Der Frühschoppen der Meßkircher Katzenzunft am Schmotzige Dunnschdig im voll besetzten Gasthaus Froben bot wieder gute närrische Unterhaltung:
Ein guter Schluss ziert alles: Manne Haug sorgte mit seinem Auftritt als letzter Redner des Frühschoppens für den ganz besonderen Glanz dieser Veranstaltung. Den Vogel schoss er ab, als er das Publikum dazu animierte, einen afrikanischen Freudensong auf seine Enkelin anzustimmen – die Männer und die Frauen sangen getrennt. Zuvor hatte er Meßkirchs Kommunalpolitiker kräftig durch den Kakao gezogen – da blieb keine Partei oder Gruppe verschont.
Blick des Fasnachters auf die Grünen und den Biber
Bei den Grünen glossierte er beispielsweise, dass Clemens Spieß sich einen sehr robusten Umgang mit dem Biber wünscht. Christa Golz, einstige Chefin der Gemeinderatsfraktion der CDU, und ihre Betrachtung des schlechten Abschneidens bei der Kommunalwahl im vergangenen Jahr fand ebenso Platz in seiner Rede. Was die Pfullendorfer mit ihrer Räuberbahn, das könne Meßkirch mit der Ablachtalbahn doch schon lange, so Haug. Von Meßkirch nach Igelswies könne eine Express-Verbindung eingerichtet werden.
Amazon-Ansiedlung in den Blick genommen

Die Ansiedelung des Online-Versandhändlers Amazon nahm Haug ebenso auf die Schippe wie Roland Schank, der als Landarzt das städtische Motto „Meßkirch im Wandel“ kritisch unter die Lupe des Fasnachters nahm. Er als Mediziner werde jetzt seine Diagnosen umstellen – er werde sich zunächst mal umsehen, was die örtliche Apotheke an Medikamenten bereit halte, und dann dem Patienten sage, an was er leide. Was die hohe Politik anlangt, lautete sein Vorschlag, Bürgermeister Arne Zwick zum Kanzlerkandidaten der CDU auszurufen.
Und Hans-Jörg Kraus, der als kritischer Tourist in der Stadt unterwegs war, wusste, dass der SÜDKURIER wegen eines Interviews mit Meßkirchs Stadtpfarrer Stefan Schmid zum Thema Priesterweihe für Frauen Papst Franziskus aus der Spur gebracht habe. Hätte der Papst nicht den SÜDKURIER gelesen, dann gäbe es jetzt diese Priesterweihe. In der geplanten Sanierung der Schnerkinger Straße sah er ein geopolitisches Problem – es könnte einen Schnerkxit geben, und sich die Schnerkinger von Meßkirch abspalten.
Den Pflegenotstand hatte Nicola Hanke gekonnt zu ihrem Thema gemacht: Künftig gebe es in Altersheimen eben mexikanisches Essen und brasilianischen Samba.
Matthias Zembrod (Peter Letzkopf) und seine Frau Giulia betrachten als Babys einer Familie von Fasnachtern und einer Familie von Antifasnachtern sehr zum Gaudium des Publikums die Welt während der närrischen Tage.