Das Meßkircher Ergebnis der Europawahl ließ erahnen, dass es ähnliche Auswirkungen im Meßkircher Stadtrat geben könnte. Und so kam es auch: Die CDU ist mit jetzt elf Sitzen die größte Fraktion und kann in den nächsten Jahren die Kommunalpolitik maßgeblich bestimmen. Auch wenn sich alle anderen Fraktionen zusammentun würden, können sie die CDU nicht überstimmen.

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Die Grünen mussten am Sonntag am meisten Federn lassen. Die Zahl ihrer Sitze schrumpfte um die Hälfte. Nach der Wahl vor fünf Jahren waren die Grünen mit einer vierköpfigen Fraktion in den Gemeinderat eingezogen. Im Mai 2021 war Clemens Spieß aus der Fraktion ausgetreten und sitzt seither als fraktionsloses Mitglied im Gemeinderat. Nach der Wahl am Sonntag wird er künftig der weiter vierköpfigen Fraktion der Freien Wähler angehören. Isabell Michelberger holte für die Grünen zwar das drittbeste Stimmenergebnis, doch da die Fraktion jetzt so stark geschrumpft ist, verpasste sie den erneuten Einzug ins Gremium.

Birgitta Amann, die bisher für die Freien Wähler im Gemeinderat sitzt, verpasste auch den Wiedereinzug. Dies gilt auch für ihren bisherigen Fraktionskollegen Thomas Nuding, der sich in der Vergangenheit während Sitzungen des Gemeinderats mehrfach für den Schutz von Geflüchteten stark gemacht hatte. Dafür holte der 29-jährige Fabian Lackner auf Anhieb einen Sitz im Gremium. Der Mechatroniker war der jüngste Bewerber auf der Liste der Freien Wähler und wird jetzt jüngstes Mitglied des künftigen Gemeinderats. Ihre Plätze im Gemeinderat verteidigen konnten Joachim Bach, bisher Fraktionschef der Freien Wähler, und Angelika Häußler.

Bei der CDU gibt es auch einen personellen Wechsel in der Fraktion – aber dieser war absehbar, da Christian Fecht, Christian Ott und Gabrielle Hauff nicht mehr kandidiert hatten. Neu in der künftig größeren Fraktion sitzen werden der Arzt Thomas Herborn, die Bauunternehmerin Diana Löhle und die Diplom-Ökonomin Rita Hafner-Degen.

Nicht alleine wird Martina Mülherr während den Sitzungen des Meßkircher Gemeinderats das Fähnlein der SPD hochhalten. Rüdiger Hillenbrand wird dem Gremium zwar nicht mehr angehören, aber Silke Schönholzer kommt über ein Ausgleichsmandat rein.

Durch die sich ergebenden Veränderungen wird die Zahl der Frauen im Stadtrat nicht schrumpfen. In der CDU werden künftig drei Frauen, eine mehr als bisher, die Kommunalpolitik mitgestalten. Sowohl bei den Freien Wähler als auch bei den Grünen wird es nach der konstituierenden Sitzung des Gremiums jeweils eine Frau weniger geben. Bei der SPD eine mehr.

Das neue Gremium kann erst nach Wirksamkeit der Wahl, dass heißt der Bestätigung des Wahlergebnisses durch das Landratsamt konstituiert werden, wie Hauptamtsleiter Matthias Henle auf Anfrage des SÜDKURIER mitteilte. Diese erste Sitzung des Meßkircher Stadtrats ist für den 23. Juli geplant. In seiner Sitzung am heutigen Dienstag, in der es unter anderem um die Kindergartenbedarfsplanung geht, wird das Gremium noch in bisheriger Zusammensetzung tagen. Im Rahmen der Sitzung am 2. Juli sollen nach den bisherigen Planungen die aus dem Gremium ausscheidenden Räte verabschiedet werden.