Als man an der Wildensteinschule vom Projekt „Naturhelden“ hörte, war klar, dass man sich engagieren wolle. Vor etwas über einem Jahr war die Grundschule schließlich als zweite Schule im Oberen Donautal zur „Naturparkschule“ ernannt worden. Schülerinnen und Schüler sollen dabei Natur, Kultur, Heimat und Region über speziell erarbeitete Unterrichtmodule intensiv kennenlernen, so die für die Auszeichnung wichtigen Kriterien des Verbands Deutscher Naturparks. Ziel ist die „Bildung nachhaltiger Entwicklung“ in Zusammenarbeit mehrerer Träger. Das passte auch recht gut zu Zielen, die die ehemaligen Skirennläufer Christian und Felix Neureuther und ihre Partner für ihr neues Projekt ausgegeben haben.
So packte man es in Leibertingen an
Schulsozialarbeiterin Ines Wäschle kümmerte sich federführend um das, was das für die Schülerinnen und Schüler angedacht wurde. Im Mittelpunkt stand dabei eine Waldputzete, die rund um den Lkw-Parkplatz im Hölzle stattfand.

Schülerinnen und Schüler der dritten und vierten Klassen waren eifrig dabei, bestens ausgestattet mit Handschuhen und teilweise, wie Jonas, sogar mit Greifzangen. So sammelten sich nach rund drei Stunden diverse farbige Säcke mit Abfall an, deren Inhalt bereits sauber getrennt war.
Von Zement bis zur Unterhose
Matilda, Mila und Melissa berichteten ausführlich, von ihren Sammelerfolgen. Ein alter Waschlappen, ein Sack Zement, ein Schal, ein halber Gartenzaun, Kinderschuhe, eine tote Maus in der Flasche und eine blaue Unterhose gehörten unter anderem zu den Abfällen, die sich darunter befanden. „Sogar ein Schwangerschaftstest“ war dabei, erzählen sie, während die Erwachsenen gequält lächelnd dabeistehen.
Die Stimmung war gut
Ines Wäschle hatte Lehrerin Daniela Schlegel und die pädagogische Assistentin Pamela Brecht an ihrer Seite und mit Christoph Möhrle den zuständigen Leiter des Forstreviers Leibertingen. Nach ihren ersten Sammelerfolgen ließ die Motivation bei den einen oder anderen Gruppen nach. Bei erneutem Gang in den Wald ließen einige Jungs die Fasnet nochmal musikalisch aufleben.
Als Förster Möhrle dann noch einige Informationen bereithatte, war die Aufmerksamkeit aber wieder voll da. „Der Müll wird vom Wind in den Wald geblasen und auch die Tiere, zum Beispiel der Fuchs, tragen den Müll durch den Wald“, erklärte er, wie der Abfall zwischen Wald, Moos und Hecken kommt.

Außerdem erklärte er nochmal den Sinn der Sammelmaßnahme, gerade in dieser Zeit. „Hier hätten wir später keine Chance mehr, wenn die Brombeersträucher wachsen.“ Viele Pflanzen profitieren von der Umweltaktion, für die Schneeglöckchen ist es aber schon zu spät, sie sind bereits von Papiertaschentüchern umsäumt. Kein schöner Anblick.
Bastelprojekt zum Abschluss der Projekttage
Dass noch besser als Müll sammeln nur Müll vermeiden ist, lernten die Kinder bereits in vorbereitenden Maßnahmen.

Es gab zum Auftakt des Projekts in den Klassen drei und vier eine Rätsel-Stationenarbeit zu den Themen Umweltschutz, Müllarten, Mülltrennung, Verrottungszeiten von Müll und Nachhaltigkeit. Parallel führten die Klasse eins und zwei eine Dorfputzete in Leibertingen durch. Den Abschluss dieser Projekttage der Wildensteinschule bilden ein Bastelprojekt mit Recyclingmaterialien und eine Führung im Recyclinghof in Leibertingen in den Folgetagen. Ein guter Nährboden für viele weitere „Naturhelden“, was sicher auch den Neureuthers gefallen wird.