielfältigen Interessen, Probleme und Ideen der älteren Mitbürger eingeht. "Wir wollen einen Kümmerer, der vernetzt und der Angebote schafft", sagt der Bürgermeister. Die Ausschreibung sei erfolgt und die Bewerbungsfrist mittlerweile abgelaufen. "Es sind ein paar Bewerbungen da und spätestens in der Gemeinderatssitzung am 19. April wird das Ergebnis bekannt gegeben", kündigt Gombold an. Davor sei es nun die Aufgabe der zuständigen Gremien, eine Auswahl zu treffen.
Die Stelle soll in Teilzeit zu 50 Prozent zunächst befristet auf ein Jahr befristet werden mit der Option auf Weiterbeschäftigung. Je nach dem, wie nach dem einen Jahr Zuschüsse für die Stelle möglich sind, könne sich das Anstellungsverhältnis dann ändern. Die Aufgaben des zukünftigen Seniorenbeauftragten oder der zukünftigen Seniorenbeauftragten beinhalte dabei die Unterstützung und Vernetzung der in der Seniorenarbeit tätigen Vereine, Gruppen und Einzelpersonen, zitiert Gombold aus der Stellenbeschreibung. Weiter werde es darum gehen, neue Angebote und Begegnungsmöglichkeiten mit und für Senioren in der Gemeinde zu initiieren, Veranstaltungen für Senioren zu organisieren, den Aufbau von niederschwelligen Hilfen, beispielsweise in der Tagesbetreuung für Pflegebedürftige und bei der Entlastung von Angehörigen zu fördern. Beratung, Mithilfe und Unterstützung rund um das Thema "Leben und Wohnen im Alter" sollten genauso zu den Aufgaben gehören, wie auch der Aufbau und die Koordination eines sozialen Netzwerks mit einer Stärkung der Zusammenarbeit der Altenhilfeangebote und deren Träger. Weiter werde es um die Anregung und um Hilfestellungen zur Umsetzung neuer Ansätze zur Verbesserung der Lebensqualität älterer Menschen gehen, um die Koordinierung generationsübergreifender Maßnahmen, um schließlich auch um Information zu seniorenspezifischen Fragen und gegebenenfalls auch die Vermittlung zur Pflegefachberatung.
Anonyme Befragung lieferte Ergebnisse
Im vergangenen Jahr hatte Bürgermeister Bernd Gombold bei einer Bürgerversammlung die Einstellung eines Seniorenbeauftragten angekündigt. Die Lebensqualität der älteren Bewohner stand dabei schon seit Jahren auf der Gemeinderatsagenda:
- Seit dem Jahr 2005 gibt es in der Gemeinde Inzigkofen den Nachbarschaftshilfe-Verein „Von Haus zu Haus“. Doch mit dem damit Erreichten zeigten sich Gemeinderat und Verwaltung noch nicht zufrieden. Deswegen wurde ein Bürgertisch-Prozess eingeleitet, berichtete der SÜDKURIER. Im Rahmen dieses Prozesses erfolgte unter anderem eine anonyme Befragung aller Bürger der Gemeinde über 45 Jahre. Damit sollte ein Überblick über Wünsche, Sorgen und Ideen der Männer und Frauen über ihre Zukunft in der zweiten Lebenshälfte gewonnen werden.
- Von 1610 verschickten Fragebögen kamen 487 ausgefüllt zurück. Ein Ergebnis der Befragung: Die Menschen ab 40 leben gerne in Inzigkofen und seinen Teilorten. Das gaben 97 Prozent derjenigen, die die Fragebögen beantworteten, an. Damit verbunden: 84 Prozent leben in einem eigenen Haus oder in einer eigenen Wohnung. Die sich daraus abzeichnende Wohnorttreue gilt auch für die Vorstellung von der Gestaltung des Lebensabends.
- 25 Prozent der Befragten hatten keine Angehörigen mehr, die noch lebten. In weiteren 33 Prozent lebten die nächsten Angehörigen nicht in Inzigkofen, aber immerhin noch in der Region. 24 Prozent der Kinder lebten schließlich weiter als zwei Autostunden entfernt, ergab die Umfrage. (mos)