Die Vumässer von Meßkirch, eine ganz besondere närrische Gruppe, haben immer mal wieder eine gute Idee für die Fasnet auf Lager. Und da diese Fasnachter auch mal schräg unterwegs sind, wollen wir es an dieser Stelle einmal nicht so streng mit der Auslegung halten, was ein echtes Jubiläum ist und was keines. Nach üblichen redaktionellen Regeln gelten 25 und 50 sowie 75 und 100 Jahre als klare Indikatoren dafür, dass es sich um echte Jubiläen handelt.
Gag mit Amphibienversion gelandet
Im Fall des närrischen Einsatzfahrzeugs der Vumässer lassen wir jetzt 60 und 20 gerade sein, denn die umgebaute Diesel-Ameise, mit der die Vumässer immer noch bei Umzügen mitkurven, so wie jüngst beim VSAN-Narrentreffen in Pfullendorf, stammt aus dem Jahr 1960. Und vor 20 Jahren hatten die Vumässer einen ganz besonderen närrischen Coup gelandet. Augenzwinkernd, wie sich hinterher herausstellte, hatte die wilde Truppe um Obervumässer Hassan (Peter Gasser) im Jahr 2000 die Nachricht in die Welt gesetzt, sie wolle zur Fasnet eine Amphibien-Version eines Einsatzfahrzeugs in der Ablach zu Wasser lassen.
Geheimes Probetauchen in der Ablach
„Auf Bitten des Katzenrates werden wir versuchen, das Fahrzeug bis zum Narrentreffen in Konstanz fertigzustellen und als Amphibienfahrzeug 2000 auszuführen. Zu dem Arbeitseinsatz sind Motorsägen, Schweißgeräte und Taucherbrillen unbedingt mitzubringen“, ließ Hassan die Öffentlichkeit vor 20 Jahren wissen. Hingewiesen hatte er noch auf ein geheimes Probetauchen, das es am Samstag, 19. Februar 2000 um zirka 12 Uhr an der Ablachtalbrücke in der Mengener Straße geben solle. Damit hatten die Vumässer einen prima Fasnetsgag auf Lager, für die die Gruppe in der Vergangenheit berühmt-berüchtigt war.
Diesel-Ameise aus der Nachwendezeit als Basis

Die Diesel-Ameise, mit der die Vumässer heute rumkurven, war im Jahr nach der Wende von Eberhard Hauff und Karl-Heinz Thoma in den neuen Bundesländern aufgestöbert worden, wie Vumässer-Archivar Peter Lotzer zu berichten weiß. Eigentlich waren die beiden Meßkircher auf der Suche nach alten Lanz-Traktoren gewesen.
Eberhard Hauff spendete das Diesel-Vehikel im Jahr 2000 den Vumässern. In den ersten Jahren noch einsatzfähig, stand es knapp zehn Jahre wegen Ersatzteilproblemen in einer Scheune. Erst die Jungvumässer machten sich wieder daran, das Fahrzeug wieder flott zu machen. Dabei fanden sie maßgebliche Unterstützung in der LKW-Werkstatt von Kuno Irßlinger. Der Werkstatt-Chef sorge sich „beinahe in jedem Jahr für Gotteslohn um die Betriebsfähigkeit des Wagens“, so Lotzer.
Sechs Kinositze wurden montiert
Ausgestattet wurde die Vumässer-Ameise dieses Jahr mit sechs historischen Sitzen aus dem aufgegebenen Kino an der Ablach. Ilona Boos wurde als erste Narrenmutter die Ehre zuteil, auf dem historischen Gefährt der Vumässer zur Verabschiedung gefahren zu werden. Während der morgen beginnenden hohen Tage der Meßkircher Fasnet werden die Vumässer sicher wieder einige Male den Diesel ihrer Ameise anwerfen.