Meßkirch Auf Verbindendes statt auf Unterschiede zu schauen, ist stets ein guter Ansatz. Bei einem Oasentag entdeckten Ehrenamtliche des Deutschen Roten Kreuzes, der Caritas und des Landratsamtes bei einer Stadtführung unter dem Titel „Von St. Martin zur Moschee“ Verbindendes zwischen Christentum und Islam. Die Männer und Frauen engagieren sich in den jeweiligen Institutionen in der Flüchtlingshilfe.

Muhammed stellt im Islam den letzten Propheten dar. Er lebte im sechsten Jahrhundert nach Christus und kannte bereits das Neue und das Alte Testament. So wird Abraham, die wichtigste Gestalt des Alten Testamentes, auch von den Muslimen verehrt, ebenso wie Noah, der „Prophet Jesus“ und Maria. Noch tiefere Einblicke in diese Weltreligion erhielten die Ehrenamtlichen beim Abschluss in der Meßkircher Moschee. Im Namen des Türkisch-Islamischen Kulturvereins führte Ömer Seyrek die Besucher durch die Moschee, die Aufenthaltsräume, die Unterrichtsräume und die wunderbar ausgestalteten Gebetsräume. Am Wochenende findet in der Moschee Unterricht in Koranexergese statt und es werden Grundlagen im Islam gelehrt. Bei der Führung durch die Moschee begleitete der Imam, Lütfullah Yildrim, die Gäste. Alle fünf Jahre wechselt der Imam seine Gemeinde. Bereits 2012 war mit dem Bau der Moschee begonnen worden. Der Bau wurde, so wie die finanziellen Mittel durch Spenden vorhanden waren, sukzessive fortgesetzt und 2022 vollendet. „Wir haben offene Türen für alle, gehören zu Meßkirch und wollen in der Gemeinde aktiv mitwirken“, unterstrich Ömer Seyrek. Die fünf Gebetszeiten am Tag richten sich nach der Sonne und ändern sich je nach Jahreszeit. Im Islam ist die Religionsausübung nach Geschlechtern getrennt. Politik habe weder im Religionsunterricht noch in den Predigten des Imams etwas verloren, antwortete Ömer Seyrek mit Nachdruck auf eine Besucherfrage. Eindrucksvoll war, als der Imam den Gebetsruf sang. Die Frauenabteilung des Kulturvereins bewirtete die Gäste mit typisch türkischen Köstlichkeiten und Tee.