Meßkirch – „Was? Die Narrenmutter verwandelt sich in eine Fledermaus? Echt jetzt?“ Der Schüler aus der Klasse 1c ist baff. Es hat Tradition in Meßkirch, dass die Katzenzunft jedes Jahr die Erstklässler der Conradin-Kreutzer-Schule über den Ablauf und die Besonderheiten der heimatlichen Fasnet aufklärt. Am gestrigen Dienstag pilgerten also nacheinander drei Klassen mit rund 60 Schülerinnen und Schülern in die Zunftstube. Dort wurden sie bereits von Katzenrätin Edith Weber und Fledermaus Karin Haid erwartet.
Anhand von Fotos und Holzschnitten, die im Erdgeschoss hängen, erfuhren die Kinder, dass die hiesige Fasnet mit der Befreiung von Petter Letzkopf eröffnet wird. „Letzkopf raus“, riefen alle wie auf Kommando. Überhaupt erwiesen sich die Kinder schon als echte Fasnachtskenner. Nicht nur die Enkelkinder zweier Altnarrenmütter kannten sich mit dem Brauchtum aus, auch ein kleiner Hänsele und der restliche Narrensamen waren gut informiert. Die Kinder wussten, dass die weiß gekleideten Narren beim Hemdglonkerumzug in Erscheinung treten, und dass am Freitag eine neue Narrenmutter gesucht wird. „Wer das sein wird, ist eines der größten Geheimnisse der Meßkircher Fasnet“, sagte Edith Weber. „Das weiß vorher nur der Oberhemdglonker!“ Sie erklärte, wie das Hoorig-Schreien nach dem Wurstschnappen am Schmotzigen Dunnschtig funktioniert, und dass es für eine abgestempelte Laufkarte in der Zunftstube eine kleine Überraschung für die Mäschgerle gibt. Auch im SÜDKURIER gibt es eine Hoorig-Station.
Im Obergeschoss wurde es dann spannend. Dort sind nämlich neben zahlreichen Masken die Figuren der Zunft in Lebensgröße ausgestellt. Sogar die Ur-Katze. Karin Haid erklärte die verschiedenen Häser und dann durften die Kinder probehalber die Halsrüsche der Katze umbinden und Masken von Katze und Nasenschleifer aufsetzen. „Da sieht man ja kaum etwas“, staunten nicht nur Irma und Liliane.
Am Samstag, 1. März, wird um 13 Uhr der Kinder-Narrenbaum gestellt, gefolgt vom Kinderball in der Stadthalle.