Mit Lichterglanz, Atmosphäre und vielen Ständen stimmte die Meßkircher Schlossweihnacht die zahlreichen Besucherinnen und Besucher auf die Adventszeit ein. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren, als der Weihnachtsmarkt entweder von oben her nass war oder mit Schneeladungen beschüttet worden ist, gab es in diesem Jahr keinen Niederschlag, dafür war es kalt und der Hochnebel schirmte die anderswo strahlende Sonne ab.

Das hielt aber das Publikum nicht davon ab, in Scharen zum Schlosshof zu strömen. Der Hof des Zimmernschlosses mit seiner mächtigen Kastanie in der Mitte verfehlte auch dieses Mal mit den Fassaden und den Torbögen des einstigen Adelssitzes sowie dem illuminierten riesigen Baum nicht seine besondere Wirkung. Viele Besucherinnen und Besucher genossen Punsch, Glühwein und allerhand Köstlichkeiten, während am Samstag im Schlosssaal das Kreisverband-Seniorenorchester mit seinem Spiel die Kaffee-Gäste unterhielt.

Der Schlosshof mit der mächtigen Kastanie bildet eine großartige Kulisse.
Der Schlosshof mit der mächtigen Kastanie bildet eine großartige Kulisse. | Bild: Susanne Grimm

Einer der Höhepunkte der Schlossweihnacht war der Besuch des Nikolauses, der mit seinem Knecht Ruprecht und einem von Eseln gezogenen Schlitten die Kinder aller Altersklassen anzog. Etliche Kisten mit Tüten voller Klausenmänner verteilte der Nikolaus an das mit leuchtenden Augen wartende junge Publikum. Doch nicht nur der Nikolaus selber war ein Blickfang, mehr noch, so schien es, faszinierten die Kinder die vierbeinigen Langohren, die mit ihrem dichten plüschigen Fell geradezu zum Streicheln und Kuscheln einluden. Der Nikolaus, sein Begleiter und die schnuckeligen Esel waren aus Boll vom dortigen Eselhof angereist. Die vom Nikolaus und seinem Knecht verteilten Tüten mit den „frisch gebackenen Klausenmännern“ sowie den Äpfeln sind zum Teil von der Stadt, der örtlichen Sparkasse und der Volksbank finanziert worden.

Für die kleinen Besucher der Schlossweihnacht gibt es einige Angebote – unter anderem ein Lego-Paradies.
Für die kleinen Besucher der Schlossweihnacht gibt es einige Angebote – unter anderem ein Lego-Paradies. | Bild: Susanne Grimm

Der Meßkircher Weihnachtsmarkt war größtenteils für die kleinen Besucher gemacht, wenn man mal vom Oldtimermuseum absieht, das eher den Spieltrieb technik-affiner Erwachsener ansprach. Am Stand des Fördervereins Ablachtalbahn sind beide auf ihre Kosten gekommen, Väter und Kinder. Letztere verfolgten mit großen Augen den fahrenden, naturgetreuen Miniaturnachbau. Ein großer „Bauspielplatz“ bot sich den Kindern im Schloss. Bei den „Lego-Bauspieltagen“ konnten die kleinen und großen Gäste eine große Eisenbahnanlage aus den Plastiksteinen bauen, was mit großer Begeisterung angenommen worden ist. Ein Bilderbuchkino ergänzte das kindliche Unterhaltungsprogramm. Im Seminarraum des Schlosses lockte das neue Brettspiel der Mittelalterbaustelle Campus Galli Ingenieure aller Art, auch verhinderte, sich auf diese Weise am Bau der mittelalterlichen Klosterstadt zu beweisen.

Dubai-Schokolade gibt‘s an diesem Stand während des Meßkircher Weihnachtsmarkts rund ums Schloss zwar nicht, aber andere schöne Sachen.
Dubai-Schokolade gibt‘s an diesem Stand während des Meßkircher Weihnachtsmarkts rund ums Schloss zwar nicht, aber andere schöne Sachen. | Bild: Susanne Grimm

An den Ständen im Schlosshof und um das Schloss herum gab es attraktive, individuell hergestellte Geschenkartikel aller Art. Echte kunsthandwerkliche Produkte, seien es Häkel- und Strickwaren, Wunderbares aus gedrechseltem oder gesägtem Holz, Kunstharzobjekte in außergewöhnlichen Formen – dieser Weihnachtsmarkt war eine Fundgrube für jeden, der Geschenke suchte, die nicht von der Stange (oder aus China) waren. Upcycling, also Altes zu neuem Leben erwecken, auch das gab es. So war an einem Stand Omas altes Geschirr zu bekommen, bei dem unter anderem der Deckel auf der Kaffeekanne abhandengekommen war. Der ist passgenau von einem Holzkünstler gedrechselt worden, was der Kanne ein ganz neues Erscheinungsbild gab.

Der Nikolaus ist mit einem Eselgespann gekommen.
Der Nikolaus ist mit einem Eselgespann gekommen. | Bild: Susanne Grimm

Und wer sich irreführen ließ durch ein Schild mit großen Lettern „Dubai-Schokolade hier“ erkannte erst beim Näherkommen den verstecken Humor der Frauen des Standes auf der Schlossweihnacht, denn der Zusatz „gibt‘s hier nicht“ vervollständigte erst den Satz. Im Angebot fanden sich hier Bilder, Tragetaschen und anderes, die beispielsweise mit Bananen bedruckt und mit einem grauen Klebestreifen „verziert“ waren. Ähnlichkeit mit einer kürzlich weltweit verbreiteten Geschichte eines Millionen teuren Kunstwerks in Form einer an die Wand geklebten Banane waren augenzwinkernd „rein zufällig“ beabsichtigt.

Kinder am Stand der Biberbahn.
Kinder am Stand der Biberbahn. | Bild: Susanne Grimm