Mit einem symbolischen Spatenstich wurde am Montag der offizielle Startschuss für eines der größten Bauprojekte der Stadt Meßkirch gegeben. Bis jetzt würden die Arbeiten für den Bau des neuen städtischen Kindergartens nahe des Schulzentrums gut im Zeitplan liegen, sagte Architekt Florian Offner dabei. Die bisher sehr trockene Phase habe die nötigen Erdarbeiten begünstigt. Und der Untergrund habe bisher für keine bösen Überraschungen gesorgt. In der kommenden Woche soll der Rohbau beginnen. Nach dem aktuellen Bauzeitenplan soll der Neubau im Juni kommenden Jahres fertig sein, sagte Offner. Und die Kinder sollen ab September 2021 in der neuen Einrichtung betreut werden, sagte Bürgermeister Arne Zwick. Beim Spatenstich waren die nötigen Abstände unter den Teilnehmern des symbolischen Akts zum Schutz vor einer möglichen Infektion durch das Corona-Virus beachtet worden.

20 Plätze sind für Krippenkinder

In dem neuen städtischen Kindergarten können bis zu 170 Kinder betreut werden, wie Simone Leukhardt sagte. Sie ist innerhalb der Meßkircher Stadtverwaltung für die Betreuungseinrichtungen für Kinder zuständig. 20 der 170 möglichen Plätze sollen für Krippenkinder zur Verfügung gestellt werden. Bürgermeister Zwick sagte in diesem Zusammenhang, dass alle Betreuungsformen, die von Eltern nachgefragt werden, in dem neuen Kindergarten angeboten werden sollen. In dessen Gestaltung hätten sich auch die Leiterinnen der in der Stadt bestehenden Kindergärten einbringen können, sagte er in diesem Zusammenhang. Der neue Kindergarten sei auch wegen des erfreulichen Booms an Kindern, den es gebe, nötig, so Zwick.

Diesen Blick soll es aus der Mensa des neuen Meßkircher Kindergartens geben.
Diesen Blick soll es aus der Mensa des neuen Meßkircher Kindergartens geben. | Bild: Architekturbüro Mauch Offner

Kein katholischer Kindergarten mehr

Wenn der Neubau bezogen ist, werden sowohl der städtische Kindergarten im Schloss wie auch der katholische Kindergarten St. Raphael aufgegeben werden. Im Zuge der Debatte um den Bau eines neuen städtischen Kindergartens hatte es im Februar 2019 eine teils heftige Auseinandersetzung darum gegeben, dass es in der Kernstadt keinen Kindergarten mehr in katholischer Trägerschaft geben wird. Die Idee, die Trägerschaft für den neuen Kindergarten zwischen Stadt und Kirche zu teilen, zerschlug sich am Ende. Der neue Kindergarten beim Schulzentrum wird ein rein kommunaler sein. Die Stadt hat bereits der kompletten Belegschaft des katholischen Kindergartens das Angebot unterbreitet, ab September 2021 im neuen Kindergarten arbeiten zu können.

Investitionsvolumen von 7,5 Millionen Euro

Das Investitionsvolumen für den Kindergarten bezifferte Meßkirchs Bürgermeister mit 7,5 Millionen Euro. Im Rahmen einer Sitzung im Februar hatte sich der Gemeinderat einstimmig dafür ausgesprochen, dass das komplette Dach des Kindergartens – auch der nördliche Teil – mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet werden soll. Die dadurch gewonnene Energie soll für den Betrieb des Kindergartens genutzt werden. Überschüssige Energie soll ferner unter anderem in das Stromnetz des Schulzentrums eingespeist werden. So könnte die Stadt Stromkosten sparen. Dass das Süddach mit Photovoltaikanlagen bestückt wird, ist klar. Doch was das Norddach anlangt, scheinen noch in alle Fragen geklärt. Denn Bürgermeister Zwick sagte beim Spatenstich, hier müssten noch Gespräche geführt werden.

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Angebote für den Nachwuchs

So sehen die aktuellen Zahlen und die Gebühren für Kindergärten in Meßkirch aus:

Über 304 Plätze verfügen alle Kindergärten, die es in der Stadt Meßkirch gibt. Neben den kommunalen zählen dazu auch die Kindergärten in katholischer Trägerschaft wie auch der Waldkindergarten Wurzelzwerge, der von einem Verein betrieben wird. Die Gebühren richten sich danach, wie viele Kinder in der Familie leben: Für eine Betreuung von Kindern im Alter von einem bis zu zwei Jahren in einer Krippe wie der Kita Sonnenschein reicht die Spanne von 286 im Monat bis 57 Euro im Monat. Die zuletzt genannte Summe wird verlangt, wenn vier und mehr Kinder in der Familie leben. Diese Sätze gelten für eine Betreuung von bis zu 30 Stunden, wie in der Kita Sonnenschein. Sind die Kinder zwei oder drei Jahre alt, sinken die Gebühren. Dann sind zwischen 226 und 45 Euro im Monat fällig. Dauert die Betreuung in einer Krippe bis zu 44 Stunden, bewegen sich die Gebühren für ein- bis zweijährige Kinder zwischen 419 und 84 Euro. Für einen normalen Platz im Kindergarten sind zwischen 128 und 22 Euro zu zahlen.