Baustelle am Meßkircher Stadtrand: Ganz ungeduldig schleppen 18 Kinder Rinde, Steine, Holz und andere Naturmaterialien vor den Waldkindergarten Wurzelzwerge. In der Natur vor dem Gelände des früheren Waldschwimmbades bauen die Kinder am Internationalen Tag des Waldkindergartens gemeinsam mit ihren Erzieherinnen und Thomas Brecht, Vorstand des Trägervereins, einen Barfußpfad. Dafür haben die Wurzelzwerge während ihrer Aufenthalte im Wald Naturmaterialien auf ihrem eigenen Kindergartengelände gesammelt. Dazu zählen Rinde, Mulch, Zapfen, Erde, Stroh, Geäst, aber auch Lehm und Kieselsteine.
Sinneseindrücke aus der Natur
Paul und Hannah sägen Baumstämme zurecht, die ebenfalls den Inhalt für ein Feld bilden. Jan und Emil zerdrücken den weichen Lehm und freuen sich über die „Matschepampe“. Die anderen drücken Äste zurecht und verteilen Tannenzapfen. Am Vorabend der Aktion haben Eltern des gemeinnützigen Vereins die Fläche vorbereitet. „Die Mitarbeit der Eltern ist sehr wichtig und klappt einfach super“, freut sich Thomas Brecht, Vorstand des Trägervereins. Die Kinder wuseln aufgeregt um ihren neuen Barfußpfad, der besondere Sinneseindrücke aus der Natur erlebbar macht.

Kleine Füße tapsen über den neuen Pfad
Als es soweit ist und sie den neuen Pfad ausprobieren dürfen, sind die kleinen Wurzelzwerge begeistert. Die kleinen Füße tapsen mal vorsichtig, mal mutig über die verschiedenen Felder. „Der Barfußpfad ist künftig für die Öffentlichkeit zugänglich“, sagt Erzieherin Franziska Schmitz.
Die Wurzelzwerge Meßkirch sind viel in der Natur
Die Nähe zur Natur mit ihren Jahreszeiten und ein großes Umweltbewusstsein zeichnen die pädagogische Arbeit der Wurzelzwerge seit 2016 aus. „Die Kinder sind ausgeglichen und dürfen sich hier austoben“, erzählt Thomas Brecht. Vier Tage in der Woche sind die Kinder im Wald unterwegs, einen Tag verbringen sie auf dem Gelände. Es geht für die Mädchen und Jungen im Alter zwischen drei und sechs Jahren darum, durch eigenständiges Spielen und Erforschen in der freien Natur zu lernen und Erfahrungen zu sammeln. „Wenn das Wetter besonders schlecht ist, sind wir aber auch einmal in unserem Schutzraum“, schildert er. Es werden Tiere beobachtet, Frühlingsbäume erspäht und Hölzer gesammelt, gespielt und gemeinsame Lieder gesungen.
Schutzhütte wird zurzeit noch saniert
Die Schutzhütte wurde seit November in Elternaktivität mit finanzieller Unterstützung der Stadt Meßkirch, aber auch mit Materialspenden saniert und soll dann den angemieteten Container ersetzen. „Die Meßkircher Unternehmer und auch der Bauhof unterstützen uns immer“, so der Vorsitzende. Der neue Raum soll beim Sommerfest am 26. Juni offiziell eröffnet werden, zu dem auch die Öffentlichkeit eingeladen ist. Neben Projektstationen für die Kinder und kulinarischen Angeboten können sich Interessierte die Wurzelzwerge kennenlernen.

Hohe Nachfrage nach Plätzen
Die Nachfrage nach Plätzen im Meßkircher Waldkindergarten sei weiterhin hoch. „Wir würden gerne mehr Plätze anbieten, dafür fehlt uns aber das Personal“, sagt Brecht. Der Fachkräftemangel ist auch bei den Wurzelzwergen ein Problem.