Mit der Ziegelbühlstraße ist seit Mitte April eine der wichtigsten Verkehrsadern in Meßkirch in der Innenstadt gesperrt. In drei Bauabschnitten wird die Straße grundlegend saniert, was voraussichtlich bis zum Winter 2023 dauern wird. Mit dem ersten Bauabschnitt wird zurzeit der Bereich vom Adlerplatz bis zur Bergstraße saniert.

Die Ausgangssituation

Im Gemeinderat wurde jetzt diskutiert, ob oberhalb des Einmündungsbereichs Westenbergstraße die Straße einen barrierefreien Fußgängerüberweg in Höhe des Spitalfonds bekommt. Außerdem soll es ein Rechtsabbiegegebot stadteinwärts von der Westenbergstraße in die Ziegelbühlstraße geben. Diese Vorgabe kam vom Fachbereich Ordnung des Landratsamtes in Sigmaringen mit der Begründung, dass die Sicht bei der Ausfahrt aus der Westenbergstraße sehr beschränkt ist. Ohne dieses Gebot wäre ein Zebrastreifen an dieser Stelle nicht genehmigungsfähig.

Hotel Adler Post plant Aufzug für seine Gäste

Grund dafür ist, dass der neue Eigentümer des Hotels Adler Post plant, auf seinem Grundstück einen Fahrstuhl für seine Hotelgäste zu errichten. Auf der Seite zum Hotel hat die Stadt keinen Eigentum und auch keinen Gehweg. Der Randstreifen vom Privatgrundstück zur Fahrbahn ist rund einen Meter breit und gehört dem Landkreis. Damit Fußgänger weiter auf dieser Straßenseite in Richtung Innenstadt beziehungsweise Friedhof/Rohrdorf laufen können, wurde vorgeschlagen die Straße hier von aktuell sechs Meter auf 5,75 Meter einzuengen. Damit könnte man eine Durchgangsmöglichkeit von 1,25 Meter zwischen Fahrstuhlschacht und Straße schaffen, also einen Gehweg.

Arne Zwick will Fußgänger sicher in die Innenstadt leiten

Man habe sich die Situation bei einem Ortstermin angeschaut, sagte Bürgermeister Arne Zwick. Ziel dieser Maßnahme sei es, die Fußgänger „gut und sicher in die Innenstadt zu leiten“. Der Fußgängerweg auf der Seite des Hotels werde durch den Aufzug noch enger.

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Gemeinderäte setzen sich für Kinder ein

Jürgen Alber, Chef der CDU-Fraktion, stellte den Fußgängerüberweg an dieser Stelle in Frage und begründete dies damit, dass er im Einmündungsbereich zur Julius-Bender-Straße, also weiter oben, besser aufgehoben sei im Hinblick auf Grundschule und Kindergarten. Zwick entgegnete, dass dies aufgrund der Unübersichtlichkeit im Bereich der Straßenkuppe schwierig sei. Die Verkehrssituation in der Ziegelbühlstraße sei insgesamt „etwas ungeschickt“, formulierte es der Bürgermeister. Bernhard Tscholl, Mitglied der CDU-Fraktion, sagte, der Zebrastreifen sei an der Bergstraße besser aufgehoben, auch im Hinblick auf das neue Wohnbaugebiet. Zwick entgegnete, dass in diesem Bereich kein sinnvoller Fußgängerüberweg möglich wäre, der dann auch genutzt wird. Die Verkehrsbehörde im Landratsamt mache enge Vorgaben, man könne nicht einfach beschließen, einen Zebrastreifen zu verschieben.

Komplexe Situation im Bereich Steinbruchweg

Gemeinderätin Isabell Michelberger (Grüne) sprach die Verkehrssituation im Bereich Steinbruchweg/Ziegelbühlstraße an. Die Kreuzung sei sehr unübersichtlich, das hätten ihr gegenüber auch mehrere Bürger moniert. Unterstützung bekam Michelberger von Christian Ott, Mitglied der CDU-Fraktion: „Wir müssen da oben einfach eine Lösung schaffen, weil es den Schulweg sicher macht“. Die Ecke beim Steinbruchweg sei sehr unübersichtlich. Auch CDU-Rätin Insa Bix sagte, es handle sich bei diesem Einmündungsbereich um eine „unglaublich gefährliche Kreuzung“.

Gegenüber des Spitalfonds ist ein Zebrastreifen vorgesehen. Der Gemeinderat sieht ihn mehrheitlich aber lieber weiter oben in der Straße.
Gegenüber des Spitalfonds ist ein Zebrastreifen vorgesehen. Der Gemeinderat sieht ihn mehrheitlich aber lieber weiter oben in der Straße. | Bild: Günther Brender

Verwaltung will auf Vorschläge eingehen

Zwick erklärte, dass der Vorschlag der Verwaltung daher rühre, dass den Bürgern überhaupt ein Gehweg auf der Hotel-Seite angeboten werde könne. Entschieden wurde deshalb einstimmig, dass die Verwaltung die Möglichkeiten mit der Verkehrsbehörde noch einmal überprüft, ob der Zebrastreifen in den Bereich der Julius-Bender-Straße verlegt werden kann oder zumindest etwas näher in diesen Bereich. Außerdem soll geprüft werden, welche Möglichkeiten es in den Einmündungsbereichen Bergstraße und Streinbruchweg für Fußgänger gibt. Damit einhergehend geht auch der Wunsch einer Geschwindigkeitsreduzierung, denn bislang werde von Rohrdorf kommend sehr viel Gas gegeben.