Die beiden derzeitigen Umleitungsstrecken für die Bundesstraße 311 sorgen für massiven Ärger. Zahlreiche Anlieger beklagen sich wegen der großen Zahl an Lastwagen, die jetzt durch den Meßkircher Stadtteil Igelswies und die beiden Ortsteile Dietershofen und Menningen rollen. Teilweise gebe es gefährliche Situationen, schildert Clemens Spieß, Ortsvorsteher von Dietershofen, in einem Gespräch mit dem SÜDKURIER. Wir haben uns bei ihm erkundigt, nachdem uns Beschwerden von Bewohnern des Ortsteils zu Ohren gekommen waren. Kritisch sei die Lage vor allem dann, wenn sich zwei Lastwagen auf den schmalen Abschnitten der Durchgangsstraße durchs Täle begegnen würden, so Spieß. Eine Bushaltestelle liegt direkt an der Straße und es gibt keinen durchgehenden Gehweg. Nach den Angaben von Meßkirchs Bürgermeister Arne Zwick hatte die Stadt ihre Bedenken gegen diese Form der Umleitung geäußert. Und der Ortsvorsteher von Menningen hat Beschwerde eingelegt beim Tübinger Regierungspräsidium (RP).

Laut RP keine sinnvolleren Umleitungen

Über die zweite Umleitungsstrecke durchs Täle wird der Verkehr von der Bundesstraße 311 auch durch den Meßkircher Ortsteil Dietershofen ...
Über die zweite Umleitungsstrecke durchs Täle wird der Verkehr von der Bundesstraße 311 auch durch den Meßkircher Ortsteil Dietershofen geleitet. | Bild: Günther Brender

Seine Kritik teilte Clemens Spieß auch dem RP mitgeteilt, das für die Umleitungen verantwortlich ist. Ihm sei zugesichert worden, dass sich jemand vor Ort die Situation anschauen werde, sagte Spieß im Gespräch mit dieser Zeitung. Nach Ansicht des Ortsvorstehers von Dietershofen hätte der Verkehr besser weiträumiger über Krauchenwies und Glashütte umgeleitet werden sollen. Auf Anfrage des SÜDKURIER teilte Dirk Abel, Pressesprecher des RP, dazu folgendes mit: „Die Verkehrsführung wurde mit den Trägern öffentlicher Belange, das heißt auch mit den betroffenen Kommunen abgestimmt. Aus diesen Abstimmungen haben sich keine anderen, sinnvolleren Umleitungsmöglichkeiten ergeben. Es wurden auch weiträumigere Umleitungen diskutiert und für nicht sinnvoll erachtet, unter anderem, da die Straßen nicht besser geeignet sind oder da Abkürzungen durch die Navigationssysteme gefunden und genutzt werden können. Der Verkehr würde dann größtenteils weiter durch Dietershofen rollen. Wir werden jedoch den Verkehr beobachten und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen. Erfahrungsgemäß dauert es ein paar Tage, bis sich die Verkehrsteilnehmenden auf die neue Situation eingestellt haben und sich die Situation etwas entspannt hat.“

Auch Meßkirchs Ortsteil Menningen ist von der Umleitung der Bundesstraße 311 massiv betroffen.
Auch Meßkirchs Ortsteil Menningen ist von der Umleitung der Bundesstraße 311 massiv betroffen. | Bild: Günther Brender

Spieß stellte im Gespräch mit dem SÜDKURIER auch die Frage, warum der Verkehr nicht über die Bundesstraße 313 umgeleitet wurde. Dazu teilt uns der RP-Sprecher mit: „Die B 313 ist bereits Umleitungsstrecke für die Sanierung der Donaubrücke, sodass hier zwei Umleitungen aufeinandertreffen würden.“ Zusätzlich werde auf der B 313 zwischen Vilsingen und Inzigkofen seit Montag an einer Kurvenaufweitung gearbeitet. „Der Umleitungsverkehr der B 311 müsste hier dann zusätzlich einspurig an der Baustelle vorbei geführt werden. Außerdem schließt die Gemeinde Inzigkofen ihr Neubaugebiet bei Vilsingen an die B 313 an und muss für den Bau ihrer Querungshilfe ebenfalls in den B 313-Verkehr eingreifen“, so Abel weiter.

Neue Tempo-Grenzen

Im Zuge der Ausweisungen der Umleitungsstrecken wurden für die betroffenen Straßen in Igelswies und Menningen sowie im Täle die Geschwindigkeitsbeschränkungen weiter reduziert: Statt 50 darf hier nur noch 30 und statt 100 nur noch 70 gefahren werden. Doch nicht alle Autofahrer halten sich daran, wie zu beobachten ist. Zur Frage, wer die Tempo-Regeln kontrolliert, teilte der RP-Sprecher mit: „Für die Einhaltung der Geschwindigkeit ist die Polizei und die untere Verkehrsbehörde (das Sigmaringer Landratsamt, Anmerkung der Redaktion) zuständig.“

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