Inzigkofen – Das Ziel, eine Hängebrücke im Fürstlichen Park über die Donau zu errichten, ist ein Stück nähergerückt. Der Gemeinderat stimmte einem Gestattungsvertrag zwischen der Kommune und dem Haus Hohenzollern zu. In diesem Vertrag stimmt das Fürstenhaus der Errichtung der Hängebrücke und der Unterhaltung von Bauten und Wegen im Park durch die Gemeinde zu. Außerdem stimmen die Hohenzollern einer Baulast für die Hängebrücke zu. Sie ist, wie Bürgermeister Bernd Gombold betonte, eine wichtige Voraussetzung für die Erteilung der Baugenehmigung für die Brücke.
Im Gegenzug übernimmt die Gemeinde die Verkehrssicherungspflicht für die Wege und die Hängebrücke im Park. Ausgenommen davon, so Gombold, sind die Teufelsbrücke und der Premiumwanderweg "Kloster-Felsenweg". Für diesen Fußweg durch den Park habe bereits die Stadt Sigmaringen die Unterhaltspflicht vertraglich übernommen, informierte der Rathauschef. Besonders positiv wertete Bernd Gombold, dass die Kommunalversicherungsanstalt beitragsfrei im Rahmen der Haftpflichtversicherung für mögliche Schäden auf den Parkwegen oder der geplanten Hängebrücke aufkommt.
Der Hohenzollern-Park in Inzigkofen zerfällt seit einigen Jahrzehnten in zwei durch die Donau getrennte Teile. Der von Inzigkofen aus jenseits der Donau gelegene Teil, die Eremitage, ist nur mit einem sehr weiten Umweg zu erreichen. Weil der Park aber ein wichtiges Ziel für Touristen und Urlauber ist, sollen die beiden Parkteile durch eine Hängebrücke über die Donau verbunden werden. Der Park gehört zwar dem Fürstenhaus. Der Bauherr und Zahler für die Hängebrücke ist wegen der hohen touristischen Bedeutung jedoch die Gemeinde.
Mit einer Brücke ist es aber nicht getan. "Die Bahn möchte den bisherigen Fußgängerüberweg über die Bahn zwischen dem Parkplatz und der Eremitage nicht mehr zulassen", informierte Bernd Gombold Folge: Die Gemeinde muss auch eine Brücke über die Bahnstrecke finanzieren. Dafür sind die finanziellen Voraussetzungen bereits geschaffen. Der Verwaltungschef erläutert dazu: "Nachdem der Naturpark Obere Donau der Gemeinde kürzlich einen Zuschuss über 74¦400 Euro für den Bau des Fußgängerstegs über die Bahn nördlich der Eremitage bewilligt hat, ist die Gemeinde ein kleines Stück näher am Ziel." Somit lägen alleine für die Bahnüberquerung Zuschusszusagen über 262¦400 Euro vor.
Im Juni wird die Leader-Aktionsgruppe über einen Zuschuss über 207¦000 Euro zum Bau der Hängebrücke über die Donau entscheiden. Der Gestattungsvertrag tritt erst in Kraft, wenn die beiden Brücken gebaut sind. Die Übernahme der Wegbetreuung durch die Gemeinde bedeutet aber nicht, dass in Zukunft der Bauhof aktiv werden muss. Seit Jahren kümmert sich bereits der Albverein um die Wege im Park. In der Sitzung erklärte Erich Beck als Vereinsvorsitzender, sein Verein werde sich auch in Zukunft ehrenamtlich um die Pflege der Fußwege kümmern.
Zwei Überquerungen
Zur touristischen Erschließung der Eremitage sind zwei Überquerungen notwendig. Bisher liegen Zuschusszusagen über 262¦400 Euro für die Fußgänger-Bahnüberquerung vor. Davon stammen, wie Bernd Gombold erläuterte, 130¦000 Euro vom Ausgleichsstock des Landes, 30¦000 Euro steuert die Stadt Sigmaringen bei. Der Landkreis macht 28¦000 Euro locker und der Naturpark steuert 74¦400 Euro bei. Jetzt hängt die zeitnahe Verwirklichung des Projekts davon ab, ob sich Leader mit dem 207¦000-Euro-Zuschuss an der Hängebrücke über die Donau beteiligt.