Wegen der Pandemie konnte sie damals nicht mit einem Tag der offenen Tür starten, weshalb sich die Verantwortlichen entschlossen, dies nachzuholen und den ersten Jahrestag zu feiern. Dazu luden sie Pater Joseph ein, der die neuen Räume, ein Holzkreuz sowie eine Schiefertafel mit Segensspruch segnete. Danach gab es Kaffee und Kuchen sowie jede Menge Gespräche und gute Laune.

Kontakt mit anderen Senioren und abwechslungsreiche Freizeitgestaltung

Früher saßen die alten Menschen am Fenster und schauten auf die Straße. Das sei damals die einzige Abwechslung gewesen, erzählen Annemarie Schmid und Brunhilde Mäntele, Gäste der Tagespflege. In der Meßkircher Einrichtung freuen sich die Seniorinnen sowohl über den Kontakt zu anderen als auch über die abwechslungsreiche Freizeitgestaltung. „Mir gefallen die Spiele am besten, bei denen man den Kopf anstrengen muss“, strahlt Annemarie Schmid. Beide sind sich einig: „Es sind alle so nett hier.“

Die beiden vollständig geimpften Annemarie Schmid (links) und Brunhilde Mäntele freuen sich neben verschiedenen Angeboten über die ...
Die beiden vollständig geimpften Annemarie Schmid (links) und Brunhilde Mäntele freuen sich neben verschiedenen Angeboten über die Gelegenheit des Austauschs. | Bild: Michelberger, Isabell

Strukturierter Tagesablauf gibt Halt und Orientierung

Auch Frank Ganser, der zusammen mit Mirjam Klein die Sozialstation St. Heimerad leitet, bestätigt, dass er vom Alltag in der Tagespflege nur Gutes zu berichten habe. Der strukturierte Ablauf gebe den Seniorinnen und Senioren Orientierung, Halt und Sicherheit. „Die täglich wiederkehrenden Angebote wie Zeitungsrunden, Bewegung im Sitzen, Gesprächskreise, hauswirtschaftliche Tätigkeiten wie Kuchenbacken sowie Rituale wie Singen und Beten werden gerne angenommen“, beschreibt er.

Nach der Segnung der Räume der Tagespflege sowie des neuen Kreuzes unterhielt sich Pater Joseph mit den Gästen, welche die Tagespflege ...
Nach der Segnung der Räume der Tagespflege sowie des neuen Kreuzes unterhielt sich Pater Joseph mit den Gästen, welche die Tagespflege in Anspruch nehmen. | Bild: Michelberger, Isabell

Fröhliche Gespräche und Lachen füllen den hellen Gemeinschaftsraum

Der Tisch ist liebevoll gedeckt mit aus Eierkarton selbst gebastelten, lachenden Marienkäfern und kleinen Urlaubsarrangements aus Sand, Muscheln und winzigen Liegestühlen. Das Team der Tagespflege kümmert sich ruhig und zügig darum, dass alle etwas zu trinken haben und Kuchen bekommen. Die Stimmung ist entspannt, da fast alle durchgeimpft sind. Trotzdem gelten höchste Hygiene- und Schutzvorkehrungen.

Das Team der Tagespflege gestaltet das Jubiläumsbild.
Das Team der Tagespflege gestaltet das Jubiläumsbild. | Bild: Michelberger, Isabell

Eine Fensterfront gibt den Blick auf die Terrasse und den Garten frei. In diesen hellen und hohen Räumen fühlen sich sowohl die Gäste als auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wohl. Die Ruheräume sind mit Bildern der Gäste gestaltet, die in einem Mal-Projekt der Künstlerin Carola Riester entstanden. Jeder Raum ziert ein buntes Band der Malereien zum Thema „Vier Jahreszeiten“, die betrachtet werden können, bevor die Augen zum Schlaf zufallen.

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Jeden Tag werden zwölf Gäste betreut

„Wir mussten gar keine Werbung für die Tagespflege machen“, berichtet Frank Ganser. Die Einrichtung sei so beliebt, dass es bereits eine Warteliste gibt. Er ist froh, dass die Corona-Maßnahmen es mittlerweile erlauben, jeden Tag zwölf Gäste zu betreuen. Stolz zeigt er die verschiedenen Räume. Für jede Person, welche die Tagespflege in Anspruch nimmt, gibt es ein Portfolio, in dem alles steht, was wichtig ist, um die Zeit sinnvoll zu gestalten. Dazu gehören Lebensmittelunverträglichkeiten bis zu den besonderen Fähigkeiten oder Bereichen, in denen ein besonderer Unterstützungsbedarf notwendig ist. Von Pflegegrad 1 bis 5 seien alle Gäste willkommen. „Man kann auch passiv bei allen Angeboten mitmachen“, ergänzt er.

Dank an das Mitarbeiterteam

Pater Joseph (rechts) sang und betete zum Jubiläum mit den Gästen und dem Team der Tagespflege.
Pater Joseph (rechts) sang und betete zum Jubiläum mit den Gästen und dem Team der Tagespflege. | Bild: Michelberger, Isabell

Zum einjährigen Jubiläum begrüßen Frank Ganser und Ulrich Wichert, Vorstand der kirchlichen Sozialstationen im Dekanat Sigmaringen-Meßkirch, die Gäste und bedanken sich bei Irene Kohlmaier und ihrem Tagespflege-Team für die hervorragende Arbeit. Beide zeigen sich erfreut darüber, dass die räumliche Einrichtung wunderbar gelungen sei und die Tagespflege auf eine so große Resonanz stoße. Bevor Pater Joseph die Räume und das Holzkreuz segnet, spricht er ein paar Gebete. „Ich bin mit Freude gekommen, um Gottes Segen für das Haus und die Mitarbeiter zu erbitten“, betont er. Da das gemeinsame Singen wieder erlaubt sei, stimmt er das Lied „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind“ an, bei dem alle gerne mitsingen. In gemütlicher Runde und voller Zuversicht klingt das erste Jubiläum aus.

Informationen über die Tagespflege

Die Tagespflege ist ein Entlastungsangebot für pflegende Angehörige und ein Angebot für Kunden, die allein zu Hause leben und unter Vereinsamung und Isolation leiden. Die Tagespflege der Sozialstation St. Heimerad startete am 1. Juli 2020 in den neuen Räumen in der Stockacherstraße. Seit Juni dieses Jahres ist die Vollbesetzung mit zwölf Gästen erlaubt, allerdings immer noch im geschützten Regelbetrieb. Weitere Informationen unter www.caritas-pflegenetz.de/standorte/messkirch/