Im Landkreis Sigmaringen geht es voran im Hinblick auf Glasfasertechnologie. In der Gemeinde Inzigkofen wurden feierlich die Spaten geschwungen, um dem Breitbandausbau den Boden zu bereiten. Unter den Gästen waren die Erste Landesbeamtin Claudia Wiese und der CDU-Landtagsabgeordnete Klaus Burger.

Förderprogramm von Bund und Land

Bürgermeister Bernd Gombold fühlte sich am Vorabend des Nikolaustags reich beschenkt. „Wir öffnen das Tor in die Zukunft. Hier wird das Geld an bedürftige Kommunen und an der richtigen Stelle verteilt“, freute er sich über die Förderprogramme von Land und Bund, die das Infrastrukturprojekt zu fast 89 Prozent finanzieren.

In kommunaler Hand

Holger Jerg, Geschäftsführer der BLS Breitbandversorgungsgesellschaft, erinnerte daran, dass der Beginn des Projektes viele Jahre zurückliegt. 2010 habe der damalige Gemeinderat die zukunftsweisende Entscheidung getroffen, mit acht anderen Kommunen der in Sigmaringen angesiedelten Breitbandversorgungsgesellschaft BLS als Gründungsgesellschafter beizutreten. Diese kleine kommunale Tochtergesellschaft von damals sei mittlerweile zu einer starken interkommunalen Gemeinschaft herangewachsen, der heute 42 Städte und Gemeinden, kommunale Zweckverbände, Stadtwerke und der Landkreis Sigmaringen selbst angehören. „Glasfaser in unmittelbarer kommunaler Hand ist eine ganz wichtige Infrastrukturinvestition in die Zukunft unserer Kommunen“, so Jerg. „Mit Glasfaser versorgte Gegenden sind gerüstet für den stetig wachsenden Datenhunger, für moderne Internetanwendungen vom Cloud-Computing über Telearbeit, Industrieanwendungen und Fernunterricht bis hin zur Telemedizin.“

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Inbetriebnahme in 2027

In drei Ausbauschritten – Engelswies, Vilsingen mit Dietfurt und Inzigkofen mit Pault – werden bis zur geplanten Inbetriebnahme im Jahr 2027 mehr als 1100 Hausanschlüsse „bis ins letzte Gehöft“ realisiert, erläuterte Jerg. Als Generalübernehmer hat das Bauunternehmen Leonhard Weiss aus Waiblingen im Ortsteil Engelswies bereits mit den Tiefbauarbeiten begonnen. „75 Prozent aller Haushalte in Engelswies wollen sich ans Glasfasernetz anschließen, das ist ein gutes Zeichen“, sagte Bürgermeister Gombold.

300 Kilometer Glasfaserkabel

Auf rund 6,6 Kilometern werden für den Breitband-Ausbau in der Gemeinde bereits vorhandene Leerrohrtrassen mitverwendet, neu hinzukommen etwa 34 Kilometer Tiefbautrassen. Netze BW nutzt die Gräben, um Freileitungen abzubauen und den Strom unterirdisch zu verlegen. Am Ende werden 300 Kilometer Glasfaserkabel eingeblasen. Über drei neue Hauptverteiler und 29 Netzverteiler wird das Glasfasernetz dann an das überörtliche Glasfasernetz, an den Backbone der BLS, angeschlossen. Netzbetreiber ist das Unternehmen NetCom BW.

Die Tiefbauarbeiten in der Gemeinde Inzigkofen für den Glasfaserausbau haben im Ortsteil Engelswies bereits begonnen. Die Inbetriebnahme ...
Die Tiefbauarbeiten in der Gemeinde Inzigkofen für den Glasfaserausbau haben im Ortsteil Engelswies bereits begonnen. Die Inbetriebnahme ist in 2027 geplant. | Bild: Johanson, Kirsten

Schnelles, leistungsfähiges Internet

„Wir gehen im Landkreis Sigmaringen im Schulterschluss mit den Gemeinden und der BLS einen wichtigen Schritt in die digitale Zukunft“, sagte Claudia Wiese. Die Erste Landesbeamtin war in Vertretung der Landrätin zum Spatenstich nach Vilsingen gekommen. „Heute ist ein guter Tag“, stellte auch der CDU-Landtagsabgeordnete Klaus Burger in seinem Grußwort fest. Das Breitbandprojekt bringe Wertschöpfung in den ländlichen Raum. Gleichzeitig rief er dazu auf, den digitalen Welten mit gebührender Vorsicht zu begegnen. So würden Accounts von Unternehmen gehackt und es kursierten Inhalte im Netz, die Kindern und Jugendlichen schaden würden.