Stefanie Lorenz

„Warum in die Ferne schweifen, wenn man Moor und mehr direkt in der Heimat erleben kann?“ Diese Frage stellt Pia Wilhelm vom Naturschutzzentrum Wilhelmsdorf der Stiftung Naturschutz Pfrunger-Burgweiler Ried. Sie freut sich, mitteilen zu können, dass – vorbehaltlich der aktuellen Vorgaben – die Veranstaltungen des Jahresprogramms wieder starten können.

„Die Rahmenbedingungen werden sich an der jeweils geltenden Corona-Verordnung orientieren. Eine Anmeldung für alle Veranstaltungen ist deshalb auf jeden Fall erforderlich“, betont Pia Wilhelm.

Kräuterführung zeigt Teilnehmern die „Medizin der Erde“

Los geht es am Samstag, 20. Juni, von 14 bis 18 Uhr mit einer Kräuterführung mit Agnes Weiß, die mit „Medizin der Erde“ überschrieben ist. Dabei möchte Weiß wirksame einheimische Pflanzen vorstellen, die auch heute noch in der Natur und im Kräuterbeet wachsen und zur Heilung dienen.

„Spitzwegerich, Holunder, Gundelrebe und manch andere Pflanzen sind besonders heilkräftig und beeinflussen unsere körperliche und seelische Gesundheit auf wohltuende Weise“, heißt es in der Ankündigung. Die Wirkung und die Anwendungsmöglichkeiten der einzelnen Pflanzen werden dabei ebenso Thema sein, wie altes Heilpflanzenwissen und neue Erkenntnisse.

Unmittelbar am nördlichen Ortsrand von Wilhelmsdorf beim Naturschutzzentrum beginnen die Riedlehrpfade, auf denen Besucher das Moor ...
Unmittelbar am nördlichen Ortsrand von Wilhelmsdorf beim Naturschutzzentrum beginnen die Riedlehrpfade, auf denen Besucher das Moor erleben können. | Bild: Naturschutzzentrum Wilhelmsdorf

Ebenfalls um die heimischen Kräuter dreht sich alles bei einem Kurs am Samstag, 27. Juni, von 14 bis 17 Uhr. Naturpädagogin Christina Benz führt dabei durch die geheimnisvolle Welt der sommerlichen Pflanzenbräuche. Gemeinsam mit ihr schauen die Kursbesucher auf einem Spaziergang rund ums Naturschutzzentrum Wilhelmsdorf, was zu dieser Jahreszeit alles wächst und blüht.

Begleitend werden Heilwirkung und Verarbeitungsmöglichkeiten dieser Pflanzen besprochen. Zahlreiche Geschichten ranken um die Johannizeit, den Wochen rund um die Sommersonnwende, die den Spaziergang begleiten.

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Geöffnet ist im Naturschutzzentrum jetzt auch die vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) konzipierte Wanderausstellung „Lebensräume für Schmetterlinge“. Die reich bebilderte Ausstellung informiert über Lebensweise und Bedürfnisse der heimischen Tagfalter. Zugleich macht sie auf die Dringlichkeit der Verwirklichung des Biotopverbunds, eines Netzwerks von naturnahen Lebensräumen für Schmetterlinge und andere Tiere aufmerksam.

Mit einer Blumenwiese die Schmetterlinge ernähren

Die Besucher erfahren, wie man etwas für den Schutz der Schmetterlinge tun kann: „Vielerorts hat es sich zum Beispiel bewährt, Grünstreifen an Straßen, Kreuzungen und Kreisverkehren nicht vierwöchentlich zu mähen, sondern nur zweimal im Jahr. So entwickelt sich ganz von alleine eine Blumenwiese, die die Schmetterlinge ernährt“. Auf diese Weise kann man mit einer Naturschutzmaßnahme sogar Kosten sparen.

Kinder dürfen bunte Schmetterlingsbilder malen

Auch für Kinder ist bei der Ausstellung etwas geboten: Schmetterlingsbilder zum Mitnehmen und Ausmalen liegen bereit. Die Ausstellung ist im Vortragsraum des Naturschutzzentrums Wilhelmsdorf zu den bekannten Öffnungszeiten sowie nach Voranmeldung zu besichtigen.

Familien können auf eigene Faust den Riedlehrpfad erkunden

„Auch unsere Moorführer stehen in den Startlöchern, um Gruppen sicher, informativ und unterhaltsam durchs Ried zu begleiten“, wirbt Pia Wilhelm. Weitere Information zu diesem Angebot und Buchung sind im Naturschutzzentrum Wilhelmsdorf möglich. Spannend ist auch, was der Moorforscher-Rucksack enthält. Diesen können Familien im Naturschutzzentrum ausleihen und damit auf eigene Faust den Riedlehrpfad erkunden, wie die Leiterin ausführt. Dieses Angebot kann auch telefonisch im Naturschutzzentrum gebucht werden.