Die kleine Barockkirche, 1718 erbaut und dem Heiligen Kilian geweiht, gibt dem Fest seinen Namen und steht beim Gottesdienst zum Patrozinium am Sonntag im Mittelpunkt. Die Bittelschießer feiern das traditionell mit ihrem Kiliansfest, dieses Jahr zum 46. Mal.
Nach Gottesdienstende geht die ganze Schar der Besucher ins Festzelt, wo schnell die Plätze drinnen und auch draußen belegt waren. Die Helfer hatten alle Hände voll zu tun. Die Veranstalter, die Freiwillige Feuerwehr und der Ledigenverein aus Bittelschieß, freuten sich. Für ihr Fest hatten sie sicherlich an höherer Stelle um gutes Wetter gebeten und wurden wahrlich mit Kaiserwetter belohnt.
Die Kille-Rock-Party mit DJ Flix (Felix Faistlinger, Vorsitzender des Ledigenvereins) eröffnete das Fest am Samstagabend für Junge und Junggebliebene. In Gruppen versammelt man sich um das Weizenmobil herum oder unterhält sich an der Cocktailbar – jedes Jahr ein beliebter Treff. Eine sehr schöne Tradition pflegen die Feuerwehrleute: Jedes Jahr kommt eine große Abordnung der Feuerwehr aus dem schweizerischen Oberbühren bei St. Gallen am Samstag aufs Fest. "Das machen wir bereits seit 1989. Wir haben unsere Kameraden aus Bittelschieß damals auf einer großen Feuerwehrmesse in Friedrichshafen kennengelernt. Uns haben die Dienstkrawatten der deutschen Kameraden so gut gefallen. Da haben wir spontan unsere Krawatten gegenseitig getauscht. Und seither besteht unsere Freundschaft. Wir kommen jedes Jahr zum Kiliansfest und die Kameraden aus Bittelschieß besuchen uns immer im November zu unserer Jahresabschlussprobe", sagt Major Dieter Zimmermann, Kommandant der Oberbührener Feuerwehr.
Auch eine Gruppe der Pfullendorfer Wehr schaute noch vorbei. Sie hatten zuvor in Bingen bei der Leistungsprüfung das Leistungsabzeichen bestanden. Bei einem reichhaltigen Speisenangebot am Sonntagmittag konnte die Küche kalt blieben. Mit musikalischer Unterhaltung durch den Musikverein Hausen a. A. und nachmittags zu Kaffee und Kuchen durch die Bittelschießer Dorfmusikanten (den Bidos), ließ es man es sich gut gehen. Und auf die Küche ist auch in Bittelschieß Verlass. Wie in jedem Jahr durfte man sich auf den berühmten Saumagen freuen. In Krauchenwies kann man sich zu dieser Zeit an nahezu jedem Wochenende in einem anderen Teilort auf ein Fest freuen, jeweils mit kulinarischen Spezialitäten.
Kiliansfest
Das Fest des Kirchenpatrons St. Kilian wurde schon immer groß gefeiert. Fiel früher der Tag auf einen Werktag, ruhte die Arbeit im ganzen Ort. Mit den in Mode kommenden Gartenfesten organisierte ein Privatmann 1970 hinter dem Dreschschuppen wieder eine weltliche Feier. Schnell erkannte die Feuerwehr als Kulturträger in der Gemeinde die Bedeutung und übernahm die weitere Organisation der kommenden Feste. Seit Jahren nun ist das Fest auf dem Platz neben der Schule zu Hause. Und seit 1980 sogar im eigenen Zelt. Mittlerweile heißen die Veranstalter Feuerwehr und Ledigenverein. Am Sonntag beginnt der Festtag mit einem (Zelt-)Gottesdienst, später wird unter anderem auch der original „Bittelschießer Saumagen“ serviert, eine kulinarische Spezialität.