Wer dieses Jahr in den Genuss der gesamten Schnurrer-Vielfalt kommen wollte, musste an zwei Abenden die Meßkircher Lokale besuchen. Bereits am Sonntag zogen etwa fünf Gruppen durch die Innenstadt und zeigten ihr Programm. Am Montag waren es ungefähr ebenso viele und dazu einige Musikkapellen. Überall in den Gasträumen sangen und schunkelten die Narren und freuten sich über die Abwechslung durch die Schnurrer. Auch die Altnarrenmütter aus dem Reich des „Königs der Löwen“ zogen durch die Savanne der Kreutzer-Stadt zu den Lokal-Oasen.

Die Musikgruppen brachten Schunkelstimmung und gute Laune unter das Narrenvolk.
Die Musikgruppen brachten Schunkelstimmung und gute Laune unter das Narrenvolk. | Bild: Michelberger, Isabell

Am Sonntag sorgten verschiedene Musikformationen in vier Restaurants für gute Stimmung zwischen den Auftritten mit Schunkelliedern, Oldies und Ohrwürmern. Der Letzkopf (Mathias Zembrod) beklagte mit seiner Schnerkinger Gruppe den Hausarzt-Mangel in der Region, in deren Jammern das närrische Publikum einstimmte: „‘s isch koin Hausarzt do!“

Altnarrenmütter ziehen durch die Savanne

Die Altnarrenmütter verwandelten in ihren aufwendigen und prächtigen Kostümen jedes Restaurant in eine afrikanische Savanne, in der sich Zebras, Antilopen, Giraffen, Löwen und große Vögel tummeln. Sie erzählten von ihrer langen Reise zu der Oase Meßkirch: „Wir sind gezogen über Meer und Täler, wir sind gezogen, näne isch es schäna. Und gucket mir uns do so um, no stot scho unser Futter rum.“ Und schon suchten sich die Löwen leckeres Frischfleisch im Publikum.

Das könnte Sie auch interessieren

Am Montag freuten sich die Heudorfer Turnerfrauen auf die Wechseljahre, die endlich Abwechslung in den Alltag aus kochen, putzen sowie Kinder und Mann versorgen bringen. „Ich freu mich auf die Wechseljahre, dann blondier ich mir die Haare. Ich brauch endlich Wechseljahre, eine Zeit, die mich befreit“, sangen die Turnerinnen. Gegen Fettpolster gehen sie mit Training vor, doch Altersflecken, graue Haare – dafür sind sie bereit. Diese Freiheit müsse jede Frau gut nützen, denn schnell sei sie vorbei, da sei man Oma und schiebe Kinderwagen. Auf die Melodie von „Is this the Way to Amarillo“ mit viel „Sha la la la la“ klang die Vorfreude auf die Wechseljahre schwungvoll und fröhlich. Einen Wechsel wünschten sich die Frauen auch in der Kirche. „Wir wollen endlich gleiche Rechte haben“, lautet ihr sehnlicher Wunsch.

Die Firlefanz-Frauen versetzten sich in die Rolle der Rüschen am Katzenhäs und hatten einiges zu klagen.
Die Firlefanz-Frauen versetzten sich in die Rolle der Rüschen am Katzenhäs und hatten einiges zu klagen. | Bild: Michelberger, Isabell

Die Firlefanz-Frauen kamen als Rüschen des Katzenkostüms. Ohne sie sähe die Katze gar nicht so edel aus. Doch kaum ist der Umzug vorbei, dann würden sie nur noch stören, klagten die „Rüschen“. Man packe sie in eine unangenehme transparente Folie, doch sei das wenigstens besser, als „verdätscht“ zu werden. „Wir sind a Rüsch von dem schöne Katzenhäs, ohne uns goht nichts“, lautete ihr Refrain. „Wir werden angemeckert, weil Kinder uns verkleckert“, jammern sie. Doch das Allerschlimmste kam zum Schluss, da entdeckten die Rüschen eine Schwester, die ihr Dasein, nachdem sie ausrangiert wurde, als Handtuchrolle in einer Toilette fristet.

Die Musiker aus Rohrdorf heizten wie jedes Jahr die Stimmung an.
Die Musiker aus Rohrdorf heizten wie jedes Jahr die Stimmung an. | Bild: Michelberger, Isabell

Die Musikkapellen brachten tollen Schwung in die Narrenschar. Die Rohrdorfer hatten ihrem Gasthaus Schiff ein musikalisches Denkmal gesetzt nach der Melodie von „Seemann lass das Träumen“ mit den Zeilen: „Unsere Heimat war das Schiff, bei Brunhilde und bei Roland. Ihnen waren wir so treu, leider ist es jetzt vorbei“. Auch die Stadtmusik Meßkirch und die Meßkirch Combo, die aus Musikern aus verschiedenen Musikkapellen besteht, heizten ordentlich ein.