Meßkirch – Den Hiebs- und Kulturplan für den Meßkircher Stadtwald 2025 stellten Revierleiterin Lena Wibbelt und Stefan Kopp, Fachbereichsleiter Forst am Landratsamt Sigmaringen, in der jüngsten Gemeinderatssitzung vor. Geplant ist ein Einschlag von 15.000 Festmetern, davon 12.875 Festmeter Nadelholz. Das Betriebsergebnis soll bei 378.100 Euro liegen.
Damit, so Kopp, sei Meßkirch auf der Landkreisebene ganz vorne dabei. Das Nutzungspotenzial des noch stark nadelholzbetonten Stadtforsts bezeichnete er als überdurchschnittlich. Die Mengen an Holzvorräten, vor allem in Form von Fichten, seien im ganzen Landkreis Sigmaringen mit über 14 Millionen Festmetern gigantisch. Für einen Festmeter Fichte habe sich der Holzpreis momentan bei rund 100 Euro eingependelt, informierte Lena Wibbelt. Durch Holzverkauf rechnet sie in 2025 mit Einnahmen von 1.138.700 Euro. Gemeinderätin Insa Bix (CDU) brachte es bei der Aussprache auf den Punkt: „Der Wald ist unsere Schatzkiste.“
Auf die Frage, wie viel Prozent vom Holz in der Region bleiben, antwortete Forstbezirksleiter Kopp, dass sich Fichte problemlos lokal und regional verkaufen lasse. Fichten- und Buchenstammholz werde beispielsweise direkt in Meßkirch an das Werk des Unternehmens Schneider verkauft und an Sägereien im Schwarzwald. Ebenso bleibe das Brennholz in der Region. Auch für Industrieholz gebe es zwei Stammabnehmer in Baden-Württemberg.
Gemeinderat Joachim Bach (Freie Wähler) wollte wissen, warum bei den Ausgaben die eingestellte Summe für Geräte mit 19.957 Euro im Vergleich zum Vorjahresplan (2500 Euro) so hoch ausfalle. Wibbelt erklärte, dies sei prophylaktisch für den Fall, dass die Forstarbeiter mit neuen Elektromotorsägen ausgestattet werden müssen. Sie erklärte, dass die Technik hier vorangeschritten sei, was Abgas- und Lärmbelastung anbelangt. Sie informierte das Gremium zudem über Naturschutzmaßnahmen im Stadtwald, so etwa biologisch abbaubare Wuchshüllen als Alternativen zu Plastik. „Wir testen das gerade und es funktioniert gut“, so die Försterin. Auch Habitatbaumgruppen wurden ausgewiesen, beispielsweise Roteichen im Rengetsweiler Wald, um die Biodiversität zu fördern und zu bewahren. Zudem gibt es Amphibientümpel die das ganze Jahr über Wasser führen. Eine Besonderheit im Stadtwald ist das Vorkommen von Frauenschuh, diese Orchideen-Art ist streng geschützt und steht in Deutschland als gefährdet in der Roten Liste.