Meßkirch – „Wir sind jedes Jahr in der Region unterwegs und gucken uns verschiedene Weihnachtskrippen an“, bewundert das Ehepaar Matthes die schöne Krippe in Meßkirch. Aufgebaut ist sie gleich neben dem berühmten Dreikönigsbild des Meisters von Meßkirch aus dem 16. Jahrhundert. Die Krippe stammt aus dem 20. Jahrhundert. Geschaffen hat sie der Mimmenhausener Künstler Robert Rauch (1902-1975) für den Seitenaltar der Kirche. Im Jahr 1952 war sie zum ersten Mal in der St. Martinskirche zu sehen.

An Dreikönig wurde sie im Rahmen einer Führung vorgestellt, und die Hirtenfiguren wurden an diesem Tag durch die Heiligen Drei Könige ersetzt. Das hängt mit den unterschiedlichen Darstellungen im Lukas- und Matthäusevangelium zusammen und so hatte es der Künstler konzeptionell vorgesehen. Wer die Führung verpasst hat: In der Kirche liegen Texte von Andrea Braun-Henle aus. Sie hat die wichtigsten Informationen zusammengetragen. So erfährt man, dass die Krippe eine Auftragsarbeit des damaligen Pfarrers von Meßkirch, Max Bertrud, war. Die Bevölkerung – nach dem Zweiten Weltkrieg sicher alles andere als begütert – zögerte damals nicht, Geld für die Finanzierung der Krippe zu spenden. Sie sahen darin ein Symbol des Neuanfangs. Dass die Krippe als monumental bezeichnet wird, hängt mit dem vier Meter hohen Krippenaufbau zusammen. Zum Ensemble gehören 19 Großfiguren bis zu einer Höhe von 70 Zentimetern, Ochse und Esel gibt es allerdings nicht. Mehr Informationen zur Krippe können in der 19. Ausgabe (2018) der „Meßkircher Heimathefte“ nachgelesen werden, die bei der Touristinfo, an der Schlosskasse oder bei Schönebeck erhältlich ist. Verfasserin ist Andrea Braun-Henle und Herausgeber die Museumsgesellschaft Meßkirch.

Ausflugstipp: Ebenfalls außergewöhnlich mit ihren zweidimensionalen, teils lebensgroßen Figuren ist die Bretterkrippe aus der Barockzeit in St.¦Peter und Paul in Mainwangen. Sie kann bis zum 2. Februar sonntags zwischen 10 und 17 Uhr besichtigt werden.