Herbert Klawitter

Die Feuerwehr Krauchenwies, Abteilung Göggingen, hielt ihre jährliche Hauptübung ab. Die Drachenschmiede war dabei das "Brandobjekt“. Bei dem Gebäude handelt es sich um ein mehrstöckiges, ehemaliges Bauernhaus, das jetzt als Atelier dient. Im Erdgeschoss entsteht, vermutlich durch einen technischen Defekt ausgelöst, eine starke Rauchentwicklung, so das Szenario der Übung. Es wird eine unbekannte Anzahl von Personen vermisst, so die Ausgangslage weiter. Da die Einsatzstelle nur unweit des Gögginger Gerätehauses liegt, ist die Feuerwehr schnell vor Ort. Der Atemschutztrupp ging von vorne zur Personenrettung und Brandbekämpfung ins Gebäude. Ein weiterer Trupp rettete mit Steckleitern an der Giebelseite zwei Personen aus dem Obergeschoss.

Der Atemschutztrupp konnte zwei verletzte Personen aus dem Erdgeschoss retten. Mithilfe zweier C-Rohre als Riegelstellung vor und hinter dem Gebäude wurde ein Übergreifen des Feuers auf den ehemaligen landwirtschaftlichen Teil verhindert. Plötzlich ein "Notruf". Einer der Einsatzkräfte hatte sich, so das Übungsszenario, am Fuß verletzt. Nun kam der Sicherungstrupp zum Einsatz und rettete den Kameraden. Nach einer halben Stunde konnte Einsatzleiter Franz Stärk die Übung erfolgreich beenden. Trotz des trüben Wetters kamen wieder zahlreiche Zuschauer, vor allem die Altersabteilung, zum Einsatzort. Bei der Übungsbesprechung in der anschließenden Hauptversammlung sprach Kommandant Robin Damast ein großes Lob aus. Besonders freute ihn der Einsatz der Steckleitern. Dies sei der schnellste Weg der Personenrettung, bis eine Drehleiter vor Ort sei, war sein Fazit.

Ruhiges Jahr und Nachwuchsmangel

Sorgen hatte der Feuerwehr die Jugendabteilung bereitet. Sie litt unter großem Nachwuchsmangel. Nur noch drei Jungen waren nach der vergangenen Hauptversammlung übrig. Der Rest hatte zu den Aktiven gewechselt. Um einen sinnvollen Probenbetrieb gestalten zu können, probten die Jugendlichen gemeinsam mit der Jugendwehr aus Ablach. Nun hat im September ein aufwendig gestalteter Informationsnachmittag die Lage entspannt. Vier Jugendliche, darunter ein Mädchen, verstärken jetzt die Jugendwehr. Mit Heiko Schwarz konnte Abteilungskommandant Markus Hanbil einen voll ausgebildeten Feuerwehrmann per Handschlag verpflichten.

Mit Ölspuren, einem Baum, der auf der Straße lag, und Hochwasser hatte die Abteilung neun kleinere Einsätze und somit ein ruhiges Jahr. Auch Kommandant Robin Damast sprach in seinem Grußwort von einem ruhigen Jahr für die Gesamtwehr. Es seien viele Ölspuren und Brandmeldeanlagenalarme zu verzeichnen gewesen. In die Ausbildung der Feuerwehrmitglieder werde viel Zeit und Geld investiert. Er findet es schade, wenn bei einem Wohnungswechsel diese Kameraden nicht wieder zur Feuerwehr gehen. Dann stellte er die neue Wärmebildkamera vor. Stolz konnte Jugendwart Frank Walz vom Erfolg des Infonachmittags berichten. Nun kann er wieder mit einer kleinen Gruppe eigenständig proben. Dennoch seien weitere Jugendliche willkommen, so der Jugendwart. Für 2017 will er die Zusammenarbeit mit den anderen Jugendwehren der Gemeinde fortführen.

Schriftführer Dominikus Missel verlas seinen umfangreichen Tätigkeitsbericht. Unter anderem standen neun Einsätze, Proben, Parkplatz- und Absperrdienste, der Feierabendhock, der Infonachmittag sowie das Schlachtfest auf dem Programm. Kassierer Wolfgang Jäger konnte von einem leicht verbesserten Kassenstand berichten. Ortsvorsteher Manfred Fischer sprach von einer interessanten Übung. Besonders habe ihm der ruhige Ablauf gefallen. Zu den Einsätzen meinte er: "Lieber kleine Einsätze mit Ölspuren als Unwettereinsätze wie in Braunsbach." Dann dankte er der Wehr für die geleistete Arbeit. "Macht weiter so", war sein Aufruf. Mit dem Ausbildungsstand der Wehr ist Abteilungskommandant Markus Hanbil zufrieden, lediglich die Zahl der Motorsägenscheininhaber könnte größer sein. Zum Schluss bedankte sich Markus Hanbil bei allen für die gute Zusammenarbeit.