Mit Pauken und Trompeten haben die Katzen der Katzenzunft Meßkirch am Schmotzigen Dunschtig die ganze Stadt erobert. Nach dem traditionellen Wecken zogen die Narren vors Rathaus, wo sie lautstark skandierten: „Schultes ruck de‘ Schlüssel raus“. Doch Bürgermeister Arne Zwick zierte sich und feierte lieber noch mit seiner Belegschaft im Vorzimmer ein buntes Zirkusfest. Immer wieder spickelte er launig auf den Balkon, zeigte den großen Schlüssel, um dann wieder zu verschwinden. Doch Petter Letzkopf (Matthias Zembrod) verschaffte sich Zutritt zum Rathaus und riss Zwick den Rathausschlüssel aus der Hand. Mit lauten „Hoorig“-Rufen zeigte er, dass die Stadt für die kommenden Tage in Narrenhand ist.

Beim traditionellen Wurtstschnappen vor dem Rathaus.
Beim traditionellen Wurtstschnappen vor dem Rathaus. | Bild: Günther Brender

Wurstschnappen für den Narrensamen

Beim Wurstschnappen für den Narrensamen gingen die Würste rasend schnell weg. Anschließend zogen die Narren zum Hoorig-Schreien durch die Geschäfte und sammelten Stempel und natürlich auch Süßigkeiten. Etliche davon waren auch in der SÜDKURIER-Lokalredaktion zu Gast, wo zeitweise kein Durchkommen mehr war. Schää wars!

Wurtschnappen vor dem Rathaus Video: Julia Lutz

Närrischer Frühschoppen mit viel Lokalkolorit

Parallel dazu fand nach langer Pause im Froben endlich wieder der närrische Frühschoppen statt. Gut 150 Gäste erlebten dort während des knapp zweistündigen Programms glänzende Büttenreden, wobei auch die Heimatzeitung, der SÜDKURIER, durch die närrische Mangel gezogen wurde.

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Schlagerstar heiratet kein Meßkircher Hänsele

Hänsele Roland Schank jammerte, warum Anita Hofmann mit Christian Filip ein Überlinger Hänsele heiratete und nicht ihn, ein Meßkircher Hänsele. „Oh meine Anita, oh mein liebster Volksmusikstar“, versprach er ihr eine glänzende Zukunft mit großer Hochzeitsfeier im Grünen Baum und romantischen Blick auf das neue Schwalbenhaus von Meßkirch. Wie einst Cindy und Bert blühe dem „neuen Traumpaarduo mit den goldenen Stimmen“ eine große Karriere. „Dafür muss sie nur s‘Überlinger Hänsele verdammen“, sagte er.

Roland Schank bedauert sehr, dass Anita ein Überlinger Hänsele geheiratet hat.
Roland Schank bedauert sehr, dass Anita ein Überlinger Hänsele geheiratet hat. | Bild: Günther Brender

Finanzen der Stadt im Blick

Nikola Hahnke als „Rotes Rathaus“ hatte zuvor in ihrer Bütt vom Beobachtungsposten gelästert, dass der Zunftball erst am Freitag stattfindet, weil die (noch) geheime neue Narrenmutter am Donnerstag noch TV schauen wolle. Bankvorstand Markus Herz hatte Welt- und Lokalpolitik dabei und sagte, das Bizerba-Areal könne den Schultes reich machen: „Jetzt muss noch der Verkaufspreis stimmen, dann kann der Schultes im Geld schwimmen“. Campus-Galli Geschäftsführer Hannes Napierala solle „it luck lau“, um die Finanzen zu verbessern.

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Rabattcode für Meßkircher Katzendreck

Dieter Jung brillierte als Influencer und brachte einen Rabattcode für Hermann „Sahne“ Brechts Katzendreck über zehn Prozent mit. Dieser hatte den Preis rechtzeitig zur Fasnet um zehn Cent erhöht. Mit dem Code erhalte man die beliebte Meßkircher Süßigkeit zumindest bis zum Aschermittwoch zum alten Preis.

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Das Mehlschwabenhaus – Leerstand mit Bahnhofsblick

Hans-Jörg Kraus gab dem Gemeinderat als Tourist wertvolle Tipps für die Gestaltung des Gartens am Eingang der Hauptstraße. Trotz Wohnungsnot in Meßkirch sei es noch nicht gelungen, den bekanntesten „Leerstand mit Bahnhofsblick“ zu bevölkern – das Mehlschwalbenhaus.

Petter Letzkopf (Matthias Zembrod) fordert den Rathausschlüssel.
Petter Letzkopf (Matthias Zembrod) fordert den Rathausschlüssel. | Bild: Julia Lutz

Campus Galli soll Wallfahrtsort werden

Elisabeth Nabenhauer berichtete über ihre Erfahrungen als Busmitfahrerin von Liggersdorf nach Meßkirch und monierte fehlende Toiletten in Meßkirch. Außerdem schimpfte sie humorvoll, dass sie als Meßkircherin nur Zaungast bei der Schlagerhochzeit gewesen sei. Manne Haug brillierte mit ordentlich Lokalkolorit: „Unser Bürgermeister ist super, denn ein gutes Pferd springt auch nicht höher als es muss“. Er empfahl den Campus Galli zum Wallfahrtsort zu machen, die Einnahmen seien sicher und das Städtle könne wieder schnaufen. Nach dem gelungenen Frühschoppen stürmten die Narren in die Stadt, wo traditionell am Mittag der Narrenbaum aufgestellt wurde. Anschließend schnurrten die Katzen in den Meßkircher Wirtschaften.

Manne Haug schlägt vor, den Campus Galli zum Wallfahrtsort zu machen.
Manne Haug schlägt vor, den Campus Galli zum Wallfahrtsort zu machen. | Bild: Günther Brender