Markus Herz, rund 19 Jahre lang Mitglied des Vorstandes der Meßkircher Volksbank, befindet sich seit Beginn des Monats Dezember in der passiven Phase seiner Altersteilzeit. Seine Position wird nicht nachbesetzt werden, da die Meßkircher Bank mit der Tuttlinger Volksbank Schwarzwald-Donau-Neckar verschmolzen ist. Die technische Abwicklung dieser Fusion ist jetzt abgeschlossen. Die Interessen des bisher selbstständigen Meßkircher Bankhauses vertritt David Winterhalder, der neben Herz bisher die Doppelspitze in Meßkirch bildete. Das letzte halbe Jahr habe es einen „fließenden Übergang“ gegeben, sagt Herz. Und fügt hinzu: „Ich wollte es so.“
Für die Kunden ändert sich nach der Fusion nur die Bankverbindung. Für das bestehende Filialnetz gibt es eine vier Jahre währende Bestandsgarantie, wie Markus Herz an einem seiner letzten Arbeitstage in einem Gespräch mit dem SÜDKURIER sagte. Fürs bisher in Meßkirch arbeitende Personal gilt ebenfalls eine Garantiezeit von vier Jahren, was die Arbeitsplätze in Meßkirch anlangt. Erste Wechsel in die jetzige Zentrale nach Tuttlingen gab es bereits. So hat beispielsweise die Personalchefin der Meßkircher Genossenschaftsbank ihren Arbeitsplatz jetzt dort – ebenfalls in der Personalabteilung. Um seinen Arbeitsplatz müsse sich niemand Sorgen machen. Dies hatten Markus Herz und David Winterhalder bereits gesagt, als es um die dann später gescheiterte Fusion mit der Pfullendorfer Volksbank ging. Wegen des Fachkräftemangels werde es immer schwieriger, nötigen Nachwuchs für die Aufgaben in der Bank zu finden. „Es braucht Leute, die das können„, so Herz. Dank der Fusion mit den Tuttlingern gelinge es, Kosten für die aus seiner sich überbordenden bürokratischen Auflagen zu sparen, die jetzt nur einmal erledigt werden, statt wie bisher in zwei Bankhäusern zweimal. Mit diesen Arbeiten werde am Ende kein Geld verdient, so Markus Herz.
Sein Credo war es während seiner Zeit im Vorstand des Meßkircher Bankhauses, den Kunden eine möglichst umfassende Beratung in finanziellen Fragen zu bieten. Und auf diesem Weg auch die Volksbank nach vorne zu bringen. Die Entwicklung der Höhe des Eigenkapitals wie auch die der Bilanzsumme sprechen eine deutliche Sprache. Von 2005 bis 2023 konnte das wichtige Eigenkapital der Volksbank von 14,6 Millionen auf 53,8 Millionen Euro gesteigert werden. Und dies trotz aller Krisen, wie etwa der Finanzkrise 2008. Im Schnitt gab es beim Eigenkapital eine Steigerung um 8 Prozent jedes Jahr. Die Bilanzsumme wuchs im gleichen Zeitraum von knapp 255 Millionen Euro auf knapp 486 Millionen an. Dass dies gelungen ist, sieht Markus Herz auch in seinen frühen Erfahrungen bei der Commerzbank begründet, wo er erfuhr, welche Bedeutung eine umfassende Beratung der Kundinnen und Kunden mit Blick auf deren Lebensgestaltung haben kann. Und für ihn sei es immer wichtig gewesen, selber als Beispiel für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter voranzugehen, wie er sagt. Eine Schulung der Beschäftigten war für ihn selbstverständlich.
Markus Herz kann sich vorstellen, dass er seine Erfahrungen bei finanziellen Beratungen von Kunden nach seiner passiven Altersteilzeit als Coach anbietet. Noch offen hat er die Frage gelassen, ob er an der Fasnet wieder mal in die Bütt steigen wird. Dazu müsste es lokalen Themen geben, denn Weltpolitik stoße bei den Narren in Meßkirch auf wenig Resonanz.