„Er läuft aus dem Hofgartentor zum Ehnried. Die alten Linden des Schlossgartens schauen ihm über die Mauer nach…“, so lauten die ersten Worte im wohl bekanntesten Werk Martin Heideggers „Der Feldweg“.
Auf der Tour geht es von der Stadthalle über die Conradin-Kreutzer-Straße, die Innenstadt und den Adlerplatz zum Meßkircher Schloss und durch den Hofgarten. Vom Hofgartentor geradeaus führt der „Feldweg“ vorbei am Schulzentrum und einem Feldkreuz bis zur Heideggerbank.

In seiner autobiografischen Schrift berichtet der Philosoph Martin Heidegger, dass er oft als junger Mann auf der Bichtlinger Straße zu diesem Waldrand wanderte. Unter den „Heideggereichen“ auf einer roh gezimmerten Bank las der Philosoph. Die Heideggerbank ist mittlerweile erneuert. Sie ist eine der ersten Stationen dieser Radtour.
Ein kurzes Stück geht es zurück, vorbei am Ehnriedhof. Hier entsteht ein aktuelles Stück Buchgeschichte, denn auf dem Ehnriedhof ist der Gmeiner-Verlag beheimatet. Vom Ehnried geht es gerade über die Kreuzung und so kommen die Radler zur Rudolf-Kapelle. Eine Erkrankung weckte im gebürtigen Walder Rudolf Hermann den Wunsch, dort eine Kapelle zu bauen. Dessen Frau Ina war eine Schwester zu Hermann Müller. Mithilfe einiger Walder vom „Stammtisch“ wurde 2009 diese Kapelle errichtet.
Von dort aus geht es auf der Rückseite des neuen Amazon-Versandzentrums weiter. An dieser Stelle ist für einige hundert Meter Vorsicht geboten, der Weg wurde unlängst mit grobem Kalkkies aufgefüllt.
Das nächste „geschichtliche“ Artefakt dieser Tour liegt etwa 4,5 Kilometer westlich von Meßkirch. Es ist der römische Gutshof „Altstadt“ zwischen dem Sauldorfer Ortsteil Hölzle und dem Meßkirch Ortsteil Heudorf. Das Kulturdenkmal mit Tempelgebäude und Altarstein wurde 1882 freigelegt. Mit einer ursprünglichen Fläche von fast acht Hektar gilt es als das größte römische Landgut in Südwestdeutschland. Heute sind oberirdisch nur noch Schutthügel und Wälle sowie die rekonstruierten Grundmauern einer kleinen Tempelanlage der Jagdgöttin Diana erhalten. Das Original des Altarsteines befindet sich in den Fürstlich Fürstenbergischen Sammlungen von Donaueschingen.
Über den Friedwald geht es in Richtung Heudorf. Die dortigen Gaststätten laden zu einer Einkehr ein, bevor es über die Storzinger und Heudorfer Straße in Richtung Rohrdorf geht.
Auf dem Wanderweg „Feldherrenrunde“ geht es links hinauf zum Feldherrenhügel.
Oben erinnern Informationstafeln an die Schlacht bei Meßkirch am 5. Mai 1800 im Zweiten Koalitionskrieg. Von hier aus führte Generalfeldzeugmeister Paul Kray von Krajova am 5. Mai 1800 die österreichisch-ungarischen Truppen (45 000 Mann) gegen die 30 000 Mann starke französische Rheinarmee unter Divisionsgeneral Jean-Victor-Marie Moreau. Der Feldherrenhügel bietet eine Fernsicht bis zur Alpenkette.

Über die Schützenweg geht es über Albweg und Heudorfer wieder hinab, links zur Kreenheinstetter Straße. Wer ein weiteres Stück Geschichte erleben möchte, darf den steile Auffahrt über die Benzenbergstraße zur Ruine Benzenberg, auch Benzenburg genannt, nicht scheuen. Die Ruine befindet sich hinter dem Ortsausgang in Richtung Kreenheinstetten und war von 1060 bis 1210 Sitz des Hochadelsgeschlechts der Grafen von Rohrdorf.
Von dort geht es zurück zum Rohrdorfer Eulenbrunnen und auf dem Radweg entlang der B 313/B 311, über die Brücke und Graf-Mangold-Straße zurück an die Stadthalle.