Aus dem Firlefanz-Club, der einst aus einem losen Zusammenschluss junger Männer in Meßkirch entstand, die gemeinsam feiern gehen wollten, ist inzwischen ein großer Familienverein entstanden. Rund 60 Mitglieder aus Meßkirch und der Region gehören ihm an. Am Wochenende feierten sie das 33-jährige Bestehen ihres Vereins mit einem Weinfest im Meßkircher Schlosshof. Dabei konnten Weine aus ganz Baden-Württemberg probiert werden. Alle Mitglieder des Vereins und zahlreiche Freunde waren als Helfer im Einsatz und trugen zu einem gelungenen Festwochenende bei.

Erfahrene Gruppe
Nachdem die vergangenen Geburtstage stets mit einem Oktoberfest begangen wurden, bestand im Verein der Wunsch, das 33-jährige Bestehen einmal anders zu feiern. So entstand die Idee, ein Weinfest im Meßkircher Schlosshof zu organisieren. Erfahrung mit dem Weinausschank besitzen die Firlefanzler schon lange: Sie Betreiben seit 15 Jahren einen Weinstand beim jährlichen Meßkircher Stadtfest.
DJ sorgt für Stimmung
Rund 700 Gäste, so schätzt der zweite Vorstand Christian Ott, feierten am Samstag bei Livemusik im Schlosshof. Zum Ende des Abends brachte ein DJ die feiernden Besucher zum Tanzen. Am Samstagabend war im Eintrittspreis von 8 Euro ein Weinglas inklusive. Die Gläser waren mit 0,1 Liter bewusst klein gehalten, damit viele verschiedene Weine probiert werden konnten. 3 Euro verlangten die Winzer fürs Befüllen, die Flasche kostete 18 Euro.
Nur vom Feinsten
„Wir wollen Weine aus ganz Baden-Württemberg präsentieren“, erklärte der zweite Vorstand Christian Ott. Vier Weingüter stellten sich am Wochenende im Schlosshof vor: das Weingut L. Bastian vom Kaiserstuhl, der Winzerverein Hagnau vom Bodensee sowie der Winzerverein Heilbronn. Die Mitglieder des Firlefanz-Clubs betrieben selbst einen Weinstand mit Weinen vom Winzerkeller „Hex vom Dasenstein“ aus Kappelrodeck, zu dem sie seit langem eine enge Beziehung pflegen.
Weniger Pflanzenschutzmittel
Am Stand des Heilbronner Winzervereins wurden pilzwiderstandsfähige Reben (Piwi) präsentiert. Diese benötigen weniger Pflanzenschutzmittel und sind dadurch nachhaltiger und ökologischer als herkömmliche Weine. „Da stecken 150 Jahre züchterische Arbeit drin“, erläuterte Martin Göttle, der die hervorragende Organisation des Weinfestes durch den Firlefanz-Club lobte.

Kuchen und Torten
Am Sonntag nach dem Gottesdienst regnet es, aber für trockene Sitzplätze war durch Pavillons gesorgt. Die Stadtkapelle Meßkirch macht trotz Regen Stimmung. Für den Nachmittag hatten die Firlefanz-Frauen und Freunde 30 Kuchen und Torten gebacken. Petra Loes, Sandra Strobel, Sabrina Matheis und Gisela Zembrot verkaufen sie samt Kaffee am Stand. Am Mittag kommt dann doch die Sonne heraus.
„Einige Weine wurden gestern ausverkauft“, berichtet Franziska Schmid vom Samstagabend. Sie steht mit Lea Matheis und Lukas Utz am Weinstand des Firlefanz-Clubs, an dem die Weine aus Kappelrodeck verkauft werden. Die drei gehören zur zweiten Firlefanz-Generation. „Es war eine sehr gute Mischung aus Jung und Alt, die zusammen gefeiert haben“, erzählt Franziska Schmid noch vom zuvorigen Abend.
Mobile Bar
Zu den zahlreichen Essensständen im Schlosshof, die das Weinfest zu bieten hat, gehört die mobile „Genießbar“ von Birgit Rokweiler. Sie hat fürs Weinfest ein liebevoll angerichtetes Vinzervesper im Angebot – mit Speck, Camembert und Roter Bete. Rokweiler betreibt in Herdwangen den Dorfladen, daneben ist sie mit ihrem kleinen Foodtruck auf Veranstaltungen unterwegs.
Reichhaltige Speisekarte
Auch der Firlefanz-Club hat einen Essensstand aufgebaut. Dort brät Erwin Schmid „Bruzelfleisch“, das aus Schweinefleisch, Speck, Pilzen und Zwiebeln besteht. „Das Fest sei am Samstag bis um eins gegangen, um halb zwei sei man mit dem Aufräumen fertig gewesen“, berichtet er vom Abend zuvor.
Mit Liebe zum Detail
Drei volle Tage waren die Mitglieder des Firlefanz-Clubs mit dem Aufbau für ihr Weinfest beschäftigt. Über das ganze Fest waren alle Mitglieder im Einsatz, dazu kamen Freunde, insgesamt waren es rund 70 Helferinnen und Helfer. Viel Lob gab es von den beiden Vorständen, Ilona Boos und Christian Ott, für die viele Arbeit, die von allen Beteiligten im Vorfeld und während des Fests geleistet wurden. Dabei wurde an viele Details gedacht – wie etwa die Tischdekoration. Die Zierkürbisse dafür stammten aus der Zucht eines Vereinsmitglieds.
Teil des Erlöses wird gespendet
Sehr erfolgreich hatten sich die Organisatoren des zweitägigen Weinfestes auch um Sponsoren bemüht. Zu einem der Angebote für die Unterstützer gehörte beispielsweise eine exklusive Weinprobe im Schlosskeller, zu der diese ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen einladen konnten.
Natürlich wollen die Firlefanzler einen Teil des Erlöses aus den Einnahmen vom Weinfest spenden. Wo das Geld hingeht, will Vorständin Boos aber noch nicht verraten. Nur so viel: „Wir haben eine ganz coole Idee, was wir mit dem Geld machen wollen.“