Zahlreiche Aussteller zeigten am Wochenende in der Meßkircher Stadthalle, was die Region zu bieten hat. Die Besucher konnten sich an den Ständen unter anderem zu den Themen Wohnen und Bauen sowie Mobilität informieren. Viele Unternehmen nutzten die Gelegenheit, auf der Regionalmesse in Kontakt mit potenziellen Fachkräften oder Auszubildenden zu kommen. Zu den Arbeitskräftesuchenden gehörte auch das Karriereberatungsbüro der Bundeswehr aus Ravensburg.

Am Samstag waren wohl wegen des sonnigen Wetters weniger Besucher zur Regiomesse gekommen als erwartet. Trotzdem zeigten sich alle befragten Aussteller zufrieden mit der Besucherresonanz. Es sei zwar ruhig, aber es sei viel Interesse da, meinte Kurt Baur, von der Firma Baur Agrar aus Wald, der auf dem Gelände vor der Stadthalle verschiedene Drohnen zeigte, die in der Landwirtschaft eingesetzt werden. „Mit der Streudrohne gehen wir ins Renaturierungsgebiet, wo keine Maschine fahren kann und setzen Gras oder Zwischenfrüchte“, erklärte Baur. Mit seinen Drohnen könne er auch PV-Anlagen reinigen, fügte Baur hinzu, der die Fluggeräte nicht verkauft, sondern die Dienstleistung anbietet.
Alte Handwerkstechniken
Ebenfalls im Außenbereich präsentierte Steinmetz Jens Lautenschlager vom Campus Galli alte Handwerkstechniken, wie sie auch auf der Klosterbaustelle eingesetzt werden. Bei seinem Kollegen Marius Beck konnten die Kinder Armbänder aus Leder herstellen. Die beiden warben unter anderem für das Mitmachprogramm an Ostern.

Wie sich der Beruf Steinmetz gewandelt hat, konnten die Besucher in der Stadthalle bei der Firma Lang Natursteine erleben. In dem Unternehmen kommen bei der Steinbearbeitung fast nur noch computergesteuerte Maschinen zum Einsatz. „Bei den Montagedienstleistungen ist immer noch viel Handwerk gefragt, aber sonst arbeiten wir heutzutage mit CNC-Maschinen“, erklärt Geschäftsführer Benjamin Lang, der von seiner Tochter Julia unterstützt wurde. Lang hatte eine Außenküche mit Spüle und Grill aufgebaut, für die er eine „langlebige und pflegeleichte“ Steinplatte gefertigt hat.
Viele Vorträge
Dass Wärmepumpen und PV-Anlagen wichtige Themen sind, wurde im Vortragsprogramm zur Regionalmesse deutlich. Eine Vielzahl der Vorträge befasste mit klimafreundlichen Möglichkeiten zu heizen. Zu den zahlreichen Firmen, die auf der Messe rund um das Thema informierten, gehörte auch die Firma Regional-Haus aus Braunschweig, die bundesweit Dienstleister für den Einbau von Wärmepumpen und PV-Anlagen vermittelt. Das Unternehmen vermittelt ebenfalls sogenannte „Cloud-Speicher“ für den selbst produzierten Strom aus der eigenen PV-Anlage. Der Clou: Bei der Lösung von Regional-Haus könne im Sommer produzierter Strom für den Winter gespeichert werden, wie Emrah Cabadag von Regional-Haus erläutert.

Am Stand der in Meßkirch ansässigen Druckerei Schönebeck konnten Besucher auf einer alten Druckerpresse einen Bierdeckel selbst bedrucken. „Die Idee hatte mein Sohn“, erklärte Heinz Schönebeck. Dieser habe, so der Inhaber der Druckerei, auch die Presse, die aus der Zeit um 1900 stammt und jahrelang im Keller der Druckerei aufgehoben wurde, wieder einsatzbereit gemacht.
Neben modernen Drucktechniken beherrscht Schönebeck noch den Buchdruck. Wenn jemand etwa eine besondere Einladungskarte gedruckt haben wolle, dann komme eine elektrische Buchdruckmaschine aus den 1950er-Jahren zum Einsatz.

Dass man bei der Bundeswehr zahlreiche Ausbildungsberufe erlernen und studieren kann, darüber klärte Leutnant Markus Höchner von der Karriereberatung der Bundeswehr auf. Die drei Soldaten am Messestand waren sehr zufrieden mit der Resonanz. Man habe einige Bewerbungsgespräche vereinbaren können, berichtete Hauptgefreiter Valentin Götz.
„Wir wollen als einer der größten Arbeitgeber in Meßkirch und Umgebung Präsenz zeigen.“Florian Brugger, Firma Bix
Schräg gegenüber war der Stand der Firma Bix. Das Unternehmen lackiert und beschichtet Badezimmer-Armaturen sowie Teile für die Automobilindustrie, wie Johannes Bix von der Geschäftsführung erläuterte. Das Familienunternehmen hat wie viele Firmen in der Region offene Stellen. Am Stand war auch Florian Brugger, der bei Bix eine Ausbildung zum Industriekaufmann macht. „Wir wollen als einer der größten Arbeitgeber in Meßkirch und Umgebung Präsenz zeigen“, sagte er.
Besucher testen Brille
Um den Besuchern etwas Besonderes zu bieten, hatten Johannes Bix und seine Auszubildenden eine Virtual-Reality-Brille mitgebracht. Damit konnten die Besucher testen, ob sie bereit sind, „virtuell“ mehrere 100 Meter hoch über einer Großstadt auf eine schmale Planke hinauszutreten. Höhenangst sollte man nicht haben. „Ich habe mich zum Beispiel nicht getraut, auf die Planke rauszugehen“, sagt Brugger.