Um vielen parkenden Autos auf den Straßen vorzubeugen, hat der Meßkircher Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung beschlossen, dass im neuen Wohnbaugebiet „Heudorfer Weg“ jede Wohneinheit zwei Stellplätze nachweisen muss. Insgesamt sollen im neuen Baugebiet 42 Bauplätze entstehen.

Vor allem Einfamilienhäuser sollen gebaut werden

Im Nordwesten können dreigeschossige Mehrfamilienhäuser entstehen, die dreigeschossig gebaut werden können. „Eine zweigeschossige Bebauung durch Mehrfamilienhäuser wäre auch möglich, dann wären es aber kleinere Wohneinheiten„, sagte Stadtbauamtsleiter Stephan Frickinger. Im Süden sollen überwiegend Einfamilienhäuser gebaut werden, mit maximal zwei Vollgeschossen. Die überarbeitete Fassung, die dem Gremium jetzt vorgelegt wurde, ist weniger massiv. Mit einer dichten Bebauung hatte sich das Gremium bei vorherigen Sitzungen schwer getan. Zwei Grünflächen sollen der Erholung dienen.

Stellplatzzahl neu festgelegt

CDU-Fraktionssprecher Jürgen Alber stellte im Verlauf der Sitzung den Antrag, pro Wohneinheit zwei Stellplätze im Bebauungsplan vorzuschreiben. Er verwies dabei auf die Stadt Pfullendorf. Der SÜDKURIER hatte am Dienstag in der Lokalausgabe Pfullendorf berichtet, dass die Stadt in ihren neuen Baugebieten die Stellplatzzahl je Grundstück auf zwei Stellplätze erhöht hat. Die aktuelle Landesbauordnung sieht je Wohneinheit grundsätzlich vor, dass nur ein Stellplatz nachgewiesen werden muss. Im Rahmen der Landesbauordnung ist eine Erhöhung auf zwei Stellplätze pro Wohneinheit aber erlaubt. Das hat die Stadt Pfullendorf durch einen Anwalt prüfen lassen.

Alber: „Autos stehen oft auf den Straßen“

Alber hatte sich schon in einer der letzten Ratssitzungen in Meßkirch für mehr Stellplätze stark gemacht, um das Parken entlang der Straßen bestenfalls ganz zu verhindern. „Überall wo man sich umsieht in den Neubaugebieten, stehen Autos auf den Straßen“, sagte Alber. Birgitta Amann (Freie Wähler) schloss sich grundsätzlich dem Wunsch nach mehr Parkplätzen an. „Ich finde aber den Unterschied seltsam, den man dann im Vergleich zur Altstadt macht“, sagte sie.

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Kernstadt hat rechtlich andere Voraussetzungen

Bürgermeister Arne Zwick erläuterte, dass die Eigentümer in der Innenstadt oft keine Chance hätten, überhaupt einen Parkplatz auszuweisen. Bekanntlich ist die Bebauung in der Meßkircher Kernstadt eng, die Häuser sind alt. „Die Eigentümer würden gerne Parkplätze ausweisen, wenn sie welche hätten. Mit Stellplätzen lassen sich Wohnungen besser vermieten“, sagte Zwick. Auf Nachfrage des SÜDKURIER erklärt Stephan Frickinger, dass es im Innenstadtbereich keinen Bebauungsplan gibt. Maßgeblich für die nachzuweisenden Stellplätze pro Wohneinheit sind hier die Landesbauordnung und die Stellplatzordnung.

Stellplatzablösung ist das letzte Mittel

„In der Kernstadt wird über jedes Baugesuch separat entschieden“, so Frickinger. Wird ein Geschäftshaus beispielsweise in ein Wohnhaus umgewandelt, muss der jeweilige Bauherr in der Regel 1,5 Stellplätze pro Wohnung nachweisen. Aufgrund der engen Bebauung seien Parkplätze nicht zwingend auf dem gleichen Grundstück möglich, sondern können sich auch in der Nähe des Grundstücks befinden. „Wenn das gar nicht geht, ist das allerletzte Mittel die Stellplatzablösung durch die Stadt“, so Frickinger. Darüber entscheide die Stadt. Bei Neubaugebieten versuche man allerdings schon im Voraus eine Stellplatzablösung zu vermeiden. Für Teilbereiche könnte eine Ablösung auch unterbunden werden.

Kein Kreisel in der Ziegelbühlstraße

Der Verkehr im neuen Wohngebiet „Heudorfer Weg“ bereitet auch Gemeinderat Thomas Nuding (Freie Wähler) Sorgen. Er fragte, ob im Kreuzungsbereich Steinbruchweg/Ziegelbühlstraße nicht ein Kreisel gebaut werden könne, um den Verkehrsfluss zu verbessern oder zumindest eine Ampel. Anwohner hätten ihn bereits angesprochen. Bürgermeister Arne Zwick sagte, dass man so eine Entscheidung jetzt noch nicht treffen könne. Erst wenn das Baugebiet „Heudorfer Weg“ fertig ist und alle eingezogen sind, könne man überhaupt den Verkehr beurteilen. „Wir warten ab, ob es zu einer explosionsartigen Verkehrszunahme kommt“, sagte Zwick. Er gab außerdem zu bedenken, dass ein Kreiselbau Platz beansprucht. Zudem handle es sich beim genannten Kreuzungsbereich um eine Folgeanbindung und nicht um das Baugebiet.