Seit mindestens 200 Jahren existiert der Kirchenchor St. Laurentius im heutigen Leibertinger Ortsteil Thalheim. So trug es Ortshistoriker Hubert Stekeler in seiner Ansprache im Bürgerhaus St. Wendelin vor. Es gibt tatsächlich eine entsprechende Wirtshausrechnung von 1824. Die Anzahl der Mitglieder war anfangs und auch in der Folgezeit wohl relativ klein. Derzeit sind es im Chor zehn Sopranistinnen, neun Altstimmen, drei Tenöre und zwei Bässe. Für einen Projektchor schlossen sich drei Bässe, zwei Tenöre und eine Sopranistin an. Ob sie dabei bleiben werden, werde sich zeigen, jedenfalls sagten sie zur Chorleiterin, sie hätten viel Spaß. Die Liedvorträge in der Ortskirche St. Laurentius während der Festmesse klangen wunderschön. Auch im Bürgerhaus St. Wendelin bekamen die Besucher schöne Liedvorträge vom Projektchor, dem Kinderchor „Ohrwurm“ und dem Männergesangverein Buchheim-Thalheim zu hören.

Hubert Stekeler berichtet über Begebenheiten und lustige Geschichten aus den Anfängen und von der Entwicklung des Kirchenchores.
Hubert Stekeler berichtet über Begebenheiten und lustige Geschichten aus den Anfängen und von der Entwicklung des Kirchenchores. | Bild: Bernhard Strohmaier

Zeitpunkt für die Festlichkeiten war der Ortsfeiertag von Thalheim. Dieser Tag ist Gedenktag des Heiligen Wendelin, dem Schutzpatron für Vieh und Landwirtschaft. In schweren Zeiten mit Tierseuchen wurde ein Gelübde abgelegt, dass dieser Tag immer ein Feiertag in Thalheim sein sollte, wenn Thalheim von Schaden verschont würde. Seit nunmehr 244 Jahren wird dessen am 20. Oktober gedacht. Diesen besonderen Feiertag wählte der Kirchenchor für die Feier seines eigenen Jubiläums.

Einen weiteren Jahrestag hatte Claudia Glöckler. Vor 20 Jahren übernahm sie den Kirchenchor und löste damit Peter Schalk ab. Schalk war 34 Jahre Dirigent des Kirchenchores und auch der Männergesangvereine in Buchheim und Thalheim. Diese Männergesangvereine führte Schalk zusammen. Nicht zuletzt deshalb trat auch der Männergesangverein im Bürgerhaus St. Wendelin mit einigen Liedvorträgen auf. Dirigent ist hier Reiner Hipp.

Der Kinderchor „Ohrwurm“ trägt auswendig Lieder mit Bewegung und Gesten im Bürgersaal St. Wendelin vor. Am E-Piano begleitet ihn Julia ...
Der Kinderchor „Ohrwurm“ trägt auswendig Lieder mit Bewegung und Gesten im Bürgersaal St. Wendelin vor. Am E-Piano begleitet ihn Julia Kempter. | Bild: Bernhard Strohmaier

Nicht unbedingt selbstverständlich für unsere Zeit ist, dass es ein kleiner Ort geschafft hat, für seinen Kirchenchor auch Nachwuchs aktivieren zu können. Der Altersdurchschnitt liegt deutlich unter 60. Zudem gibt es den Kinder- und Jugendchor „Ohrwurm“, der die Freude am Singen in Gemeinschaft auch bei der jungen Generation weckt und aufrechterhält.

Julia Kempter leitet diese Chöre, die sie selbst mit viel pädagogischem Geschick mit den Jahren aufgebaut hat. Die kleinen Sängerinnen und Sänger stammen aus Leibertingen, Thalheim, Kreenheinstetten, Altheim und Buchheim. Ab fünf Jahren bis Ende der 5. Klasse gehören sie zum Kinderchor. Darüber sind sie im Jugendchor Ohrwurm.

Im Bürgersaal begeisterte der Kinderchor mit seinen jungen Stimmen und ernteten großen Beifall. Zwölf Mädchen und fünf Jungs waren mit fünf Liedern mit Bewegungen und Gesten zu hören. „Das war nur ein Teil des Chores“, bemerkte Kempter, „ansonsten sind es 34 Kinder“. Der Kirchenchor kann positiv in die Zukunft blicken. Stekeler sagte es so: „Weiter so zum Wohle der ganzen Dorfgemeinschaft.“